Barbara Weigand
 Schippacher Jungfrau und Seherin
           St. Antonius-Kirche wo Barbara Weigand fast immer die Tabernakel-Ehrenwache abhielt.
  

Tabernakel-Ehrenwache

Eucharistischer Liebesbund

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Band 7

 

Offenbarungen

an Barbara Weigand Band 7

Barbara Weigand

1845-1943

 

Band 7

 

 

Juni 1908 – November 1923

Nr. 899 -1155 (Ende)  

 

Gemäß den Dekreten von Papst Urban VIII. und der Heiligen Ritenkongregation wird erklärt, daß diesen veröffentlichten Darlegungen keine andere als die zuverlässig bezeugte menschliche Glaubwürdigkeit beizumessen ist und nicht beabsichtigt ist, in irgendeiner Weise dem Urteil der Heiligen katholischen und apostolischen Kirche vorzugreifen.

Das Dekret der Glaubenskongregation (A.A.S.N. 58-18 vom 29. Dezember 1966), daß die Canones 1399 und 2318 aufhebt, wurde von Papst Paul VI. am 14. Oktober 1966 gebilligt und auf seine Anordnung veröffentlicht. Auf Grund dieses Dekretes ist es nicht verboten, ohne Imprimatur Schriften über Erscheinungen, Offenbarungen, Visionen, Prophezeiungen oder Wunder zu verbreiten.

 

Alle Bände dieses Werkes dürfen nur unentgeltlich
verbreitet werden.

 

1. Auflage 2002

Copyright © Herausgeber, Schriftleitung und Bestellung:
Wolfgang E. Bastian

Bildnachweis:
Bild Barbara Weigand: Wolfgang E. Bastian - Umschlagbild: Herz-Jesu von Leslie Benson Nr. 51, KSA Kath. Schriften-Apostolat, Postfach 1247, 88412 Ochsenhausen

 

Inhaltsverzeichnis

Begleitwort des Weihbischofs

Einführung.

Entstehungsgeschichte der Aufzeichnungen.

899 Fest des heiligen Antonius am 13. Juni 1908.

„Daß nicht die großen Werke uns heilig machen, sondern nur der demütige, verachtete Weg.

900 Fronleichnamsprozession 1908.
„Heute ist der Tag, wo Ich den Liebesbund unter euch gestiftet habe und Ich kann diesen Tag nicht überschlagen, Ich muß dich heute heimsuchen.

901 Am 24. Juni 1908.
„Deshalb rufe Ich allen Liebesbundmitgliedern zu: Helfet Mir, entzieht euch keiner Beschwerde, geht über alles hinweg, wenn Ich Leiden schicke!

902 Herz-Jesu-Fest 1908.
„Denn beide Werke dienen nur zur Verherrlichung Meiner heiligsten Menschheit, während das, was Ich durch dich durchführen wollte, der ganzen Menschheit viel, viel nützen soll.

903 Am 30. Juni und 6. Juli 1908.

904 Samstag im Großen Gebet am 11. Juli 1908
.
„Jetzt ist es an euch, Mich zu trösten. Es ist nicht mehr nötig, so viel zu sprechen. Alles Nötige ist jetzt niedergelegt in deinen Schriften.

905 Am 13. und 15. Juli 1908.

906 In einem Kloster am 17. Juli 1908.

„Mein Jesus, ich will meine Fehler vergessen, so wie auch Du sie vergißt.

907 Am 20. und 21. Juli 1908.
„Er soll die Bücher alles noch einmal durchgehen, und was zu kindisch und ungebildet ist, weil Ich Mich dem Geiste anschließen mußte, denn Ich muß Mich Meinem Werkzeug anpassen, muß ausgeschieden werden.

908 Fest der hl. Maria-Magdalena am 22. Juli 1908.
„Meine Kinder! Hütet euch vor dem Modernismus der Zeit. O ihr, Meine Diener, die ihr der katholischen Kirche angehört, haltet zu den Kleinen.

909 Mariä Himmelfahrt am 15. August 1908.
„Ich will, daß alles Leichtfertige, was nicht mit dem Glauben der Christen, die im Mittelalter gelebt, übereinstimmt, aus Meiner Kirche wieder ausgemerzt und entfernt werde.

910 Fest des heiligen Ludwig am 19. August 1908.
„Der Beichtvater hat in die übernatürlichen Vorgänge hinein nichts zu sprechen, wenn er nicht zugleich Geistesmann sein und das übernatürliche Leben selbst führen will.

911 In Lourdes am 20. September 1908.
„Jeder Priester ist ein anderer Erlöser, ein anderer ‚Christus‘ und jedes Mir geweihte Geschöpf ist eine Miterlöserin wie Meine heilige Mutter, und auf diese legt Mein Vater die Schuld.

912 Brief zur Lourdesreise im September 1908.
„Die demütige Ergebung dieser Schlachtopfer erkämpft durch ihre Geduld den Sieg Meiner Kirche über ihre Feinde.

913 Sonntag am 11. Oktober 1908.
„Obwohl dieselbe Mich so schwer beleidigt hat, will Ich aber doch der Welt zeigen, welche Macht das Gebet Meiner treuen Kinder über Mein Herz ausübt.

914 In Mainz am 26. Oktober 1908.
„Die Krone, die eurer wartet in der Ewigkeit, ist es wohl wert, daß wir den Weg, der uns vorgezeichnet ist, auf den Kalvarienberg auch gehen.

915 Brief Barbara nach Aachen v. 25. Januar 1909.
„Dieser Urteilsspruch hat für das, was in Ihren Schriften aufgezeichnet ist, gar keine Bedeutung. Die Bücher bleiben im Bischöflichen Palais bis nach Ihrem Tode. Ihr Leben gibt hier den Ausschlag.

916 Am 30. und 31. Januar 1909.

917 Brief Barbara an Bischof vom 1. Februar 1909.

„Wie freut sich die Hölle und jubelt, daß Mein Blut an so vielen verlorengeht in unseren Tagen.

918 Am 7. Februar 1909.
„Der Liebesbund und dessen Mitglieder sind bestimmt, den Weg zu gehen, den Ich habe gehen müssen.

919 Am 13. und 16. Februar 1909.
„Die Leiden für einen eifrigen Verteidiger Gottes, wenn er sich selbst hineinstürzt, sind derart groß, daß sie den Menschen erdrücken.

920 Am 21. Februar 1909.
„Durch ihr unblutiges Martyrium müssen die Liebesbundmitglieder der Kirche viel helfen, weil verkannt von allen, die sich nicht dazustellen wollen.

921 Vorabend vor Fastnacht am 22. Februar 1909.
„Und Er schämte Sich nicht, mit den Allerletzten, ja, mit Sündern zu verkehren, und ein Band der Liebe und Freundschaft mit ihnen zu schließen.

922 Brief Barbara an die Liebesbundmitglieder
„Ob schuldig oder unschuldig, unter das Kreuz müßt ihr, damit der Zorn Meines Vaters besänftigt werde.

923 Brief Barbara an Erzbischof Ende Februar 1909.
„Ich wünsche, daß sämtliche Bücher bis neunzehnhundert, in denen Meine Worte aufgezeichnet sind, in die Hände Seiner Eminenz gelangen.

924 Brief Barbara vom 5. März 1909.

925 Vor Palmsonntag 1909.

„Im Mittelalter lag der Staub des Reichtums darauf, jetzt der Staub der modernen Wissenschaft.“ 39813501 /h 70

926 Palmsonntag am 4. April 1909.
„Ich verbiete euch jedes Gespräch über eure Feinde; statt dessen sollt ihr Akte der Liebe erwecken.“ 39813503 /h 71

927 Am 28. April 1909.
„Siehe, hier will Ich eine Stätte Mir errichten, einen Born eröffnen, woraus alle Betrübten und Bedrängten schöpfen können.

928 Großes Gebet der Kirche am 1. Mai 1909.
„Erhebet euch wieder, Meine Kinder, und dient Mir mit Freuden.

929 Am 4. Mai 1909.
„Wenn ihr nicht so gedemütigt geworden wäret, würdet ihr nicht so viel verdienen. Das sind große Gnaden, die ihr nicht begreift.

930 Am 5. und 6. Mai 1909.
„Ich verspreche ihm, daß, wenn er etwas merkt von Unmut und Niedergeschlagenheit und sich dagegen wehrt und ankämpft, diese Gnade ihn nie mehr verlassen wird bis zum Tod.

931 Am 9. bis 11. Mai 1909.
„Weil die Menschen so wenig Glauben mehr haben, muß Ich Mich durch solche Werkzeuge jetzt mehr kundtun als früher, um viele aufzurütteln.

932 Am 14. Mai 1909.
„Eine Kirche, deren Stifter und Oberhaupt die Dornenkrone trug und am Kreuze starb, muß von ihren Kindern Selbstverleugnung verlangen, sonst verblaßt das Gold des christlichen Namens.

933 Am 17. Mai 1909.
„Wenn das Herz so voll ist von Ängsten und erdrückt, anstatt daß es gehoben wird von denjenigen, denen Ich Meine Gewalt übertrug, dann kann ein Verkehr mit der Seele nicht stattfinden.

934 Am 20. Mai 1909.
„Die mitten in der Welt das tun, was Ich von Priestern und Ordensleuten verlange.

935 Am 23. Mai 1909.
„Viel besser tut er, wenn er seinen Zweifeln und Ängsten jegliche Nahrung entzieht und sich in heiliger Freude Mir in die Arme wirft

936 Pfingsten am 30. und 31. Mai 1909.
„Alles Irdische ist nicht der Mühe wert, daß man es aufhebt. Es ist eine Last, womit sich der Mensch oftmals die ewige Seligkeit verscherzt.

937 Mittwoch nach Pfingsten am 2. Juni 1909.
„Jeder Atemzug Meines Herzens ist ein Erguß Meiner Liebe für die Menschen, und nur wenige erkennen dies.“ 39813525 /h 81

938 Fronleichnamsfest am 10. Juni 1909.
„Siehe, das ist die Wut der Hölle, weil sie sieht, daß all ihre Macht zuschanden wird, und daß es nicht wahr ist, daß sie siegen kann auf der Welt.

939 Am 11. bis 13. Juni 1909.
„Mein himmlischer Vater ist so erzürnt über die Welt, daß Er schon seit einigen Jahren beschlossen hat, ein allgemeines Strafgericht über die Welt zu schicken.

940 Herz-Jesu-Fest am 18. Juni 1909.
„Darin lasse Ich jedem Menschen seinen freien Willen. Sie kann es tun oder nicht. Dafür sind die Ärzte da. Besser ist es, wenn sie es nicht tut.

941 Am 20. bis 30. Juni 1909.
„Nach eurem Glauben und nach eurer Hoffnung und eurem Vertrauen werdet ihr alles erhalten.

942 Am 8. Juli 1909.
„Bei Mir gilt wohl ein Ansehen der Verdienste, nicht aber ein Ansehen der Person.

943 Am 16. Juli 1909.
„Alle, die mit lebendigem Glauben sich im Liebesbund betätigen, fest auf Meinen Schutz vertrauen, soll kein Haar gekrümmt werden, sollte auch alles in Trümmer gehen.

944 Am 20. bis 22. Juli 1909.
„Zu keiner Zeit habe Ich noch so viele Meiner Geheimnisse geoffenbart wie durch dich.

945 Heiligtumsfahrt nach Aachen am 25. Juli 1909.
„Den kindlich-demütigen Glauben, den haben sie alle den Segnungen und den Ausstrahlungen der Reliquien zu verdanken.

946 Am 27. und 30. Juli 1909.

947 Portiunculafest am 2. August 1909.

„Du und ihr alle sollt Mich trösten, und das geschieht, wenn die Natur sich zwingen muß zu Meinem Dienst.“ 39813544 /h 96

948 Eucharistischer Kongreß am 7. August 1909.

949 Am 11. August 1909.
„Daß das, was Ich in dir wirke, nur die Fortsetzung sei von den Gnaden und Segnungen, die Ich in Paray-le-Monial durch jene arme, unscheinbare Klosterfrau Meinen Kindern eröffnen wollte.

950 Am 25. August 1909.
„Nicht fragen: Ist es vernünftig, so oder so zu handeln, sondern: Was sagt der Geist Gottes?

951 Am 29. August 1909.

952 Am 1. September 1909.

„Vereinige dich alle Tage mit der triumphierenden Kirche im Himmel, und du wirst erlangen, was du wünschst.

953 Am 6. und 7. September 1909.
„Nichts ist mehr verpönt als Verachtung und Verdemütigung.

954 Am 8. September 1909.
„Deine Aufgabe ist nicht, Wunder zu wirken. Die Welt soll zurückgeleitet werden in das Mittelalter, in ein tiefreligiöses Glaubensleben.

955 Brief Barbara an P. Felix v. 13. September 1909.

956 Am 16. September 1909.

„In der Ewigkeit vergelte Ich es denen, die Mich so verherrlicht haben.

957 Brief Barbara vom 22. September 1909.

958 Rosenkranzfest am 3. Oktober 1909.

„Mit Mut und Entschlossenheit müssen Volk und Priester um die Freiheit der Kirche kämpfen.

959 Fest des heiligen Franziskus am 4. Oktober 1909.

960 Am 13. bis 19. Oktober 1909.

„Wer für Mich sorgt, für den werde auch Ich sorgen, und wenn Ich es fügen werde, daß ein solcher zu leiden hätte, dann täte Ich es nur zu eurem Besten, zur Vermehrung der himmlischen Glorie.

961 Am 20. Oktober 1909.
„Siehe, welchen Schaden sich diejenigen zufügen, die sich im geistlichen Leben keine Mühe geben, entschlossen und großmütig alles zu erfassen, was ihnen Gelegenheit zur Selbstverleugnung bietet.

962 Am 24. Oktober 1909.

963 Am 28. und 31. Oktober 1909.

„Die äußere Ordnung aber muß von innen kommen, deshalb müssen sie die Herzen regieren. Keine äußere Ordnung ist möglich, ohne daß die innere erhalten wird, denn sie muß die äußere Ordnung vorbereiten.

964 Allerseelentag am 2. November 1909.
„Diese müssen, weil sie die ganze Lebenszeit Mich verachtet und von sich gestoßen, nun – so verlangt es Meine Gerechtigkeit – in dieser verzweifelten Verlassenheit ihre Frevel abbüßen bis zum Jüngsten Tag.

965 Patrozinium St. Quintin am 10. November 1909.
„Die Welt soll an dem Gotteshaus erkennen, daß eine Jungfrau für das sorgt, was des Herrn ist.

966 Am 16. bis 18. November 1909.
„Wenn es manche gibt, die so glorreich schon in der Welt verherrlicht werden, dann ist es ganz sicher, daß ihnen dies in der Ewigkeit abgeht.

967 Am 19. November 1909.
„Siehe diese treuen Seelen, die Mir noch kindlich treu dienen in der Einfalt ihres Herzens. Das sind diejenigen, um derentwillen Ich die Welt verschone.

968 Am 24. November 1909.
„Das sei das sicherste Kennzeichen, daß der Liebesbund das Werk Gottes ist, weil er seinen Weg über Kalvaria nehmen müsse.

969 Am 25. November 1909.
„In den Schriften Barbaras findet sich nichts, was neue Offenbarung sein könnte, da man solches auch in den Büchern der Heiligen lesen kann.

970 Sonntag am 28. November 1909.
„So soll Meine Stimme, die Ich durch dich rede, nicht nur von einem Teil der Menschen, sondern von allen gehört werden. Also gilt sie auch den Priestern.

971 Fest der heiligen Barbara am 4. Dezember 1909.
„Siehe, das Werk, das Ich dir auftrug, ist so groß, daß es zurückreicht bis ins Paradies hinein.

972 Am 19. und 23. Dezember 1909.
„Die heilige Kirche lehrt es, daß Ich in dir bin, also glaube. Nur ein Zehntel aller Christen stehen jetzt noch treu zu Mir.

973 Weihnachten 1909.
„Geht still verborgen und ruhig eure Wege, aber laßt euch nicht verwirren; der Weg geht über den Kalvarienberg, aber er führt in die himmlische Herrlichkeit.

974 Fest des heiligen Johannes am 27. Dezember 1909.
„Denn wo Opfersinn gepaart ist mit Gottes- und Nächstenliebe, ist kein Zweifel mehr zu lösen.

975 Am 16. und 24. Januar 1910.
„Ich will, daß ihr keinen Brief fortschickt, ohne daß ihr dreimal den Namen JESUS an die Spitze setzt. Denn im Himmel soll dies das Abzeichen der Liebesbundmitglieder sein.

976 Fest des heiligen Ignatius am 1. Februar 1910.
„Immer hat der Herr solche Seelen erweckt, auf die Er Seinen Zorn legte. Und um der Geduld und Liebe willen, mit der sie alles über sich ergehen lassen, läßt Er Gnade der sündigen Menschheit widerfahren.

977 Herz-Jesu-Freitag am 4. Februar 1910.
„Weil die Welt alles aufbietet, Mir die Jugend zu entreißen, darum ist der Glaube in den jugendlichen Herzen nicht begründet.

978 Am 6. bis 24. Februar 1910.
„Nur die halten stand, die gehalten sind von Mir.

979 Am 27. Februar und 13. März 1910.
„Am allersichersten tust du, wenn du beständig dein Auge auf Mich richtest.

980 Brief Barbara an P. Felix vom 14. März 1910.
„Die Mich trösten sollen und mit Mir wachen, denn Mein Herz möchte brechen beim Anblick der ausgiebigen Ernte, die Tag für Tag die Hölle hält.

981 Karfreitag am 25. März 1910.
„Der Priester, der das Kreuz umklammert und der am Fuße des Kreuzes steht, auf dem ruht der Sieg. Betende Priester will Ich, betende Priester!

982 Weißer Sonntag in Schippach am 3. April 1910.
„Hier ist eine Freude unter den Armen Seelen und nur daran erkennst du sie, daß die Kleider noch nicht rein sind.

983 Sonntag am 10. April 1910.
„Der Mensch ist zu schwach, um sich nicht selbst zuzuschreiben, was Mir gebührt. Um dieses zu verhüten, muß Ich ihn tief verdemütigen.

984 Am 11. und 13. April 1910.
„Mit dem Empfang der heiligen Kommunion sind die Mängel der Seele getilgt, wenn der Mensch nicht Todsünder ist!

985 Am 18. und 19. April 1910.
„Frage nicht Fleisch und Blut, sondern frage die Gnade.

986 Am 29. April und 2. Mai 1910.
„Kein Mensch, kein Priester und kein Laie ist ausgenommen von dem Einfluß, den die Macht der Hölle jetzt ausgießt auf die Welt durch seine Helfershelfer. Darum muß viel gebetet, viel gelitten und viel geopfert werden.

987 Brief Barbara an Pater Felix am 5. Mai 1910.
„So brauche Ich Männer, keine Gelehrten, aber Demütige, von Herzen kindlich Gläubige.

988 Pfingstfest am 15. und 16. Mai 1910.
„Wo der Mensch sich mit natürlichen Mitteln helfen kann, soll er sich auf natürliche Weise helfen.

989 Am 17. und 20. Mai 1910.
„Erst müsse der Katholizismus die Gehässigkeit ausscheiden, dann erst wird die Gehässigkeit von anderer Seite schwinden.

990 Fronleichnamsfest am 26. Mai 1910.
„Denn an dieser inneren Sammlung, womit Meine treuen Kinder bei dieser öffentlichen, feierlichen Prozession ihren Glauben bekennen, sollen die Ungläubigen erkennen, daß ihre Wut abgeprallt ist und die Spötter verstummen müssen.

991 Am 27. Mai bis 1. Juni 1910.
„Gerade diejenigen, welche meinen, sie brauchten das Gebet der Gläubigen nicht, die haben es am notwendigsten.

992 Am 2. Juni 1910.
„Siehe, dies soll das Bild sein, das die zu erbauende Kirche deiner Heimat zieren soll über oder hinter dem Hochaltar.

993 Brief Barbara an P. Felix am 5. Juni 1910.
„Ich verspreche Meiner Kirche, nur durch dieses offene, freie Bekenntnis des Glaubens werden ihre Feinde verstummen und zähneknirschend vor Wut in sich selbst zusammenbrechen.

994 Fest des heiligen Antonius am 13. Juni 1910.

995 Wallfahrt nach Walldürn am 16. Juni 1910.

996 Am 22. und 26. Juni 1910.

„Schaue, was die verleumderischen und gotteslästerlichen Zungen zu verbüßen haben. Die ganze Welt versündigt sich so viel darin.

997 Fest St. Peter und Paul am 29. Juni 1910.
„Von allen Seiten sind die Katholiken eingeschlossen von Feinden, aber nicht nur von außen, viel schlimmer sind die inneren Feinde.

998 Am 5. und 6. Juli 1910.
„Der Geist, der zum Frieden rät und nicht zum Zerstören, das ist Mein Geist.

999 Aufruf Barbara vom 8. Juli 1910.
„Wo der Papst und der Bischof neben dem Armen gestanden und zusammen das heilige Opfer gefeiert, und nur durch das einstimmige Gebet der Priester mit dem Volk mußte die Kirche sich aus den Katakomben herausarbeiten.

1000 Großes Gebet in St. Quintin am 9. Juli 1910.
„Deshalb will Ich die Gnadenorte gefördert wissen von den Bischöfen, und Ich will, daß die Priester das gläubige Volk recht hinführen an solche Orte. Denn jetzt ist die ganze Hölle entfesselt in der ganzen Welt.

1001 Großes Gebet in St. Bonifatius am 11. Juli 1910.
„Damals zeigte Ich dir den Kampf, den die Katholiken der Stadt und Diözese Mainz mit dem Luthertum zu bestehen haben werden, was aber nur durch Nachlässigkeit der Katholiken so weit gekommen ist.

1002 Am 17. Juli 1910.
„Mit dem Sturz der Altäre der katholischen Kirche werde der Thron Deutschlands in Trümmer gehen.

1003 Am 25. Juli 1910.

1004 Fest der heiligen Anna am 26. Juli 1910.

„Wie einst dem König Pharao, so werde Ich eine Plage nach der anderen schicken und Mein Volk die Zuchtrute so lange fühlen lassen, bis es Mich wieder auf den Thron setzen wird.

1005 Am 27. Juli 1910.
„Mit Freuden soll er hintreten unter die Bischöfe bei der Konferenz und soll mit Freuden die Schätze aufsammeln, die Verachtungen und Verdemütigungen, die ihm in den Schoß geschüttet werden.

1006 Fest der hl. Barbara am 4. Dezember 1910.

1007 Fest des heiligen Josef am 19. März 1911.

„Diese haben noch nicht erfahren, wie gut Ich bin und welcher Umschwung in einer Seele vor sich geht, wenn Ich ihr aus der dicksten Finsternis heraus plötzlich Meine Liebe zu verkosten gebe.

1008 Am 29. November 1911.

1009 Am 22. Dezember 1911.

„Deutschland soll von Rom losgelöst, die katholische Kirche vernichtet und eine gemeinsame Gesellschaft mit der lutherischen Kirche bilden.

1010 Fest d. Evangelisten Johannes am 28. Dez. 1911.
„Darum wisset, wenn die Welt gestraft wird, ist niemand schuld als Meine Auserwählten, die Kinder der katholischen Kirche.

1011 Am 21. Januar 1912.
„Ich lasse die Gottlosen eine Zeitlang herrschen. Das Häuflein der wahren Katholiken wird so klein gemacht, daß man nicht mehr weiß, ob es überhaupt noch Katholiken gibt auf der Welt.

1012 Fest des heiligen Ignatius am 4. Februar 1912.
„Die Kinder der heiligen katholischen Kirche werden kaum mehr zu unterscheiden sein von anderen: Juden, Heiden und Irrgläubigen.

1013 Brief Barbara an den Hochw. Herrn Dekan..

1014 Am 5. Februar 1912.

1015 Samstag am 17. Februar 1912.

1016 Fastnachtdienstag am 20. Februar 1912.

„Meine Kirche muß den Menschen wieder ein Paradies werden.

1017 Am 13. und 16. März 1912.

1018 Fest des heiligen Josef am 19. März 1912.

1019 Schmerzensfreitag am 29. März 1912.

„Einmal, am Ende der Zeiten, werde es offenbar, wie die Hölle bevölkert worden ist in eurer Zeit durch das Frauengeschlecht.

1020 Palmsonntag am 31. März 1912.
„Daß ihr in der Ewigkeit staunen werdet, wenn ihr sehet, wie nachsichtig Ich war, daß niemand, der verlorengeht, Mir einen Vorwurf machen kann.

1021 Wallfahrt zum Rochusberg am 20. August 1912.
„Opferseelen brauche unsere Zeit.

1022 Am 1. August 1914.
„Sie sollten die drei schrecklichsten Übel andeuten, womit Ich die Menschheit strafen werde, wenn die Worte, die Ich durch dich zu ihr sprach, nicht beachtet werden: Krieg, Hungersnot und pestartige Krankheiten.

1023 Am 19. August 1914.
„Er kann kein Wohlgefallen mehr haben. Sein Zorn ist so erregt, daß Er strafen muß. Deshalb muß es gleichsam wieder Miterlöser geben wie Ich.

1024 Herz-Jesu-Freitag am 4. September 1914.
„Es geht nicht anders, die Menschheit muß gezüchtigt werden, es ist nicht zu überbrücken.

1025 Am 7. Januar 1915.
„Jetzt ist die Zeit, in der die Menschheit zur Umkehr gebracht werden kann. Geschieht das nicht, dann wehe den Völkern!

1026 Brief Barbara an Beichtvater v. 10. Januar 1915.
„Aber wie weit wäre Meine wahre Kirche gekommen, wenn der Heilige Geist, den Ich ihr bei ihrer Gründung gegeben, nicht immer und immer wieder durch Menschen diese Offenbarung bekräftigt und neu belebt hätte.

1027 Am 21. Februar 1915.
„Die Bedeutung dieses Tempels soll ein Triumph der wahren Kirche sein, die von allen übrigen als solche anerkannt werden soll.

1028 Am 8. März 1915.
„Dies lasse Ich zu, weil so viele Priester stolz und hochfahrend das Wehen Meines Geistes nicht anerkennen, Ihn vernichten wollen. Darum entziehe Ich ihretwegen Meinen Segen.

1029 Fest des heiligen Josef am 19. März 1915.
„So muß jede Erneuerung des Glaubenslebens in der sündigen Menschheit durch fortgesetzte Miterlösung opfernder Menschen verdient werden.

1030 Gründonnerstag am 1. April 1915.
„Weil der Unglaube diesen Krieg heraufbeschworen und entfesselt hat, um die katholische Kirche zu vernichten.

1031 Weißer Sonntag am 11. April 1915.
„Viel Segen für die Menschheit soll aus dieser Kirche hervorgehen und das Glaubensleben sich neu entfalten

1032 Am 2. Mai 1915.
„Nicht der äußere Glanz befriedigt Mein Herz, sondern der kindliche, demütige Glaube muß Meine Kirche in die Höhe bringen.

1033 Am 6. Mai 1915.
„Ich brauche keine gelehrten und von großer Wissenschaft gebildeten Männer, aber tiefgläubige, demütige Männer, die mit ganzer Seele dabei sind.

1034 Herz-Jesu-Freitag am 7. Mai 1915.
„Einerlei, wo du stirbst. Sühne, leide, dulde, liebe!

1035 Die Sakramentskirche in Schippach..

1036 Ein Pater zum Eucharistischen Liebesbund.

1037 Am 18. und 19. Mai 1915.

„Denn der ganz große Weltkrieg ist von Satan und seinen Helfershelfern, Freimaurern und Verbündeten geplant gegen Meine wahre Kirche, um sie zu vernichten.

1038 Pfingstmontag am 24. Mai 1915.
„Der Unglaube und die aus ihm herausgewachsene Sittenlosigkeit hat die Zuchtrute zurechtgeschnitten und Mir in die Hand gedrückt, und Ich werde sie nicht eher aus der Hand geben, bis wenigstens Mein auserwähltes Volk geläutert und gesiebt ist.

1039 Fronleichnam am 3. Juni 1915.
„Für die Sakramentskirche und den ganzen Liebesbund soll Paschalis als Schutzpatron aufgestellt werden.

1040 Samstag nach Fronleichnam am 5. Juni 1915.
Nach dem furchtbaren Straf- und Bußgericht, unter dem die Welt jetzt seufzt, soll für Meine Kirche eine herrliche, siegreiche Zeit erstehen.

1041 Priesterweihe in Würzburg am 20. Juni 1915.

1042 In Gutenbrunnen am 22. September 1915.

„Das ist nicht eine leibliche, sondern eine geistige Finsternis. Dann kommen drei Tage und Nächte, wo Ich zulasse, daß die Menschheit mit Blindheit geschlagen ist, daß die Feinde brennen und morden.

1043 Am 12. November 1915.
„O blinde Seelen, wie lange muß Ich noch strafen? Erkennt ihr noch immer nicht Meine mahnende Hirtenstimme?

1044 Am 21. November 1915 (Heiliger Krieg)
„Ja, groß ist jetzt die Aufgabe, denn der Sieg wird von jenem Land ausgehen, wo schon einmal die toten Götzen vor Mir niedergestürzt sind.

1045 Am 26. November 1915 (Liebesbund)
„Wenn dann die bisher so blinde Menschheit wird einsehen, daß nur in Meiner heiligen Eucharistie wahres Heil zu finden ist, dann erst wird Meine Arche das Fest des wahren Friedens sehen.

1046 Am 8. Dezember 1915 (Gnadenthron Schippach)
„Und hier wird nun eine solche Fülle übernatürlicher Gnaden ausströmen, daß viele Tausende von Seelenheilungen an dieser bescheidenen Stätte vollzogen werden.

1047 Weihnachten 1915.
„Ach, mit Entsetzen muß Ich wahrnehmen, daß Ich weiter strafen muß, wenn Mein Wille auf Erden geschehen soll.

1048 Namen-Jesu-Fest am 16. Januar 1916.
„Wenn der Kriegsengel sein blutiges Schwert in die Scheide stecken wird, dann werden neue, noch rätselhaftere Zeichen auf Erden erscheinen, die der zweite Zornesengel verbreiten wird.

1049 Am 23. Januar 1916.
„Gleich dem Grase muß Ich diejenigen Menschen von der Erde vertilgen, die nicht Meinen Geist annehmen, und um diesen zu gefallen, sucht ihr lieber das Mißfallen eures göttlichen Meisters.

1050 Am 24. Januar 1916 (Johannesseelen)
„Wenn Ich Mich versetze in jene Zeit, wo Ich Meine geliebten Apostel um Mich hatte, so muß Ich mit der Bitterkeit Meines Herzens wahrnehmen, wie ganz anders Meine heutigen Apostel mit Mir verkehren.

1051 Am 26. Januar 1916.
„Meine Gedanken und Ratschläge werden freilich der Welt rätselhaft erscheinen, aber auch über die Welt selbst wird noch viel Rätselhafteres kommen.

1052 Am 30. Januar 1916 (Wissenschaft)
„Furchtbar wird die Scheidung der Geister enden, und ach, Ich kann es kaum aussprechen, wie viele Priester bereits unter seiner Fahne stehen.

1053 Mariä Lichtmeß am 2. Februar 1916.
„Großes hat die Christenheit Maria dann zu verdanken, denn der glorreiche Sieg der heiligen Kirche wird nur durch Maria bewirkt.

1054 Herz-Jesu-Freitag am 4. Februar 1916.
„Denn soll wahres Leben, gegründet auf Meinem Geist, erstehen, dann muß Ich so mit diesem so widerspenstigen Geschlecht verfahren.

1055 Am 11. Februar 1916 (Danksagungskirche)
„Aufträge des Himmels auszuführen und ängstlich den zu erwartenden Verfolgungen entgegensehen, das geht nicht zusammen.

1056 Am 14. Februar 1916.
„Doch diesem Kampf der verschiedenen Religionen, der ein ähnliches Ringen des jetzigen Weltkrieges trägt, kann nur ein gewaltiges Eingreifen der sechs Zornesengel ein Ende machen, denn sonst wäre es unmöglich, daß Meine heilige Kirche siegen würde.

1057 Am 15. Februar 1916.
„Eine geheimnisvolle übernatürliche Macht waltet auf dem Erdkreis, und dieser Macht fallen nun die Menschen zum Opfer. Die einen folgen der Fahne Satans, die anderen aber, die seinen Werken entsagen, stehen in furchtbarem Kampfe.

1058 Am 16. Februar 1916.
„Keiner von all diesen, die Meine Werke vernichten wollen, werden Mein Abendmahl verkosten, weder bei Meinem eucharistischen Mahle und Friedensfest auf Erden noch beim himmlischen Hochzeitsmahle.

1059 Am 17. Februar 1916 (Sühneseelen)
„Daß Ich mit tiefem Grauen die Verheerungen erblicke, die besonders in den so umnachteten Priesterseelen Mir entgegenschauen. Wie sollte von dieser Seite eine Umgestaltung des inneren Lebens möglich sein? Niemals!

1060 Am 18. Februar 1916 (Opferseelen)
„Nur durch Maria können alle Opferseelen ihr schweres Amt vollbringen und den Fürsten der Finsternis besiegen.

1061 Am 19. Februar 1916 (Kulturkampf)
„Alles Edle und Hohe, das ewig dauert, wird als Wahnsinn betitelt, und alles Niedrige und Natürliche als Tugend.

1062 Am 21. Februar 1916.
„Da hört alle menschliche Klugheit und alles menschliche Ermessen auf.

1063 Am 22. Februar 1916.
„Mehr als je wird nun der Satan sich verbergen und unter den süßesten Reden und frommen Übungen wird er seine Opfer gewinnen.

1064 Am 23. Februar 1916.
„Dieser Stern wird leuchten und den Krieg entfachen und zum Thron der heiligen Eucharistie führen und durch alle Wirrnisse den Weg zum Sieg der heiligen Kirche zeigen.

1065 Am 25. Februar 1916.
„Diejenigen Priester, die nicht Meinen Geist annehmen und Meine Werke verfolgen, sie verfallen so weit in den Stand der Ungnade, daß Ich ihnen die Gnade der Wandlung entziehe am Altare.

1066 Am 26. Februar 1916.
„Die Natur ertötet alles Edle und Hohe, sowohl im einzelnen Menschen als auch im Gesamten; sie muß wieder dem Geiste Gottes Platz machen.

1067 Am 27. Februar 1916.
„So wie bloß diejenigen Meine Gnadenschätze empfangen, die Mich besuchen, so werden auch bloß diejenigen die Früchte genießen, die zu Mir kommen.

1068 Am 29. Februar 1916.
„Vertraut felsenfest auf Meinen Schutz und Schirm, denn Ich, die Ich den Sieg der heiligen Kirche bewirke, kann euch beschirmen in allen Gefahren.

1069 Herz-Jesu-Freitag am 3. März 1916.
„Das betrübt Mein Herz tief, daß diejenigen in Gemeinschaft mit dem Satan arbeiten, die sich Meine Diener nennen und dazu noch Diener von höchstem Range.

1070 Am 5. März 1916.
„Mein Opfer wurde immer in Meiner heiligen Kirche blutig und unblutigerweise fortgesetzt, und solch heilige Aufgabe, wie dir im Heilsplan Gottes zugeteilt ist, erfordert auch die Größe Meiner Leiden.

1071 Am 8. März 1916.
„Steige nun, liebe Braut, mit Mir zum Ölberg des heiligen Tabernakels und betrachte dort Meine tiefe Betrübnis wegen der Verlassenheit, die Ich dort erdulden muß.

1072 Am 11. März 1916.
„Ja, furchtbar sind die Netze, die er ausgeworfen hat, und wie viele Meiner Auserwählten schmachten noch darin und können sich derselben nicht mit eigener Kraft entwinden.

1073 Am 13. März 1916.
„Also sage Ich durch diese Schrift, daß Ich dringend wünsche, daß diese Meine Worte befolgt werden. Ja, das innere Leben, welches schlummert, Ich will es aufs neue wecken, und zwar durch Meinen Geist, der aus diesen Worten spricht.

1074 Fest des heiligen Benedikt am 21. März 1916.
„Jene, die nicht Gott ernstlich suchen und das Brot der Engel genießen, werden elend an Leib und Seele zugrunde gehen.

1075 Mariä Verkündigung am 25. März 1916.
„Sie haben die Wünsche und Befehle Pius’ X. nicht erfüllt. Hören sie nun den jetzigen Heiligen Vater wieder nicht an, dann wird ihr Ende das des Judas sein.

1076 Am 26. März 1916 (Dritter Orden)
„Dann soll er verbreitet werden über die ganze Welt als Orden der Buße und der Sühne, um den strafenden Arm Gottes zu mildern.

1077 Am 27. März 1916.
„Ein wahrer Dulder wird der jetzige Heilige Vater, Mein geliebter Benedikt, werden, denn die Erlasse, die Ich verlangen werde, sie werden lauter brennende Fackeln in Meinem Kirchenleibe sein.

1078 Am 28. März 1916.
„Meine liebe Mutter Maria wird ein Band um euch schlingen und dieses Band soll niemand mehr lösen können.

1079 Am 2. April 1916.
„O arme, blinde Christenheit, willst du denn wirklich an Leib und Seele zugrunde gehen?

1080 Am 3. April 1916.
„Dann werdet ihr, die ihr verborgen und verfolgt für Meine heilige Sache gekämpft habt, dort einziehen in jenen heiligen Tempel, und zwar mit dem höchsten Hirten der heiligen Kirche.

1081 Am 17. April 1916.
„Es werden aber nur die gerettet werden, die Mich ganz und voll bekennen und ausharren im festen, unerschütterlichen Glauben in den noch kommenden furchtbaren Zeiten.

1082 Am 22. April 1916.
„Du wirst für Meine heilige Kirche die höchsten Seelenleiden erdulden.

1083 Ostersonntag am 23. April 1916.
„O wüßte sie, welche Gefahren ihrer warten und welch furchtbarer Karfreitag über sie nun hereinbrechen wird.

1084 Dienstag am 25. April 1916.

1085 In Freiburg / Schweiz am 11. Juli 1916.

„Denn die Irrtümer werden sich erheben gleich Bergen, und wer nicht täglich sich stärkt mit dem Brot des Lebens wird nicht standhalten können.

1086 Skapulierfest am 16. Juli 1916.
„O könnte die kalte, blinde Menschheit es fassen, welche unergründlichen Schätze die heilige Kirche in ihrem Schoß birgt, wie viele Sünder könnten dann gerettet werden.

1087 Am 17. und 19. Juli 1916.
„Der Inhaber des Heiligen Stuhles wird in Demut anerkennen, daß bei diesem großen Gotteswerk das Schwache und Niedrige erwählt wird, um Großes zu vollbringen und auszuführen.

1088 Am 19. August 1916.
„O die armen Schriftgelehrten, wie tief gedemütigt werden sie dastehen, wenn nun du als ihr Stern zu leuchten beginnst.

1089 Am 22. August 1916 (Sühne)
„Der Schlachtruf muß nun vorläufig heißen: Selbstheiligung.

1090 Am 23. August 1916.
„‚Alles in Christus erneuern!‘ Ja, wie ein Schlachtruf erscholl dieses, doch es schien unausführbar.

1091 Am 24. August 1916.
„Diese zweiten Schriften, die nun durch dich entstehen, werden ihn über alle Zweifel hinwegheben, daß es wirklich Gottes Werk ist.

1092 Herz-Jesu-Freitag am 1. September 1916.
„Welch harte Leiden und tiefe Demütigungen liegen nicht nur für Mein gesamtes Volk bereit, sondern für jede einzelne Seele.

1093 Am 12. November 1918.
„Dies haben das Ordinariat Mainz und Würzburg nicht getan. Geprüft haben sie hart und ohne Erbarmen, aber das Gute behalten wollten sie nicht.

1094 Fest der hl. Elisabeth am 19. November 1918.
„Es gibt mehr Heilige im Himmel, die auf Erden keine Anerkennung fanden, als solche, die auch auf Erden als Heilige geehrt wurden.

1095 Schippach am 2. Dezember 1918.
„Hätte ich doch meinen Katholiken gefolgt und gehört auf die Mahnungen aus der Geisterwelt und nicht auf die Worte der Freimaurer und Höflinge, dann wäre vieles anders gekommen.

1096 Fest der heiligen Barbara 4. Dezember 1918.

1097 Am 10. Dezember 1918.

1098 Am 14. und 17. Dezember 1918.

„Wenn aber dann die Welt noch einmal in eine solche Gottlosigkeit versinkt, wie sie jetzt ist, dann ist Meine Geduld am Ende, und es kommt das Ende der Welt.

1099 Herz-Jesu-Freitag am 3. Januar 1919.

1100 Fest Heilige Drei Könige am 6. Januar 1919.

1101 Am 12. und 18. Januar 1919.

1102 Mariä Vermählung am 23. Januar 1919.

„Urplötzlich wird alles hereinbrechen. Dann werde Ich mit wenigen gläubigen Priestern wie zu Zeiten der Apostel Mein Reich wieder aufbauen.

1103 Freitagnacht am 31. Januar 1919.
„Lauter Strafen, ihr Menschen, daß in Rußland die Bolschewisten, in Deutschland die Sozialisten die Welt regieren, lauter Strafen. So werde Ich auch tun mit Meinen Priestern!

1104 Am 6. bis 15. Februar 1919.
„Ich will ein lebendiges Christentum, tiefgläubige Priester, und denen folgen auch die Wirkungen, wie ihr sie seht in Hausen, daß sich die Wunder der Christenheit erneuern.

1105 Septuagesima am 16. Februar 1919.
„Die Gegner eines Gotteswerkes aber haben als Gegensatz eine Erblassung ihres Glanzes, und das müssen sie fühlen, solange die Welt steht, und sie haben ein langes Fegefeuer zu erwarten.

1106 Schippach am 1. März 1919.
„Denn nichts schadet der gläubigen Seele mehr, als wenn sie sieht und hört, wie wenig lebendiger Glaube im Priesterherzen ist.

1107 Am 4. und 5. März 1919.

1108 Am 7. bis 22. März 1919.

1109 Mariä Verkündigung am 25. März 1919.

„Im Wohlleben braucht man keinen Gott, und so führt das Wohlleben die Menschen zur Hölle.

1110 Seelenamt für Lieschen am 27. März 1919.

1111 Am 29. März 1919.

„Daß man aber sogar verbietet, den Exorzismus auszuüben, das mißfällt Mir sehr.“ 39813844 /h 263

1112 Herz-Jesu-Freitag am 4. April 1919.
„Meine Braut hat das Augenlicht verloren. Meine Diener, die Bischöfe, wollen nicht mehr sehen, warum Ich so schrecklich strafe und wer die meiste Schuld trägt.

1113 Schmerzensfreitag am 11. April 1919.
„Es muß überall Seelen geben, die Gottes Stimme hören und befolgen, und das will die heutige Welt ausschalten.

1114 Am 13. bis 22. April 1919.
„Ich bin herrlich im Belohnen, großmütig im Verzeihen, aber auch schrecklich im Bestrafen. Wer aber nicht glauben will, der ist schon gerichtet. Wer nicht glauben will, der ist schon verdammt.

1115 Am 27. April 1919.
„Lieber will Ich mit zehn gläubigen Priestern Meine Kirche hinüberretten in eine bessere Zeit, als daß Ich zugebe, daß der Modernismus alles zerfresse.

1116 Am 28. April 1919.
„Nichts als Habsucht, besonders unter den Großen. Dadurch ist ja der Krieg entbrannt, weil die Großen nicht genug bekommen konnten.

1117 Am 1. und 6. Mai 1919.

1118 Am 14. bis 24. Mai 1919.

„Wenn sie nicht bald widerrufen, werde eine solche Verfolgung über die Priester kommen, daß, wo man einen Priester auf der Straße sehe, man rufe: ‚Macht ihn tot!‘

1119 Pfingstmontag am 9. Juni 1919.
„Der Vater hat die Welt erschaffen, Ich habe sie erlöst, aber der Heilige Geist ist es, Der euch heiligt.

1120 Ewiges Gebet in Rück am 13. Juni 1919.
„Ich weiß wohl, daß es in Würzburg nichts nützt. Trotzdem habe Ich sie hingeschickt, um ihnen ihr Unrecht vorzuhalten. Sie müssen es gesagt bekommen.

1121 Fronleichnam am 19. Juni 1919.

1122 Am 27. Juni bis 7. Juli 1919.

„Dort verwirrte Ich die Sprache, hier verwirre Ich die Köpfe.

1123 Am 16. Juli 1919.

1124 Für den deutschen Kaiser am 17. Juli 1919.

„Wie die Erbsünde überging auf alle Menschen, so ging auf alle Protestanten das Erbstück von Luther über, und deshalb haben sie die Seligkeit nicht, wie sie Meine wahren Kinder bekommen.

1125 Am 29. September 1919.
„Nur wer beharrlich bleibt bis ans Ende, dem verspreche Ich die Krone des ewigen Lebens.

1126 Am 19. Oktober 1919.

1127 Brief Barbara vom 27. Oktober 1919.

1128 Brief Barbara an Luise vom 2. November 1919.

1129 Am 21. und 24. November 1919.

1130 In Mainz am 13. Februar 1920.

„Und wenn hie und da etwas Menschliches sich mit eingemischt hätte, so wäre dies noch lange keine Irrlehre und Ketzerei.

1131 Herz-Jesu-Fest am 10. Juni 1920.
„Denn durch die Worte, die Ich dir mitgeteilt, soll die Menschheit wieder in ein neues Glaubenslicht geführt werden.

1132 Am 3. Februar 1923.

1133 Für den Hochw. Bischof am 11. Februar 1923
.
„Daß der Protestantismus immer schwächer wird und seine Spitze abgebrochen wird; denn aus Deutschland ist er entsprungen und durch Deutschland soll er wieder bekämpft und besiegt werden.

1134 Am 12. Februar 1923.

1135 Am 14. bis 24. Februar 1923.

1136 Am 25. Februar 1923.

„Nur eines schmerzt mich, daß ich niemals an den Ort kommen werde, wo meine Schwester als Katholikin sich befindet.

1137 26. Februar 1923.
„Es sind wenig Menschen da, die wirklich sich Mühe geben und erkennen, daß dies Strafgerichte sind.“ 39813886 /h 283

1138 Am 28. Februar 1923.
„Hätte man nicht Meine Worte mit Gewalt unterdrückt, wären die Leute jetzt gläubiger und wäre die Stadt nicht so tief gesunken.

1139 Am 2. März 1923.

1140 Am 4. März 1923.

1141 Freitag am 9. März 1923.

„Sage nur einfach: Alle, die ich liebe, und die sich mir ins Gebet empfohlen haben, und alle Lebenden und Verstorbenen, die mir am Herzen liegen.

1142 Am 17. März 1923.

1143 Palmsonntag am 25. März 1923.

„Denn das Heiligtum, das in Schippach gebaut werden soll, das umfaßt die ganze Welt. Es wird gebaut für alle treuen Kinder Meiner Kirche. Wenn es einmal erstanden ist, dann wird Friede einkehren unter den Völkern.

1144 Dienstag in der Karwoche am 27. März 1923.
„Wenn der Mensch sich nicht zu Mir kehrt, bleibt Mein Angesicht von ihm abgewendet, durch die ganze Ewigkeit, und er bleibt verloren.

1145 Schmerzens-Freitag am 30. März 1923.
„Wie gerne käme Ich den Menschen zu Hilfe, wenn sie sich nur einigermaßen bemühten, Mir zu dienen.

1146 Karsamstag am 31. März 1923.
„Darum verlange ich tiefe Verdemütigungen, außergewöhnliche Bitten und Bußübungen.

1147 Am 9. Mai 1923.
„Dann soll die ganze Welt in diesem Heiligtum das Siegeszeichen erkennen, daß Meine Kirche siegt über all die Angriffe der Hölle und ihre Anhänger auf Erden.

1148 Fest des heiligen Antonius am 19. Juni 1923.

1149 Mariä Himmelfahrt am 15. August 1923.

1150 Am 6. Oktober 1923.

„Die Hauptsache im priesterlichen Beruf ist, ein inniges Glaubensleben zu pflegen, wozu auch das Übernatürliche gehört.

1151 Am 13. bis 20. Oktober 1923.

1152 Am 22. Oktober 1923.

1153 Rosenkranzfest am 27. Oktober 1923.

„So wie Mein Sohn gesorgt hat, daß Ich hier in Lourdes verherrlicht werde, so will Ich sorgen, daß Mein Sohn in Schippach verherrlicht wird!

1154 Am 29. und 31. Oktober 1923.

1155 Am 9. November 1923.


Im Dienste des Eucharistischen Königs.

Lebensbeschreibung der Schippacher Jungfrau Barbara Weigand.

I. Von der Wiege bis zum Grabe.
„Schon in meiner Jugend gewann ich die Weisheit lieb und suchte sie.

II. Ringen und Reifen
„Dich liebt, o Gott, mein ganzes Herz!“ (Altes Kirchenlied)

III. Wegbereiterin für eine eucharistische Welt
„Ich will aufstehen und die Stadt durchwandern, auf den Märkten und Gassen will ich ihn suchen, den meine Seele liebt“ (Hohelied 3,2).

IV. Wirken für die Gemeinschaft
„Ihre Werke folgen ihnen nach“ (Offenb. 14,13).

V. Im Urteil der Zeitgenossen
„Nie lügt ein Zeuge, der verläßlich ist“ (Spr. 14,5).


„Dem Gottesfürchtigen geht es am Ende gut und am Tage seines Todes wird er gepriesen!“ (Sir. 1,13)

Nachwort
Einige Bemerkungen zur Frage nach den Privatoffenbarungen..

Der Eucharistische Liebesbund des göttlichen Herzens Jesu

Zweck des Liebesbundes.

Statuten des Liebesbundes.

Weihe an das göttliche Herz Jesu..

Aufopferungsgebet am Morgen..

Aufopferungsgebet am Abend.   


 

Begleitwort des Weihbischofs

Einen bemerkenswerten großen Umfang hat die Ausgabe der „Schippacher Schriften“ angenommen. Was die einfache Frau Barbara Weigand in ihren Privatoffenbarungen erfahren und niedergeschrieben hat, ist erstaunlich. Ihre Niederschriften zeigen, wie hörbereit sie war und wie wach sie die Vorgänge in Kirche und Gesellschaft verfolgt hat. Ihre Aussagen haben zuweilen eine ungemein prophetische Kraft und zeugen davon, daß sie mit den Augen des Glaubens die geistigen Verwerfungen ihrer Zeit erkannte. Sie beließ es aber nicht bloß bei den scharfsichtigen Beobachtungen des Zeitgeschehens und des Zeitgeistes. Sie eröffnete durch ihre Liebe zum lebendigen Christus in der Eucharistie auch den Zugang zu den heilenden und rettenden Kräften ihrer und unserer Zeit. Ihre liebende Verehrung des Herrn im Altarsakrament kann auch uns zeigen, wo wir mit unseren Sorgen um den Glauben und um die Neuevangelisierung Europas uns hinwenden müssen: „Herr, du hast Worte ewigen Lebens!“

Manches in den Schriften wie auch im Leben von Barbara Weigand ist nur aus dem Kontext der Zeit zu verstehen. Daran sollen wir nicht Anstoß nehmen. Man muß dieser Frau bestätigen, daß sie leidenschaftlich für die Sache Gottes eintrat und in Christus ihren Orientierungspunkt hatte.

Solchen Menschen im Gedächtnis der Kirche einen würdigen Platz zu geben, ist Auftrag auch für unser Bistum. Daher danken wir den Herausgebern für die große Mühe, mit der sie die „Schippacher Schriften“ herausgegeben haben. Mögen viele mit dieser Veröffentlichung Zugang zu dieser außergewöhnlichen Frau bekommen! Mögen viele durch ihre Liebe zum heiligen Meßopfer auch selber zu dieser einzigartigen Quelle des christlichen Lebens geführt werden. Im September 2001

Helmut Bauer

Weihbischof

Inhaltsverzeichnis Band 7

Einführung

In seinem Abschlußdokument zum Heiligen Jahr 2000 „Novo Millennio ineunte“ in Nr. 32 ff. hat der Heilige Vater Papst Johannes Paul II. dem Bedürfnis nach Gebet und Spiritualität sein besonderes Augenmerk gewidmet. „Ist es nicht vielleicht ein ‚Zeichen der Zeit’, daß man heute in der Welt trotz der weitreichenden Säkularisierungsprozesse ein verbreitetes Bedürfnis nach Spiritualität verzeichnet, das größtenteils eben in einem erneuten Gebetsbedürfnis zum Ausdruck kommt? Da uns die Gnade gegeben ist, an Christus zu glauben, den Offenbarer des Vaters und Retter der Welt, haben wir die Pflicht zu zeigen, in welche Tiefe die Beziehung zu ihm zu führen vermag, zu unsagbarer Freude, die von Mystikern als ‚bräutliche Vereinigung’ erlebt wurde und als Leidenschaft der Gefühle, bis hin zu einer richtigen ‚Liebschaft des Herzens’.“

Das Leben und Wirken der Barbara Weigand von Schippach, das von tiefen mystischen Erfahrungen erfüllt war, gibt Zeugnis von einer schlichten Gottsucherin. Ihr schriftlicher Nachlaß, der in interessierten Kreisen unter dem Titel „Schippacher Schriften“ schon früher einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangte, ist eine Fundgrube für jeden, der nach spirituellen Werten tief christlicher Prägung sucht. Das hohe geistliche Niveau dieser Schriften läßt sich nicht auf eine „rein natürliche Begabung“ der „Seherin von Schippach“, wie sie einmal in einem Buchtitel bezeichnet wurde, zurückführen. Schließlich war sie nur ein einfaches Landmädchen aus dem armen Spessartdorf Schippach.

Das Geheimnis ihres Lebens ist in ihrem brennenden Verlangen nach dem häufigeren Empfang des Leibes Christi in der heiligen Messe begründet. Ihr halbes Leben lang rang sie um dieses Gnadenprivileg, bis es endlich im Jahr 1905 durch die Kommuniondekrete vom heiligen Papst Pius X. allen Gläubigen gewährt wurde. Geheimnisvoll zog Jesus Barbara Weigand in seine vertrauensvolle und zugleich unbegreifliche Nähe, als Er beim Beten des Kreuzweges in der Mainzer Kapuzinerkirche, wie sie selbst berichtet, plötzlich vor sie hintrat und sie nach ihrer Leidensbereitschaft fragte: „Meine Tochter, bist du bereit, mit mir zu leiden?“ Erst nach einem dreitägigen Ringen mit sich selbst, gab sie, nicht leichten Herzens, ihr Jawort zu einem Leben, das von vielen meist leidgeprägten, mystischen Erlebnissen bestimmt war.

Ihre vielen visionären Begegnungen mit ihrem Herrn und Heiland Jesus Christus, ihrem „Seelenbräutigam“, seiner Mutter Maria und vielen Heiligen, vollzogen sich meist in Form von sogenannten „Laut-Ekstasen“, die für die Umstehenden hörbar wurden und mitgeschrieben werden konnten. In Mainz, wo sie in den Jahren von 1885–1915 lebte und in der Gastwirtschaft ihres Bruders als Küchengehilfin diente, ereigneten sich die meisten ihrer mystischen Eingebungen, die heute auf Grund ihrer besonderen Aktualität mehr und mehr den Stempel des Übernatürlichen und Glaubwürdigen erkennen lassen. Hier wird man an das augustinische Wort „Ereignis und Prophetie zugleich“ erinnert. Da ihre mystischen Erlebnisse meist mit inneren und äußerlich sichtbaren „Leidensstürmen“ verbunden waren, kann die Weigandsche Mystik sicherlich als „Leidensmystik“ bezeichnet werden.

Die Mystik, die „Krone aller theologischen Disziplinen“, erfordert Einfühlungsvermögen. Dies gilt auch für die hier vorliegenden Aussagen, zumal sich manche Textpassagen der Weigandschen Mystik nicht leicht und gänzlich erschließen lassen. Das Entstehen und Niederschreiben der „Schippacher Schriften“ zog sich über mehrere Jahrzehnte hin und war manchen Eingriffen und Einschränkungen durch die Mainzer Bischöfe Haffner (†1899), Brück (†1903) und Kirstein (†1921) unterworfen. Eine gewisse Erschwernis beim Lesen dieser Schriften ergibt sich aus einem Verbot durch Bischof Haffner, der das Mitschreiben von Namen solcher Personen untersagte, die sich rat- und hilfesuchend an Barbara Weigand wandten, eine Schutzmaßnahme, die mittlerweile gegenstandslos geworden ist. Anstelle der einzelnen Namen, die heute nur noch teilweise zu identifizieren sind, wurde jeweils ein „N.“ gesetzt. Personen, die im ständigen Kontakt mit Barbara Weigand standen, werden meist unter ihrem eigenen Namen aufgeführt. Einen breiten Raum in ihren Aufzeichnungen nehmen ihre zahlreichen Begegnungen mit Verstorbenen ein, die teils der triumphierenden Kirche des Himmels, teils der leidenden Kirche, dem „Fegefeuer“, angehörten.

Die beiden Jungfrauen Lieschen Feile und Luise Hannappel waren mit Barbara Weigand eng befreundet. Sie wurden mit ihrem Vornamen genannt. Luise Hannappel hat den Großteil der sog. „Laut-Ekstasen“ mitstenografiert. Die Beichtväter Pater Alfons OFM Cap. und Pater Bonifaz OFMCap. sowie die Seelenführer Pater Ludwig Hannappel OFMCap. und Pater Felix Lieber OFM., denen sich Barbara Weigand während ihres Mainzer Aufenthaltes anvertraute, wurden hingegen überwiegend – wie alle andere Personen – mit N. aufgeführt, manchmal aber auch namentlich genannt. Auch andere Beteiligte wurden gelegentlich mit ihrem vollen Namen angegeben. Orte wurden mit ihrem Anfangsbuchstaben abgekürzt.

Von 1894 bis 1903 geschahen 297 Visionen, die sich in „Laut- Ekstasen“ vollzogen. In der späteren Zeit (bis weit in die zwanziger Jahre) waren ihre Eingebungen oft ohne innere Schauungen. Die Mystikerin selbst sagt von ihrem Zustand, daß „alles jetzt wie geistig ist und das Gefühl ganz zurücktritt“; sie kann es aber nicht näher beschreiben. Diese späteren Eingebungen, die am ehesten als „Auditionen“ zu bezeichnen sind, wurden ebenfalls, oft aus ihrem Gedächtnis heraus, mit einer eigenen Numerierung (Audition 1–346) niedergeschrieben. Es ist auffällig, daß nicht wenig unvollendete Sätze (sog. Anakoluthe) vorkommen, wie sie auch für die biblischen „Gelegenheitsschriften“ charakteristisch sind. Da innerhalb der beiden Zählreihen Mehrfachzählungen unter einer Hauptnummer vorkommen, wurden die Offenbarungen in der vorliegenden Gesamtausgabe vom ersten bis zum siebten Band aufsteigend neu durchnumeriert. Wer zu kirchlichen oder wissenschaftlichen Zwecken auf die Urschriften zurückgreifen möchte, findet durch die Tagesangabe der Vision oder Audition eine stets eindeutige Identifizierung der einzelnen Offenbarung.

Einmal hörte die schon hochbetagte Barbara Weigand den Herrn sagen: „Die Schriften sind nicht für deine Zeit bestimmt, sondern für eine spätere.“ Diese Aussage macht manches heute verständlicher, was damals noch rätselhaft und dunkel erscheinen mußte. Sollten die „Schippacher Schriften“, die nun erstmals komplett und unverändert im Druck in sieben Bänden vorgelegt werden, tatsächlich für unsere Zeit bestimmt sein, worauf manches hinweist, verdienen sie große Beachtung. Dann wird sich auch ein Wort des Herrn aus dem Munde Barbaras, die er öfter als „Mein Sprachrohr“ bezeichnete, bewahrheiten: „Die Anziehungskraft meiner Worte und die darin liegende göttliche Kraft erweicht die Herzen“, und zu den Schriften selbst sagt er: „Der Geist ist von Mir, die Form von dir!“

Nachdem ihre Sendung als Mahnerin und Wegbereiterin für die Rückkehr zur urchristlichen Praxis des regelmäßigen, öfteren Kommunionempfangs erfüllt war, wurde sie vom Herrn mit dem Bau einer Sakramentskirche in ihrer Heimatgemeinde Schippach als Denkmal des Dankes für die Gewährung der sogenannten „Oftkommuniondekrete“ vom heiligen Papst Pius X. und mit der Gründung des „Eucharistischen Liebesbundes des göttlichen Herzens Jesu“ beauftragt. Dieser verbreitete sich rasch und erhielt in acht Diözesen das kirchliche Imprimatur.

Die „Barbara-Weigand-Gesellschaft e.V.“ hat in ihrem Archiv eine Fülle von Briefen, Zeitungsartikeln und andere schriftliche Unterlagen aus dem langen Leben der „Seherin von Schippach“ zusammengetragen und nach zeitgeschichtlichen wie auch besonderen Dokumentationskriterien archiviert. Das Hauptverdienst für die Aufbewahrung und den Erhalt der „Schippacher Schriften“ gebührt dem ehemaligen Heimatseelsorger von Barbara Weigand, DDr. Wilhelm Büttner, der das Leben und Wirken seines Pfarrkindes Barbara Weigand in Büchern und Broschüren gewürdigt und verteidigt hat. Er selbst hat seine ganze priesterliche Autorität in den Dienst der im Ruf großer Frömmigkeit stehenden Barbara Weigand gestellt und dafür viele persönliche Opfer gebracht und die „Schippacher Sache“ ganz zu seiner eigenen gemacht. Von ihm stammt auch ihre von der Barbara-Weigand-Gesellschaft e.V. veröffentlichte Lebensbeschreibung „Im Dienste des Eucharistischen Königs“.

Papst Johannes Paul II. schreibt in seinem Grußwort zur ‚Salzburger Hochschulwoche’ 1993: „...es ist notwendig, im kirchlichen und religiösen Leben ein neues Verständnis im Sinne der klassischen Mystik zu entdecken.“ Später beklagte er einmal, daß es „heute einen echten Mangel an Mystik in der Kirche gibt“. Im eingangs erwähnten päpstlichen Lehrschreiben „Novo Millennio ineunte“ (Nr. 33) spricht er voll Hochachtung vom gnadenhaften Weg der Mystiker, die in unsagbarer Freude zur „bräutlichen Vereinigung“ zugelassen wurden.

Von daher bieten sich uns die „Schippacher Schriften“ als ein echtes Geschenk an für die Erneuerung der eucharistischen Frömmigkeit in der Kirche. Lesen wir darin nach der Weisung des heiligen Apostels Paulus: „Prüfet alles, was gut ist behaltet!“ (1 Thess 5, 21). Eine letzte Beurteilung über die Echtheit der mystischen Aussagen ist freilich dem kirchlichen Lehramt vorbehalten.

Nicht zu übersehen ist auch der prophetische Charakter dieser Aussagen, welche die Übel und Mißstände, auch in der Kirche, anprangern und beim Namen nennen. Daß Gott durch Visionen und Privatoffenbarungen so vertraut zu seinen treuesten Freunden spricht und ihnen seine Geheimnisse offenbart, ist weder neu noch ungewöhnlich. Ja, beinahe alle Heiligen, insbesondere die Ordensgründer, sind mit göttlichen Visionen und Offenbarungen ausgezeichnet gewesen, wie wir z. B. in den Lebensbeschreibungen eines heiligen Benedikt, eines heiligen Bernhard, eines heiligen Dominikus, eines heiligen Franziskus und anderer lesen; in diversen Büchern werden unzählige Visionen, Offenbarungen und andere göttliche Gunstbezeigungen berichtet, welche der Herr entweder den Stiftern selbst oder einigen ihrer Schüler erwiesen hat. Es ist darum nicht zu bezweifeln, daß Gott vertraulich mit seinen Freunden spricht und besonders jene mit Gnaden beschenkt, die Er zu großen Werken auserwählt hat. Ja, wunderbar ist Gott in seinen Heiligen.

Barbara hört den Heiland am Vigiltag von Christi Himmelfahrt 1898 sagen:

„Siehe, alles, was Ich in dir wirke, hat nur einen Zweck, und der ist, daß Ich das Leben Meiner Kirche wieder erneuern will. Da so viele abgewichen sind und Mich hinausgeworfen haben aus ihrem Herzen, tut es sehr not, einen lebendigen Glauben zu haben, und diesen Glauben durch gute Werke zu betätigen. Wie geht dies aber anders als nur dann, wenn der Christ sich wieder eng anschließt an das Leben Meiner Kirche, d. h. an Mich selbst, der Ich unter euch wohne im Allerheiligsten Sakrament.“

Ebenso am Feste Pauli Bekehrung 1900: „Es gibt doch noch viele gute Christen, die sich zur Aufgabe gesetzt haben, das Reich Jesu Christi wieder herzustellen, all ihr Sein und Leben einzusetzen, um die Christen wieder zurückzuführen zum guten alten Glauben, indem sie überall das eucharistische Leben anfachen. Durch den öfteren Empfang der heiligen Kommunion wird neues Leben in die Christenheit eingegossen werden. Ein neues Leben wird wieder beginnen. Die ganze Welt muß erneuert werden dadurch, daß zuerst die Kirche erneuert wird, aber das kann nur geschehen auf dem Wege, den Ich, Jesus, selbst gegangen bin.“

Am Gründonnerstag 1898 mahnt der Heiland: „Schließt euch an die Kirche an, und nicht um ein Haarbreit weichet von ihr ab.“ Ebenso am Fronleichnamsfeste 1897: „Niemals kann eine Seele, die sich lostrennt von der Kirche, die nicht unter der Leitung des Priesters wandelt, den rechten Weg wandeln. Sie wandelt den Weg der Eigenliebe und des Hochmutes.“

Oder die Mutter Gottes am 2. Freitag im Oktober 1897: „Der Gehorsam geht über alles bei einer Seele, die mit meinem Sohn verbunden ist. Diese ist dem Gehorsam unterworfen und soll nur gehorsam sein ihren sichtbaren Vorgesetzten. Dies ist das sicherste Zeichen, daß sie nicht irregeht.“

Das ganze Schrifttum der Barbara Weigand hat zum Ziel: Die Verehrung und Verherrlichung des Herrn in der heiligen Eucharistie und die Annahme seines Kreuzes, wozu er uns immer wieder einlädt. Gewiß hat das Gebet und das Leiden der Barbara Weigand viel dazu beigetragen, daß Papst Pius X. das berühmte Kommuniondekret erließ, das die Frühkommunion empfiehlt und den häufigen Kommunionempfang, zum größten Erstaunen vieler damaliger kirchlicher Behörden. Als Zeichen der Dankbarkeit für dieses große kirchengeschichtliche Ereignis soll nach dem Willen Gottes eine vom Herrn selbst gewünschte Eucharistische Kirche in Schippach gebaut werden: Es zeichnet sich ab, daß das kommende Zeitalter ein eucharistisches sein wird, das mit dem Triumph des Unbefleckten Herzens Mariens beginnen wird. Der Eucharistische Liebesbund soll einen Damm bilden gegen die anschwellende Verunehrung des Allerheiligsten Altarsakramentes.

So sagte der Herr zu Barbara Weigand: „Einen Damm will ich bilden. Dieser Damm soll entstehen aus allen Klassen von Menschen, vom Papst angefangen bis herunter zum Hausknecht, bis zur letzten Dienstmagd, von der Ordensfrau bis zur armen Ehefrau im ärmsten Dachstübchen. Diese sollen vereint beten, den Himmel bestürmen um das Wohl der Völker, damit meine Kirche wieder aufblühe, wieder auf den Leuchter gestellt werde, von wo aus alle Völker der Erde sie sehen können.“

Um diesen Liebesbund ins Leben zu rufen, wurden Statuten erstellt, die im Jahr 1914 die kirchliche Anerkennung erhielten. Es sollen daraufhin bis zu 60.000 Mitglieder beigetreten sein.

Die Aufnahme geschieht durch die einmalige und innige Bitte nach der heiligen Kommunion an Jesus, er möge sich würdigen, daß man in diesen Liebesbund aufgenommen werde. Dabei kann man sich eines in den Statuten aufgezeichneten Weihegebetes bedienen. Das Aufopferungsgebet am Morgen richtet sich an Jesus, als den Bräutigam der Seele, mit der Bereitschaft, alle Leiden und Widerwärtigkeiten anzunehmen, auf daß bald eine Herde und ein Hirte werde. Das Aufopferungsgebet am Abend richtet sich zunächst an den heiligen Schutzengel und dann an die Mutter Gottes, daß sie alles, was mangelt, ersetzen und es in dem Kostbaren Blut Jesu reinigen und vervollkommnen möge, mit einem besonderen Gedenken an den Heiligen Vater, und um die Bekehrung der Sünder zu erlangen.

Die „Barbara-Weigand-Gesellschaft e.V.“, Elsenfeld-Schippach, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Andenken an diese Frau zu bewahren und die „Schippacher Schriften“ der Barbara Weigand zu erhalten und bekannt zu machen. Ermutigt durch die Weisung von Papst Paul VI., der während des II. Vatikanischen Konzils das Recht der Gläubigen, ihre geistlichen Erfahrungen und Erkenntnisse zu veröffentlichen, bestätigt hat, soll nun allen Interessierten dieser „geistliche Schatz“, der lange unbeachtet blieb, geringgeschätzt wurde und fast vergessen war, zugänglich gemacht werden.

In seinem Vortrag anläßlich der Feierstunde des Theresienwerkes in Luzern am 24. September 1983 kommt der Bamberger Erzbischof Dr. Karl Braun zu einer für die Wege der Mystik keineswegs überraschenden Schlußfolgerung, nämlich, – daß „der Weg der Liebe, den uns Christus zutraut, kein bequemer Spaziergang ist. Nicht immer gelingt uns auf Erden dieses Lieben, da die Schwierigkeiten uns oft den Mut nehmen. Im Himmel jedoch, wo wir das ganze Leben überschauen, werden wir entdecken, daß wir manchem schwierigen Menschen dafür zu danken haben, daß er uns ,Schleifstein zur Vollendung’ war“ (aus „Ich habe meinen Platz in der Kirche gefunden“ – Begegnung mit Therese von Lisieux – Johannes-Verlag, Leutesdorf 2. Auflage 1987). Für die Schippacher Mystikerin Barbara Weigand war ihr Lebensweg keineswegs ein leichter Weg, aber erfüllt von der Liebe zu ihrem Herrn und Meister.

Beten wir nun voller Hoffnung, daß die Schriften der Barbara Weigand zur Vertiefung und weiteren Verbreitung des göttlichen Willens beitragen und die Verehrung der heiligen Eucharistie und eucharistischen Anbetung in allen katholischen Kirchen, insbesondere in der Friedens- und Wallfahrtskirche in ihrem Heimatort Schippach, gepflegt werde.

Barbara-Weigand-Gesellschaft e.V. Elsenfeld-Schippach

Der Vorstand

Inhaltsverzeichnis Band 7

Entstehungsgeschichte der Aufzeichnungen

Von Msgr. DDr. Wilhelm Büttner wissen wir erfreulicherweise recht genau, welchen Schicksalsweg die „Schippacher Schriften“ genommen haben. Zum besseren Verständnis derselben soll er hier nachgezeichnet werden.

Mit den folgenden Worten beginnt Barbara Weigand im Jahre 1894 ihre inneren Erlebnisse aufzuzeichnen: „Nachdem ich arme und unwürdige Magd des Herrn vom Jahre 1886 bis 1894 in der Stadt Mainz unaussprechlich viele Gnaden vom Herrn empfangen habe, will ich aus Dankbarkeit gegen Ihn wenigstens dieses Jahr 1894 anfangen, einiges aufzuschreiben, daß ich die Danksagung nicht vergesse“. Von da an schrieb sie bis herauf in ihr Greisenalter Notizen über ihr Leben und ihre seelischen Zustände. Im Jahre 1895 hatte sich der Schippacher Jungfrau eine sehr gebildete Mainzer Dame angeschlossen, Fräulein Luise Hannappel, welche nun ihrerseits den Hauptteil der Aufzeichnungen machte, die unter dem Namen „Schippacher Schriften“ bekannt geworden sind.

Urschriften und Abschriften

Leider stehen die meisten ihrer handgeschriebenen Zettel nur in Abschriften zur Verfügung, da die Urschriften anläßlich der behördlichen Untersuchungen an die kirchlichen Vorgesetzten eingeschickt oder von diesen eingefordert wurden und sich daher unter den Ordinariatsakten von Mainz und Köln und beim Heiligen Offizium in Rom befinden. Die Akten des Ordinariats Würzburg wurden am 16. März 1945 ein Raub der Flammen.

Die Abschriften fertigten zumeist Luise Hannappel, also eine Augen- und Ohrenzeugin, Frau Zulauf, Frl. Stahl und ein Herr Schweratt an; sie tragen die eigenhändige Unterschrift von Barbara Weigand und sind damit den Urschriften gleichzustellen.

Einen guten Überblick über ihre Erlebnisse bis zum Jahr 1896 gibt das Heftchen „Leben“ (84 Seiten), das sie im Jahre 1896 auf Veranlassung ihres damaligen Seelenführers Pater Ludwig O.Cap. anfertigte. Diese in Band 1 S. 38-76 übernommenen Aufzeichnungen sind in schlichter Form verfaßt, ohne streng eingehaltene zeitliche Aufeinanderfolge. Inhaltlich bringen sie offen und aufrichtig Gutes und weniger Gutes über die Schreiberin zum Ausdruck und sind damit ein ehrliches Selbstzeugnis. Die Schreiberin schließt mit dem Bekenntnis: „Dieses ist mein Leben und einige der Gnaden, die ich glaube, daß der liebe Gott sie in mir gewirkt hat.“

Die Gnadenerweise seit dem Jahre 1887 schrieb sie auf Befehl ihres Beichtvaters Pater Alphons O.Cap. nieder, dem sie diese Aufzeichnungen regelmäßig zu überbringen hatte. Darin erwähnt sie: „Als ich diesem von meinen übernatürlichen Dingen gesagt hatte, wies er mich anfangs barsch ab. Später aber befahl er mir, alles aufzuschreiben, und ihm zu bringen. Dies tat ich auch mehrere Jahre hindurch, bis kurz vor dem Tode meines Bruders“ († 5. April 1892). An anderer Stelle bemerkt sie, daß sie drei Jahre lang dem Pater ihre Aufzeichnungen gebracht habe.

Wiederum schreibt sie im Jahr 1893: „Sechs Jahre vorher hatte mir derselbe Beichtvater befohlen unter Gehorsam, nichts zu verschweigen von meinen übernatürlichen Gnaden, ihm stets alles aufrichtig zu sagen, und weil ich im Beichtstuhle nicht alles sagen konnte, befahl er mir, es aufzuschreiben und ihm zu bringen, und wenn es noch so schlecht geschrieben war, weil ich meistens bei der Nacht und im kalten Zimmer schreiben mußte und mich deswegen entschuldigte, sagte er jedesmal beruhigend: ,Kümmere dich nicht, ich kann es lesen.’“ Diese Aufzeichnungen sind im Kapuzinerkloster zu Mainz nicht mehr vorhanden.

Auch später, als die Aufzeichnungen während der Ekstasen bereits von anderen Personen vorgenommen wurden, kam es öfters vor, daß Barbara Weigand nach Rückkehr in den natürlichen Zustand noch eigenhändig ihre Erinnerungen niederschrieb. Ferner stammen von Barbara Weigand die meisten Aufzeichnungen nach 1900 und aus jenen Zeiten, in denen der Freundin das Aufschreiben von der geistlichen Behörde untersagt worden war. Nach 1910 finden sich nur noch gelegentlich Einträge von ihr, ebenfalls aus dem Gedächtnis wiedergegeben. Über die Zeit von 1907 bis 1909 gibt es eine aufschlußreiche Bemerkung in einem Brief Barbara Weigands an den Generalvikar von Mainz vom 5. März 1909, worin sie schreibt:

„Nach dem Tode des P. Ludwig († 12. Juni 1907) richtete ich mich nach dem Willen meines Beichtvaters, den ich aus wichtigen Gründen nicht angebe, so daß ich lange Zeit nicht einmal Briefe beantwortete, bis er mir sagte: ,Ich erlaube Ihnen, nun einen anderen Seelenführer zu wählen; denn die Freiheit des Geistes ist jedem Christen gestattet.’ Darauf sah ich mich um nach jemand und erhielt die Erlaubnis, die Gnaden aufzuschreiben; aber nur einmal dürften sie aufgeschrieben und ihm zugeschickt werden. So wird es auch gehalten in letzter Zeit.“

Noch in ihrem höchsten Greisenalter schrieb sie innere Erleuchtungen auf und brachte sie ihrem Beichtvater. Dazu glaubte sie sich durch die innere Stimme gedrängt, wie sie z. B. im Jahr 1904 ihrem Beichtvater berichtet: „Am Anfang der Woche sagte der Herr: ,Diese Woche schreibe auf, was Ich dir sage, und richte dich, es bis Samstag deinem Beichtvater einzuhändigen.’“

Begonnen hatte alles am Dreifaltigkeitssonntag 1880. Da hörte sie die Worte: „Siehe, alle Fehler, die du begangen und beweinst, will Ich dir verzeihen, wenn du oft kommunizierst!“

1901 versichert sie in einem Brief an das Ordinariat Mainz: „Alles, was ich schreibe, tue ich, weil ich innerlich dazu aufgefordert werde.“

Aufzeichnungen der Luise Hannappel

Der weitaus größte Teil der Aufzeichnungen stammt jedoch von Luise Hannappel, die bis zu ihrem Tode am 15. Dezember 1923 in unverbrüchlicher Freundschaft zu Barbara Weigand stand und Freud und Leid mit ihr teilte. Wie sie mit ihr bekannt wurde, mag uns Luise Hannappel mit ihren eigenen Worten erzählen, wie sie in ihrem Bericht an den Bischof von Würzburg niedergelegt sind:

„Da noch nicht lange meine Mutter gestorben war, ließ ich nicht nur viele heilige Messen lesen, sondern bat auch meine Haushälterin, die mit vielen frommen Personen bekannt war, mir einige ihrer Bekannten zuzuführen, um ihnen ein Melcherskreuz zu geben mit der Bitte, für meine liebe Verstorbene einmal den Kreuzweg zu beten. Auf diese Weise lernte ich Barbara Weigand kennen. Denn eines Tages kam meine Haushälterin und sagte: ,Ich weiß aber noch eine gute Beterin, die ist die frömmste in der ganzen Stadt!’ Sie führte mir dann gleich darauf, meinem Wunsche entsprechend, Barbara zu. Doch blieb das bei einer kurzen Gebetsempfehlung, die aber dann so oft wiederholt wurde, als ich Barbara bei einem Kirchgang traf.

Da es nun vorkam, daß ich sie lange nicht mehr sah und ich, nach dem Grunde fragend, hörte, daß sie krank sei, erkundigte ich mich nach ihrer Adresse, ging hin und fand sie an einem Freitagmorgen acht Uhr zwischen vier Wänden in Ekstase mit himmlischen Wesen laut redend. Meine Seele war davon derart erschüttert, daß ich, noch ehe die Ekstatische zu sich kam, zu meinem und zugleich zu ihrem Beichtvater (P. Alphons O.Cap.) lief, ihm davon Kenntnis zu geben.

,Wenn so etwas sein kann’, sagte er, ,so kann das hier echt sein; denn ich beobachte die Person schon seit acht Jahren und ich habe noch niemals jemand so andächtig den Kreuzweg beten sehen wie diese.’“

Nachdem sie dann auf den Rat des Paters hin noch die Meinung ihres Bruders, Pater Ludwig O. Cap., eingeholt und über Barbara Weigand sorgfältige Erkundigungen eingezogen hatte, worüber abermals „einige Monate“ vergingen, nahm sie zu Barbara fortan eine positive Haltung ein. Auch glaubte sie sich schon damals von Jesus zum Aufschreiben seiner Offenbarungen ermuntert, als Er durch Barbara Weigand zu ihr sprach: „Meine Tochter! Willst du bei Tag und Nacht bereit sein, wann immer Ich dich rufen werde, Meine Stimme zu hören und sie der Menschheit zu übermitteln? Die Kraft dazu werde Ich dir geben.“ Das war im Frühjahr 1895, wie wir von Pater Alphons wissen, dessen Beichtkind Barbara Weigand seit 1887 war. Auch andere Zeugnisse bestätigen dieses Datum. So gibt es ein von Luise Hannappel im Jahr 1907 geschriebenes Blatt, in dem sie den Vorwurf abwehrt, sie „mache“ die Sache. Darin redet sie von einem „Bekanntwerden Barbaras mit mir 1895“, und wiederum: „Als Lieschen (gemeint ist die andere Freundin) 1894 vom Herrn herbeigeführt wurde, um Babett (Barbara Weigand) im Leiden beizustehen, da blieb sie von da an Zeuge, also ein Jahr vor mir.“

Luise Hannappel besaß nach ihrer eigenen Aussage eine besondere Gewandtheit im Schnellschreiben und versuchte, mit dem Redestrom der Ekstatischen gleichen Schritt zu halten, was ihr aber, wie sie später selbst gesteht, nicht immer gelang. So bemerkt sie im Anhang zum „Leben“, sie habe anfangs nicht alles zu Papier bringen können, sondern „fast die Hälfte ausgelassen“, bis sie sich nach und nach hineingeschult habe. Am Schluß der kleinen Selbstbiographie nennt sie „Ende 1895“ als Beginn des regelmäßigen Mitschreibens. Somit sind alle Aufzeichnungen der Jahre 1895–1897 (Band 1 und der überwiegende Teil von Band 2) auf diese noch unvollkommene Weise entstanden. Anfang 1897 erlernte sie die Stenographie, wozu ihr Bischof Haffner selbst ein Lehrbuch zur Verfügung stellte, so daß sie seit „Ende 1897 Wort für Wort, wie es aus dem Munde von Barbara fließt, aufzeichnen kann, ohne etwas zu verändern oder auszulassen, indem sie mit dem Diktat gleichen Schritt hält.“

Einige Einträge in den Schriften stammen von der Schwägerin Barbaras und ihren Dienstmädchen, wie eine Bemerkung vom 31. März 1897 besagt: „Das Leiden begann in der Nacht auf den Sonntag, Schlag Mitternacht. Es war niemand dabei wie ihre Schwägerin, die nur wenig aufschreiben konnte, weil sie dem schnellen Redefluß nicht folgen konnte, darum nur Bruchstücke“; ebenso vom 11. April 1897: „Diesmal machten sich Frau Weigand und die beiden Dienstmädchen daran und schrieben um die Wette auf, und dieses stellte dann die Schreiberin zusammen und Babett fügte dann noch, soviel sie behalten hatte, aus ihrem Gedächtnis dazu, doch ist es bei weitem nicht vollständig.“

Auch ist vermerkt, daß „die Schwägerin dem schnellen Redefluß nicht folgen und deshalb nur weniges aufschreiben kann.“ Von einem authentischen Text kann man deshalb hier nur sehr bedingt sprechen.

Kirchliche Hindernisse

Im Jahr 1896, „gleich nachdem einige Bücher der Mitteilungen voll waren“, brachte Luise Hannappel diese Schriften ihrem Beichtvater Pater Bonifaz O. Cap. mit der Bitte, sie dem Bischof vorzulegen, was der Pater jedoch ablehnte. Infolgedessen glaubte Hannappel, „wegen der freundschaftlichen Beziehungen“, diesen Schritt selber tun zu dürfen. Aber der Bischof untersagte ihr das weitere Aufschreiben. Als Luise Hannappel später den Bischof um Aufhebung des Verbots bat, sagte er nach ihrem Bericht: „Tun Sie von jetzt an, was Ihr Beichtvater sagt“, und sie fügt hinzu: „Dieser erlaubte mir, wieder aufzuschreiben.“

„Unterdessen teilte ich immer dem Bischof das Neueste mit und er empfing mich stets mit Wohlwollen. Wir hielten dann eine Novene zur Unbefleckten Empfängnis, damit die liebe Muttergottes bewirke, daß der Bischof sich klar ausspreche. Und siehe da, als ich in dieser Novene wieder zu ihm kam, sagte der Bischof in ganz feierlichem Ton: ,Von heute an erlaube ich Ihnen aufzuschreiben, und Frau Zulauf darf Ihnen helfen abzuschreiben. An P. Ludwig können Sie es senden, nur hier in der Stadt lassen Sie mir alles ruhig’.“

Das scheint Ende August gewesen zu sein, denn es heißt in einem Eintrag vom 3. September 1896: „Von hier an wurde wieder aufgeschrieben.“ Luise Hannappel ergänzt diese Bemerkung durch eine Notiz in ihrem Lebenslauf: „Seit der Zeit brachte ich dem Bischof bis zu seinem Tod alle acht bis vierzehn Tage das Neueste und nahm das Alte mit zurück, um es ihm dann später gebunden von neuem zu überreichen.“

Als Luise Hannappel am 27. Oktober 1899 wegen der Bußwallfahrten nach Gonsenheim (bei Mainz) vor eine bischöfliche Kommission gerufen wurde und sich auf die obige mündliche Erlaubnis des Bischofs berief, konnte sich der Bischof daran nicht mehr erinnern. Schon fünf Tage später starb er.

An der tatsächlich erteilten Genehmigung zweifelte aber auch der Kommissionsvorsitzende Domkapitular Dr. Brück nicht, wie seine Äußerung ersehen läßt: „Der Bischof will nichts mehr von der Erlaubnis wissen; es muß aber wohl so sein, sonst hätte er Ihnen die Bücher nicht abnehmen dürfen, die er mir zur Prüfung übergab.“ Dagegen wurde 1898 ein abermaliges Verbot von dem neuen Beichtvater ausgesprochen, das jedoch schon bald mit der Versetzung des Paters erlosch.

Das Schicksal der Hefte war ein sehr bewegtes. Im Jahr 1900 mußten alle erreichbaren Exemplare an Bischof Brück (Mainz) ausgeliefert werden. 1909 ging eine Ausgabe an das Ordinariat in Köln, im Dezember 1915 wurden die Heften vom Ordinariat Würzburg zur Berichterstattung an die Päpstliche Nuntiatur eingefordert und am 5. Januar 1916 dem Ordinariat übergeben.

Schon damals scheinen so gut wie keine Hefte mehr im Umlauf gewesen zu sein; denn als der dem Kirchenbau sehr abgeneigte Vorstand des Bezirksamtes Obernburg durch die Polizei nach den Schriften fahnden ließ, konnte diese trotz eifriger Nachforschungen kein Exemplar mehr auftreiben. Nur Barbara blieb im Besitz einer Ausgabe. Die Schriften enthalten zugleich ihren Lebenslauf und den ihrer weitverzweigten Verwandtschaft. Sie haben damit auch familiengeschichtlichen Wert.

Authentizität der Schriften Bilden die Schriften die zuverlässige Wiedergabe dessen, was Barbara Weigand in ihren Ekstasen tatsächlich gesprochen und in ihren Visionen geschaut hat? Oder haben sie daran Änderungen vorgenommen, vielleicht Teile des Gesprochenen unterschlagen oder Eigenes hinzugefügt?

Soweit die Aufzeichnungen von Barbara Weigand selbst stammen, wissen wir, daß sie erst nach den Ekstasen entstanden sind. Trotz ihres sehr guten Gedächtnisses kann man nicht davon ausgehen, daß sie alles wortwörtlich wiedergeben konnte, was sie vorher gesehen, gesprochen oder gehört hatte. Sicher aber wird die göttliche Gnade sie bei den Aufzeichnungen unterstützt haben.

Auch wenn während der Visionen noch regelmäßig andere Personen anwesend waren (Lieschen Feile, Maria Weigand, Dienstmädchen und andere), stammen doch die weitaus meisten Aufzeichnungen von Luise Hannappel. Sie war eine äußerst gewissenhafte und auch gebildete Frau, der diese Aufgabe von der göttlichen Vorsehung zugeteilt war. Wir können schwerlich unterstellen, daß sie das Gehörte absichtlich anders aufgeschrieben hat, als es an ihre Ohren drang, oder daß sie das ursprünglich Aufgeschriebene bei der Reinschrift entsprechend „zurechtfrisiert“ hätte.

Gegenüber der geistlichen Behörde in Mainz wie auch 1921 gegenüber dem Ordinariat Würzburg erklärte sich Luise Hannappel bereit, einen Eid abzulegen: „1. daß sie die schöne Form nicht hinzugetan, 2. überhaupt keine Form und nichts Wesentliches, sondern daß die formvollendeten Vorträge ganz das Werk der Barbara Weigand sind, 3. daß sie nichts nach eigenem Ermessen abgeändert, erweitert, verschärft habe, 4. daß sie mit größter Gewissenhaftigkeit alles so aufgeschrieben habe, wie das Diktat an ihr Ohr gedrungen sei.“

Wohl sei es möglich, daß bei dem schnellen Diktat und wegen oftmaligen Straßenlärms hie und da ein Wort, ja halbe und ganze Sätze ausblieben, was sonst jede Zweideutigkeit ausgeschaltet hätte. „Durch einen Tadel des Herrn veranlaßt, habe ich hie und da ein einziges Wort, das einen offenkundigen Fehler enthielt, oder ein Bindewort wie ,und’, wo es fehlte, beigefügt oder ein unrichtig placiertes Zeitwort an seine Stelle gesetzt.“ Wenn die Ekstase vorbei war, habe sie mit den Hausgenossen, mit Frau Weigand und den drei Mädchen, mit größter Ehrfurcht die Sache noch einmal durchgegangen, um zu prüfen, ob alles genau mit dem Gesprochenen übereinstimme und ein oder das andere Wort, das sie zusammen noch wußten, beigefügt. Seitdem sie geläufig habe stenographieren können (Ende 1897), habe sie ohnehin alles wörtlich aufnehmen können.

Die Gewissenhaftigkeit der Luise Hannappel beim Aufzeichnen des Gehörten wird „an Eidesstatt“ in einer feierlichen Erklärung auch von Maria Weigand bezeugt, die den Ekstasen ihrer Tante regelmäßig beiwohnte, und auch von Pater Felix Lieber O.F.M. bestätigt, der seit 1909 die Seelenleitung Barbara Weigands innehatte. Pater Felix schrieb wörtlich:

„Gleich zu Anfang, als meine Wenigkeit 1909 die Seelenleitung der Barbara Weigand übernahm, forderte ich von der Schreiberin, Fräulein Hannappel, Rechenschaft über die Art und Weise, wie sie niederschrieb. Ich muß hiermit offiziell bezeugen, daß sie das mit der größten Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit tat, ohne von dem ihrigen ein Wort beizufügen oder etwas eigenmächtig auszulegen oder zu erklären. In zweifelhaften Fällen fragte sie (selbst in meiner Gegenwart) die Barbara Weigand, wie sich der Herr oder die Mutter Gottes ausgedrückt hatte; und was nicht mehr zu ermitteln war bei späteren Mitteilungen, ließ sie es eben dabei, so daß ich sagen muß: Sie war beim Niederschreiben der Mitteilungen durchaus gewissenhaft, ich möchte fast sagen skrupulös, wie ich das bei verschiedenen Gelegenheiten in der Zeit meiner Seelenleitung feststellen konnte.“

Es liegt also kein Grund vor, die Ehrlichkeit der Schreiberin in Zweifel zu ziehen. Daß Luise Hannappel gewissenhaft handelte, mag man auch daraus ersehen, daß sie Aussprüche, die offenbar nicht übernatürlichen Ursprungs waren, nicht unterschlagen hat, was ihr doch ein Leichtes gewesen wäre. Wo Luise Hannappel stenographisch mitschrieb, dürfte somit der Text den Anspruch auf größtmögliche Authentizität besitzen.

Man darf allerdings nicht übersehen, daß sie bis Ende 1897 nicht stenographierte, sondern die Aufzeichnungen handschriftlich, teilweise auch nur bruchstückhaft vornahm, oder gar nicht schreiben konnte oder daß an ihrer Stelle nur die Schwägerin und die Dienstmädchen in ihrer unbeholfenen Art schrieben. In all diesen Fällen kann man nicht von einer wortgetreuen Wiedergabe ausgehen. Selbst Luise Hannappel gibt wiederholt ausdrücklich zu, wegen des starken Redestroms Barbara Weigands nicht mitgekommen zu sein: „Am Feste Christi Himmelfahrt war der Redefluß so gewaltig, daß nicht mitzukommen war und vieles verlorenging“ oder „Der Redefluß war heute so stark, daß die Schreiberin mehrmals einen Satz fahren lassen mußte, um gleichen Schritt halten zu können.“ Auch von Auslassungen redet sie ausdrücklich, daß sie „oft nicht zu schreiben imstande war“ ob der großen Zärtlichkeit des höchsten Herrn oder „heute hat Schreiberin sehr vieles ausgelassen, so daß sogar der Zusammenhang fehlt.“

Dennoch muß man das allermeiste in den Schippacher Schriften als getreue Wiedergabe des während der Ekstase Gesprochenen anerkennen. Entsprechend hat sich Barbara Weigand auch zeitlebens zu ihren Schriften bekannt.

Betrachten wir andere Offenbarungen, so können wir denen an Barbara Weigand sogar eine besondere Verläßlichkeit zubilligen, weil die göttliche Vorsehung bei ihr den Weg der Laut-Ekstase wählte und damit anderen Anwesenden das Mithören und Mitschreiben ermöglichte, während bei anderen Offenbarungen das innerlich Geschaute und Vernommene erst nach dem Geschehen aus der Erinnerung aufgeschrieben werden konnte.

Von den Offenbarungen der heiligen Gertrud wissen wir z.B., daß das erste Buch und der Schlußteil des fünften Buches nicht von ihr selbst, sondern von einer ihrer Mitschwestern verfaßt wurde; und dem Schreiber der heiligen Brigitta wird vom Heiland ausdrücklich gestattet, „um der Schwachen willen beizufügen, was notwendig und nützlich sei.“ Der heiligen Hildegard wurde in einem Gesichte aufgetragen, ihre Offenbarungen aufzuschreiben, aber die Form von einem anderen feilen zu lassen.

Drucklegung

1990 holten die damaligen Vorstandsmitglieder der Barbara- Weigand-Gesellschaft e.V. die „verstaubten“ Oktavhefte der „Schippacher Schriften“ aus dem gerade entstehenden Archiv, und Frau Rita Seithel aus Aschaffenburg begann, die in alter deutscher Sütterlin-Schrift verfaßten Handschriften auf einer elektrischen Schreibmaschine abzuschreiben. Sie schrieb in knapp fünf Jahren 4.062 Seiten und einige Anlagen. Bei den letzten Seiten angelangt verstarb sie.

1996 haben die von der Barbara Weigand Gesellschaft e.V. mit der Schriftleitung verantwortlich betrauten Personen damit begonnen, diese Schreibmaschinenseiten einzuscannen, um daraus Textdokumente für den Buchdruck zu erzeugen. Die Schrifterkennung wies jedoch zu viele Fehler auf, so daß der größte Teil der Texte ein weiteres Mal abgeschrieben und Wort für Wort verglichen wurde, was nochmals fünf Jahre in Anspruch nahm. Aus diesen Textdokumenten entstand die vorliegende Gesamtausgabe der „Schippacher Schriften“.

Zunächst erschien jedoch Band 1 der „Schippacher Schriften“ und eine separate „Lebensbeschreibung der Barbara Weigand“, letztere verfaßt vom Msgr. DDr. Wilhelm Büttner, dem großem Kenner und Förderer der Barbara Weigand. Diese Schriften sind in kürzester Zeit verteilt worden, so daß ein Nachdruck notwendig geworden wäre.

In dieser Situation wurde dank der göttlichen Vorsehung die Schriftleitung auf Wohltäter aufmerksam gemacht, die Druck und unentgeltliche Verbreitung einer Gesamtausgabe der „Offenbarungen an Barbara Weigand“ ermöglichen.

Zur Druckvorbereitung wurden die Texte von einem Korrektor einer weiteren Kontrolle nach alter deutscher Rechtschreibung unterzogen. Da die Aufzeichnungen der ersten Bände zum Teil aus langen, vielfach verschachtelten Sätzen bestehen, sind manche Abschnitte nicht ganz leicht zu lesen. In Einzelfällen ist deshalb der innere Zusammenhang des Satzes durch vorsichtige Änderung von Satzstruktur und Zeichensetzung, auch durch Einfügung oder Verschieben von einzelnen Hilfswörtern, sichtbarer gemacht worden. Inhalt und Sprachstil wurden dabei nicht berührt. Am Fronleichnamsfest 1897 (Bd. 2 Nr. 175) sagte der Heiland dazu:

„Es soll alles, wie es ist, wie Ich Mich offenbare, abgeschrieben werden, und wo ein Fehler vorkommt, woran die ungeschickte Sprache Meiner Dienerin schuld ist, oder großen Anstoß erregen könnte, soll er verbessert werden. Aber alles, was die Belehrungen anbelangt, soll geschrieben werden, denn es ist nicht für ein Jahr und nicht für diese Zeit allein, es ist für die Zukunft geschrieben.“

Jede Offenbarung wird mit einer laufenden Nummer und dem Tag gekennzeichnet, an dem sie stattgefunden hat. Wegen der Vielzahl recht kurzer Offenbarungen in den letzten beiden Bänden wurden teils mehrere Tage unter einer Nummer zusammengefaßt, wobei die Daten im Textteil kenntlich gemacht wurden.

In Band 7 wurde bei einzelnen eher prophetischen Offenbarungen der Jahre 1915-1916 die Kennzeichnung des Tages durch ein in Klammern gesetztes Schlagwort ergänzt, das auf den Hauptgegenstand der Prophetie hinweist.

Auf die Hauptüberschrift folgt in Kursivschrift meist ein wörtliches Zitat Jesu aus dem nachfolgenden Text, das eines der angesprochenen Themen einprägsam zusammenfaßt. Diese Zitate wurden in das Inhaltsverzeichnis übernommen, das seine Funktion dadurch etwas besser erfüllen kann. Auf ein Sachwortregister wurde verzichtet. Allen Freunden, die an der Erstellung und Herausgabe dieses Gesamtwerkes der „Schippacher Schriften“ mitgewirkt oder dazu beigetragen haben, danken wir sehr herzlich. Besonders gilt unser Dank der Stiftung „Fond der Barmherzigen Liebe“ in Weihungszell und dem „KSA Kath. Schriften-Apostolat“ in Ochsenhausen.

Friedrichsdorf, im November 2002

Die Schriftleitung

 

Zur größeren Ehre Gottes und zur Verherrlichung der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria

Inhaltsverzeichnis Band 7

899 Fest des heiligen Antonius am 13. Juni 1908

„Daß nicht die großen Werke uns heilig machen, sondern nur der demütige, verachtete Weg.“

Barbara: Ich war so bedrängt, weil ich so gehetzt bin. Ich betete den Kreuzweg und kniete vor Antonius. Es war, wie wenn ich mein Leiden bekäme. Es ging eine Umwandlung in mir vor, so ein leises Zittern und ein Umschwung und Aufflammen, und weg war alle Müdigkeit, aller Schmerz, und Ruhe und Heiterkeit trat an die Stelle.

Ich kam in ein himmlisches Licht hinein. Es wurde in der Kirche, als wenn der Himmel aufgeht, und alles war ein Glanz und eine Herrlichkeit, und es kamen auf mich zu der heilige Franziskus, der heilige Antonius und Pater Ludwig und standen dicht vor mir. Auf der rechten Seite Franziskus, in der Mitte Antonius und links Pater Ludwig, der in dem Grade der Glorie ist wie die beiden anderen sind. Ich war so erstaunt, daß Pater Ludwig die gleiche Glorie hatte wie die beiden anderen, daß mir der Verstand stillstand. Ich wußte nicht, was sagen vor Freude und Herrlichkeit und Lust und Staunen. Ich war stumm und konnte nichts reden. Endlich sagte ich:

„Ach mein Gott, ist es denn möglich? Diese große Herrlichkeit genießest Du, Pater Ludwig?“

P. Ludwig (†): „Ja, die genieße ich. Ich bin in dem Grade wie meine zwei Mitbrüder sind. Ich grüße dich im Namen unseres Heiligen Vaters! Ich will dir nur mitteilen, daß du nach N. gehen sollst, um dich mit N. zu besprechen. Fürchte dich nicht, mache dir keine Sorgen. Alles das, wie es jetzt ist, hat für dich keinen Nachteil. Es ist gemacht von anderen. Daß du trostlos bist und verlassen, das ist, weil Gott zeigen will, wie wahr es ist, was die Kirche tut, daß das alles richtig ist. Weil es jetzt von deinem Beichtvater so gemacht ist, hat sich der Herr unterworfen, weil die Kirche einig ist im Himmel und auf der Welt. Du hast keinen Nachteil, und beunruhige dich nicht, daß du von deinen Verwandten so abgehalten wirst. Du hast doch dieselbe Gnade wie Lieschen und Luise, und weil du damit den Willen Gottes erfüllst. Die Gottes- und Nächstenliebe müssen immer Hand in Hand gehen.

O wie bin ich so glücklich! Sage es deinen zwei Freundinnen und allen, die mit ihnen verkehren, daß man auf der Welt sich nicht so viel kümmern soll, was unangenehm an einen herantritt, und sich nicht aufhalten soll über die Mannigfaltigkeit der Prüfungen Gottes. Das wird einem alles hoch belohnt; das ist der Weg, der Kampf, um euch die Herrlichkeit zu verschaffen, die eurer wartet. Wenn ich noch so Großes geleistet hätte in der Kirche, wie meine zwei Mitbrüder, hätte ich nicht das erlangt, was ich erlangt habe durch den tiefdemütigen Weg, den mich Gott geführt. Du bist im Staunen, weil wir eins sind, und diese meine zwei Mitbrüder so viel geleistet. Der liebe Gott will euch zeigen, indem Er uns euch schickt, daß nicht die großen Werke uns heilig machen, sondern nur der demütige, verachtete Weg.

Diese beiden haben Großes geleistet. Ich habe in der tiefen Verachtung gelitten, und weil es noch nicht anerkannt ist und sie heute noch darüber spotten, daß ich mich mit den Sachen abgegeben habe. Bei Gott wird so alles ausgeglichen. Nicht, was der Mensch getan und wofür ihn die Menschen halten, sondern Seine Meinung allein gilt. Ihr sollt euch nicht mehr darum kümmern, ob etwas gelingt oder nicht. Das sind lauter Sachen, die Gott so fügt; das geht euch nichts an. Wer sich daran stoßen will, versteht wenig von dem übernatürlichen Weg zur Liebe Gottes. Diejenigen Seelen kommen vorwärts, die demütig weitergehen, nicht rechts und nicht links sehen, nicht ob Wunder geschehen oder keine; das sind Nebensachen. Das ist Gottes Sache! Werdet nicht mutlos, wenn Er euch etwas nicht gibt. Die so handeln, das sind die Kinder Gottes. Deshalb durften wir alle drei kommen.“

Barbara: Franziskus war gekennzeichnet als Ordensstifter, die zwei anderen waren gleich im Rang.

P. Ludwig (†): „Ich gratuliere dir, du bist jetzt zweifach und dreifach verwandt: 1. weil du Mitglied unseres Ordens bist; 2. weil du Schutzkind vom heiligen Antonius bist; 3. weil du meine Schutzbefohlene bist, weil du dich leiblich und geistlich unter meine Leitung gestellt hast. Sei nur nicht ängstlich, wenn du auch lange Zeit nichts erfährst. Wenn es Zeit ist, setze ich meine Leitung fort. Das ist die beste und die sicherste.

Sage N., man soll sich nicht von Menschen beeinflussen lassen. Ich versichere ihm vom Himmel aus, daß man vor Gott keine größere Gnade haben kann und nicht mehr tun kann, was einen mehr fördert in der Tugend und Vollkommenheit, unseren Lohn mehr erhöht, als wenn man eine solche Seele leitet und alles über sich ergehen läßt. Ich wollte, ich könnte es allen Beichtvätern zurufen, alle Beichtväter möchten doch auf das Verdienst sehen vor Gott, und jetzt, wo die ganze Welt und auch das Priestertum vom Modernismus angesteckt sind, jetzt belohnt es Gott um so mehr, weil dies einen der Schäden betrifft, die aus der Kirche ausgemerzt werden sollen.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

900 Fronleichnamsprozession 1908

„Heute ist der Tag, wo Ich den Liebesbund unter euch gestiftet habe und Ich kann diesen Tag nicht überschlagen, Ich muß dich heute heimsuchen.“

Barbara: Bei der heiligen Kommunion hörte ich Seine Stimme:

Jesus: „Heute ist der Tag, wo Ich den Liebesbund unter euch gestiftet habe und Ich kann diesen Tag nicht überschlagen, Ich muß dich heute heimsuchen. Wenn es auch so gemacht ist, mache Ich heute eine Ausnahme. Willst du Mich anhören oder willst du lieber Mich äußerlich verehren und singen und beten?“

Barbara: Ich war still und hörte:

Jesus: „Seid ruhig und haltet euch nicht auf über das, wie es ist.“

Barbara: Er gab mir einen Einblick, wie wenn mein Geist sich aufschwänge zu Ihm. Mein Geist war wie gebannt und ruhig in Ihm. Mein Geist flog in Ihn hinein, und es war, wie wenn Er mich mit in die Luft nähme. Ich konnte die ganze Welt überschauen; sie war eine einzige Fronleichnamsprozession und in Gruppen aufgeteilt, und es war, wie wenn alle zusammengingen, und es wurde der Schleier hinweggezogen und Himmel und Welt waren beisammen, eine solche Feierlichkeit und Herrlichkeit, als ob der Himmel auf der Welt wäre. Ich sah meine verstorbenen Verwandten und später auch Pater Ludwig in der himmlischen Lichterprozession, wie ein Kirchenfürst.

Jesus: „Werdet nicht irre und haltet euch nicht auf, das geht euch nichts an, so sind die Wege Gottes. Sehet, wie war Mein Leben? Ihr seid so kurzsichtig. Das Gerede der Menschen ist null und nichtig. Es ist nur so ein Lallen, wie das eines dummen Kindes, man will nur die Leute totschweigen. So leichtsinnig, wie die es machen, müßt ihr es auch leichthin nehmen und euch nichts daraus machen. Alle Werke Gottes sind so, wenn ihr es auch nicht begreift.

So sehet euch doch um in der Welt, was die Gerechtigkeit noch halten und Meinen Vater noch besänftigen kann. Wenn das Volk Israel im Alten Bund abgewichen war, wie energisch strafte Ich. Ich schickte sie in die Verbannung, in die Wüste, und jetzt, wo die Welt abgewichen ist, muß Ich doch auch Sühne verlangen wie damals. Siehe, wie sich heute der Himmel gleichsam entleert, um sich mit der Erde zu vereinigen, um Meinen heiligen Fronleichnam zu verehren. Du wunderst dich, daß Ich so zufrieden bin, und daß Ich Mich nicht beklage, wenn du siehst, wie das kleine Volk dasteht und gafft. Ich muß das Volk nehmen wie immer, wie es bei Meinen Lebzeiten war. Es war auch so, Ich war unter ihnen gestanden, und wo leset ihr, daß Ich Mich geäußert hätte über das harte Benehmen Meiner Feinde und über die Untreue Meiner Freunde? So war es immer; daran müßt ihr euch ein Beispiel nehmen. Um der Gerechten willen verschone Ich die Welt, und daß es so bleibt und noch keine Umwälzung ist, tut das Gebet.

Der Liebesbund ist bestimmt, um in der Welt das Christentum zu durchsäuern und das tieflebendige Glaubensleben zu erhalten, denn die ganze Welt jauchzt dem Heidentum zu, und nur diejenigen sind davon befreit, die glauben, was Ich sage. Diese nähern sich auch Meinem heiligen Fronleichnam und lassen sich nicht wegschwemmen vom Modernismus, und deshalb will Ich haben, daß der Liebesbund verbreitet wird.

Die Mitglieder sollen nur weiterarbeiten. Demjenigen Priester aber, der es mit gutem Herzen aufnimmt und sich nicht beeinflussen läßt vom Gerede derjenigen, die ihr Gewissen beschwichtigen wollen mit der Phrase, es sei Hysterie, was weiter nichts ist als ein Deckmantel für ihren Unglauben. Sie wissen recht gut, daß es keine Hysterie ist; nur sind sie alle angesteckt vom Modernismus der Zeit. Demjenigen Priester aber, der es gläubig annimmt und es wirklich glaubt, wie es geglaubt werden soll, verspreche Ich, daß er viele harte Sünder bekehren und seine Wirksamkeit viel ergiebiger sein wird als desjenigen Priesters, der nur nach seinem Sinne handeln will.

Und was will Ich erst demjenigen Priester in der Todesstunde einen großen Lohn versprechen, der sich so demütigen kann. Man bedenke, daß der Weg zum Himmel nicht so leicht ist, und was die früheren Heiligen sich für eine Gewalt angetan, um einen hohen Lohn sich zu erringen. Was haben die Einsiedler gefastet und die ganze Welt verschmäht, und es waren mitunter Menschen, denen alles zu Gebote stand; sie aber verschmähten es und führten ein so armes Leben.

Alle Heiligen haben etwas Besonderes tun müssen, um zu der Glorie zu gelangen. Gewiß weil das ganze Menschengeschlecht so verarmt ist, äußerlich und innerlich, weil Ich die Bußwerke nicht mehr verlangen kann, so muß Ich doch Ersatz verlangen für die Buße, und das ist die Verachtung und die Verdemütigung, die den einzelnen Seelen, auch den Priestern, zukommen. Nur deshalb hat Pater Ludwig eine solch hohe Glorie. Ist es der Himmel nicht wert, um sich öffentlich zu Mir zu bekennen?“

Barbara: Beim Casino sah ich N. vorbeiziehen.

Jesus: „Ihr laßt euch gleich so zusammenschlagen. Wenn ihr einmal mit dem Auge der Seele schaut, dann seht ihr, was euch jetzt dunkel ist. Ich wollte diesen Mann retten, weil er doch sonst ein gutes Herz hat und Werke der Barmherzigkeit übt, und weil er auch recht handelt in seinem Ehestand, und deshalb habe Ich so gedrängt nach Lourdes zu gehen, um sein Herz zu rühren.

Dem Gebet der Gerechten ist es zu verdanken, daß die Fürsten alle zum Frieden stimmen, und daß kein Mißwuchs und keine Kriege sich einstellen.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

901 Am 24. Juni 1908

„Deshalb rufe Ich allen Liebesbundmitgliedern zu: Helfet Mir, entzieht euch keiner Beschwerde, geht über alles hinweg, wenn Ich Leiden schicke!“

Jesus: „Ich will im Hinblick auf deinen Seelenführer, der es dir erlaubt, wieder mit Mir zu verkehren, einige Worte zu dir reden. Es ist Mir angenehmer, wenn ihr die Reise verschiebt bis nach dem Großen Gebet, denn wenn Ich gesagt habe, nach der Oktav sollt ihr reisen, so wißt, was Mir gelegen ist an der Sühne, und wenn ihr auf der Reise seid, geht vieles verloren, und es hängt doch so vieles davon ab. Nutzet die Tage gut aus, schont euch nicht in dieser Oktav. Die Menschheit hat gar keine Kraft mehr zum Widerstehen. So viele lösen sich los von Meinem mystischen Leibe, viele legen Hand an sich und schaffen sich fort vom Leben, weil die Menschheit keine Kraft mehr hat zum Leiden. Es kommt das alles vom Geist des Antichrist, des Unglaubens, der das ganze religiöse Leben vernichtet und zerfressen hat, daß niemand mehr die Kraft hat zu widerstehen, wenn ihm ein Leid zustößt.

Es ist Mir viel angenehmer, wenn ihr jetzt die Tage in Meiner Umgebung zubringt. Versäumt keine Andacht. Wenn eine Sühneandacht gehalten wird am Herz-Jesu-Fest, wohnet ihr treulich bei und tut alles zu Ehren Meines heiligsten Herzens, das so sehr blutet und so voller Schmerz ist um des Verlustes so vieler Seelen, die Mein heiliges Blut mit Füßen treten. Ich schicke dir Leiden. Das, was Ich so schicke, sende Ich dir nur, daß du mitfühlen sollst, was Mein Herz leidet über den Undank der Christen in heutiger Zeit.

Deshalb rufe Ich allen Liebesbundmitgliedern zu: Helfet Mir, entzieht euch keiner Beschwerde, geht über alles hinweg, wenn Ich Leiden schicke! Es ist nur Meine Liebe, die Meine Liebe mit euch teilt und Meine Leiden. Deshalb ist es Mir lieber, wenn ihr wartet bis nach der Gebetswoche, weil die Fronleichnamsoktav und das Große Gebet von der Kirche deshalb eingesetzt sind, um Meinem mystischen Leibe im Heiligsten Sakrament Sühne zu leisten für den Undank und die Lauheit der Christen. Fürchtet nicht um das, was Ich mit euch und in euch gewirkt habe. Es ist das größte Werk, das Ich noch in der Kirche durch ein so unwürdiges Werkzeug durchgeführt habe. Und es kommt zur Durchführung! Nutzt die Reise gut aus und ermuntert alle zur Liebe Gottes.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

902 Herz-Jesu-Fest 1908

„Denn beide Werke dienen nur zur Verherrlichung Meiner heiligsten Menschheit, während das, was Ich durch dich durchführen wollte, der ganzen Menschheit viel, viel nützen soll.“

Jesus: „Meine Tochter! Du hast soeben gehört von der Einführung des Fronleichnamsfestes und wie Ich der Welt die Verehrung Meines heiligsten Herzens mitteilen wollte. Zu beiden Werken bediente Ich Mich zweier weiblicher Personen, zweier Jungfrauen. Was Ich aber durch dich durchführen will, ist ein viel segensreicheres Werk als die der anderen beiden. Denn beide Werke dienen nur zur Verherrlichung Meiner heiligsten Menschheit, während das, was Ich durch dich durchführen wollte, der ganzen Menschheit viel, viel nützen soll und Mir viel mehr Verherrlichung daraus erwächst als aus den zwei anderen Festtagen. Weil Ich ja, um in die Menschenherzen hinabsteigen zu können, den Himmel verließ und Mensch wurde und euer Bruder geworden bin – und wenn auch hier in Mainz so getan wird, als seiest du gar nicht im Spiel und wirst als eine törichte, närrische Person hingestellt –, so ist es aber doch nicht vergebens, daß Ich Mich deiner zwölf Jahre lang bediente und dir dadurch so viele Verdemütigungen und Leiden verschaffte, denn Ich mußte jemand dazu benutzen, um die großen Werke auch vorbereiten zu können. Du mußtest erst mitverdienen, auch wenn es so aussieht, als wäre es vom Papst allein. Später wird es die Welt erfahren.

Ich will nicht, daß ihr euch zu lange auf der Reise aufhaltet. Ihr sollt niemand zur Last fallen. Verrichtet eure Geschäfte und geht weiter. Es ist nicht ratsam, daß die Mitglieder vom Liebesbund sich allzugroße Erholungen gestatten. Nur das sollt ihr annehmen, wo die Ehre Gottes und das Heil der Seelen befördert wird. Die Mitglieder des Liebesbundes sind bestimmt zum Leiden. Sie müssen gewissermaßen ersetzen, was die anderen an Vergnügen zu viel tun, was Ich ja auch von Meinen treuesten Kindern verlange, von den Ordensleuten. Ihr werdet nicht hören, daß es ihnen gestattet wird, sich viel zu erholen, außer die höchste Not verlangt es. Danach müßt ihr euch richten. Sage N., sie werde bald alles ablegen, was Ich noch an ihr zu tadeln habe. Ich habe doch große Freude an ihr. Was Ich ihr von allem Anfang an versprochen habe, wird jetzt in Erfüllung gehen.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

903 Am 30. Juni und 6. Juli 1908

Barbara: Der Herr zeigte Sich mir den ganzen Morgen. Er zeigte mir Sein heiligstes Herz wie eine Wohnung. Ein silberblauer Strom floß aus Seinem Herzen, und zu Seinen Füßen war wie ein weites Meer davon erfüllt, dessen Farbe blau war, aber mehr silberhell. Alle die Seelen, welche kamen und den Ablaß zu gewinnen suchten, füllten ein Gefäß mit Wasser und gingen fort, und wo sie hingingen schütteten sie es aus.

Jesus: „O laßt euch nicht abhalten. Ich habe so großes Wohlgefallen an den kleinen Seelen, die noch kommen, weil es ihrer so wenige sind, und Ich zeige dir diese, damit ihr nur eifrig schöpft.“

Barbara: „Aber, o Herr, bist Du es denn? Du sagtest doch, Du wolltest mit mir nicht sprechen.“

Jesus: „Ja, der Pächter ist nicht immer Meister. Wenn der Gutsherr kommt und es ihm beliebt, spricht er auch einmal drein. So tue Ich heute. Ich will dir zeigen, wieviel Mir gelegen ist an der Sühne. Deshalb verlangte Ich, daß ihr die Reise verschiebt, um noch die Große Gebetswoche mitmachen zu können, denn es gibt so wenige, die Mir Sühne leisten, und deshalb will Ich, daß ihr den Pilgerzug nach Lourdes benutzt, der es euch ermöglicht, daß ihr noch die Oktav von Mariä Geburt hier mitmachen könnt. Sage Lieschen, wenn ihr einmal 74 Jahre alt seid, schicke Ich euch nicht mehr fort, das versteht sich von selbst. Ich habe euch diese Reise schon lange versprochen, und deshalb schicke Ich euch die Anregung von einer Seite her, wo ihr nicht daran dachtet. Wenn ihr die Seelen in Meiner Liebe ermuntert habt, dann geht wieder weiter.“

Jesus am 6. Juli 1908: „Die Liebesbundmitglieder sollen, wenn sie zusammenkommen, ihre Mahlzeiten sehr einfach halten. Sage Luise, die Unannehmlichkeiten sollen ihre Krone nur erhöhen und jeder Schmerz, der ihr von dieser Seite bereitet wird, ist ein neuer Edelstein in ihrer Krone.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

904 Samstag im Großen Gebet am 11. Juli 1908

„Jetzt ist es an euch, Mich zu trösten. Es ist nicht mehr nötig, so viel zu sprechen. Alles Nötige ist jetzt niedergelegt in deinen Schriften.“

Barbara: Auf einmal wurde ich angestoßen, und es kam eine freudige Erregung in mir auf im Gegensatz der vorangegangenen Stimmung. Ich merkte, daß etwas darauf folgen muß, und während ich aufmerkte und mich besinnen wollte, woher die freudige Umstimmung komme, hörte ich die Stimme des Herrn:

Jesus: „Merke auf, Meine Tochter! Raffe dich auf! Du glaubst, du seiest getäuscht und ihr seid nutzlos und traurig, weil Ich nicht mehr so persönlich mit euch verkehre und Mich oft mit dir unterhalte. Ihr glaubt, ihr seid von Mir verstoßen. Heute abend will Ich dir zeigen, daß es nicht so ist, daß Ich noch Derselbe bin, Der in den Jahren so oft mit dir gesprochen. Jetzt ist es an euch, Mich zu trösten. Es ist nicht mehr nötig, so viel zu sprechen. Alles Nötige ist jetzt niedergelegt in deinen Schriften, und es ist dahin gekommen, wo es hingehört. Meine Kirche weiß es jetzt, und sie ist überall allerorts beschäftigt, Meinen Willen durchzuführen, das, was Ich mit dir gesprochen. Deshalb ist eure Aufgabe jetzt gelöst, wie die Meinige gelöst war, als Ich sie am Kreuz vollendet hatte. Was jetzt für euch noch zu tun bleibt, ist, daß ihr durch Leiden, Trockenheit und Verlassenheit anderen jetzt die Gnaden zuwendet, daß ihr leidet und sühnt. Und das wollt ihr nicht verstehen. Ihr wollt immer und immer wieder getröstet sein. Sage Mir, ist es nicht auch zeitgemäß, daß Ich Mich einmal tröste in euch? Ich habe euch lange genug getröstet.

Wenn Ihr Mainz verlaßt, macht euch keine Sorgen um eure Gastgeber. Denke an das Wort Meines Dieners, daß man den Besuch auch so annehmen muß wie Abraham, der um seiner Gastfreundschaft willen gewürdigt wurde, daß Gott Selbst ihn besuchte. Merkt euch, daß ihr nicht reist des Vergnügens halber, sondern als Abgesandte von Mir. Wenn der König Seinen Diener schickt, wo die Leute auch nicht über große Mittel verfügen, so überwiegt die Freude, daß der König ihn geschickt, alles übrige. So müßt ihr denken, daß ihr für Mich reist. Und wenn Ich euch Unannehmlichkeiten schicke wie voriges Jahr, so denkt, daß alles von Mir kommt, Freuden wie Leiden. Ihr kommt nicht zusammen zum Essen und Trinken, sondern zur Ehre Gottes seid ihr geschickt, und deshalb sollen sie alles einfach halten, wie in der gewöhnlichen Haushaltung. Leckerbissen sollen ausgeschlossen sein.

Sage N., Ich schicke dich zu ihm. Es ist Mein Wille, daß er sich deiner annimmt. Er soll nichts fürchten. Was Pater Ludwig erdulden mußte, das war zur Bekräftigung des Werkes, weil er der Hintergrund war, auf den Ich Mein Werk aufbauen mußte. Deshalb mußte er in gewissem Sinne am Kreuz sterben wie Ich, in der größten Schmach und Verachtung. Er aber hat das nicht zu fürchten. Er soll nichts sagen und du auch nicht, nur hie und da brauchst du ihm deine Angelegenheiten zu schreiben, damit doch das Glaubensleben befördert wird, denn alle, die es hören, werden sehr in der Liebe Gottes befördert, und das tut sehr not. Weder er noch sein Oberer sollen zu Schaden kommen.

Du wunderst dich, daß andere Seelen so einen leichten Weg haben und du einen so schweren dein Leben lang, und du willst irre werden, weil du in deinem ganzen Leben nur bekämpft wirst, während andere so gehoben sind. Aber wisse, daß Ich ein gerechter Gott bin und jedem vergelte nach seinen Verdiensten, und daß die Seelen, die einen so leichten Weg haben, wenn sie auch unschuldige Seelen sind, und Ich mit ihnen verkehren kann, auch einen viel geringeren Lohn davontragen.“

Beim Segen, als die Priester eingezogen, sagte der Herr plötzlich:

Jesus: „Komme, komme noch einmal!“

Barbara: Dabei sah ich Ihn auf dem Altar in einem Strahlenglanz, der in die ganze Welt hinein nach allen Seiten hin leuchtete. Er breitete die Arme aus und sagte:

Jesus: „Schnell, komme an Mein Herz, Ich will dich entschädigen, damit du den Kummer vergissest!“

Barbara: Und Er zog mich an Sein Herz.

Jesus: „Lieschen soll sich freuen auf die Gnaden, die sie droben bekommt, wenn das Alter ihr auch die äußeren Freuden abschneidet. Eure Aufgabe ist jetzt vollendet. Ihr müßt jetzt leiden. Pater Ludwig hat es nicht zu bereuen, daß er mehr gelitten hat, und niemand hat es zu bereuen, was er Mir geopfert hat, auch du nicht. Wer den Weg der Verherrlichung geht in diesem Leben, wird in der Ewigkeit zurückgesetzt.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

905 Am 13. und 15. Juli 1908

Jesus: „Vergeßt nicht, wenn ihr nach N. kommt, euch der neuen Oberin demütig zu Füßen zu werfen als Mitglieder des Ordens und sie zu bitten, sie möge euch auf einige Tage in ihrem Hause dulden, und saget Dank der vorherigen Oberin, daß sie euch dem Orden angegliedert hat und ihr so teilnehmen dürft an all den Gnaden, die Ich über den Orden ausgieße.“

Jesus am 15. Juli 1908: „Ihr ängstigt euch über eure Reise, weil ihr schon so viele Enttäuschungen erlitten, besonders beim Tod von Pater Ludwig. Aber wißt, dies mußte so sein, denn Ich will es einmal durchführen, daß die Priester in der Seelenleitung nicht mehr so gegeißelt werden.

Seit dem Tod von Pater Ludwig sind die Mainzer viel ruhiger, sie fürchten sich, weiter Seelen so zu behandeln wie seither. Nur damit konnte Ich sie erschrecken, weil der Tod ihnen einen tiefen Eindruck machte, da Pater Ludwig so elend hat sterben müssen. Ihr seid gedrückt, aber wißt, daß die ganze Welt so gedrückt ist. Das ist der Zeitgeist. Es kann sich niemand so recht freuen, und das werdet ihr überall finden, wo ihr hinkommt.“

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906 In einem Kloster am 17. Juli 1908

„Mein Jesus, ich will meine Fehler vergessen, so wie auch Du sie vergißt.“

Jesus: „Meine Kinder! Es ist nicht umsonst, daß Ich euch Meine Kleine zugeführt, dieses armselige Werkzeug in Meiner Hand, das Ich benutzen wollte und benutzt habe, schon seit vielen, vielen Jahren, um der gottlosen Welt zu zeigen und sie wieder daran zu erinnern, was Ich gelitten habe für sie. Je mehr das Andenken an Meine Leiden schwindet, desto mehr drängt es Mein Herz, Sich Meinen Kindern mitzuteilen, den liebsten Kindern Meines Herzens, damit sie Mir Ersatz und Sühne leisten für den Undank der Menschen. Und ihr, Meine Töchter, ihr seid die bevorzugten Kinder Meines Herzens. Dies habe Ich schon bewiesen vor einigen hundert Jahren, als Ich eine eurer Töchter Mir auserwählte, dasselbe zu bewirken, was Ich durch dies armselige Werkzeug bewirken wollte, wenn auch in etwas anderer Form. Ich gab ihr dieses demütigende Leiden voraus, was jene nicht hatte. Es war damals die Welt noch nicht so versunken wie jetzt.

Die Christen waren gläubig, die Christen liebten Mich noch. Es war noch ein demütiger Glaube in dem allgemeinen Christenvolk. Jetzt aber, wo diejenigen, die Ich erhöht habe, die an der Spitze stehen, den Unglauben hereingebracht haben in das arme, kleine Volk, jetzt muß Ich, um das kleine Volk wieder zurückzuführen, die Menschheit an Mein Leiden erinnern. Darum gab Ich dieser Meiner Dienerin dieses verachtete, verspottete, von so vielen verkannte, von den Ärzten als eine abscheuliche Krankheit hingestellte und von Meinen Dienern als solche beglaubigte Leiden. Deshalb schicke Ich dieses Leiden voraus, um erst Meine Dienerin zu demütigen, damit kein Stolz in ihr aufsteigen kann und um durch sie die ganze Menschheit zu belehren.

Darum sage Ich euch, Meine lieben Kinder: Leidensfreudigkeit, Leidensopferwilligkeit verlange Ich von euch, ihr, die Ich euch berufen habe in diese heiligen Räume. Eines Herzens und eines Sinnes sollt ihr miteinander wandeln, bis Ich eine nach der anderen einführen werde in Meine Herrlichkeit. Viele sind euch schon vorausgegangen, noch nicht eine einzige Meiner Töchter hat das Feuer der Hölle geschaut. Das ist ein großer Trost, den Ich gestern schon Meiner Dienerin zu wissen tat, nachdem Ich Mich mit ihr vereinigt hatte. In Wirklichkeit bin Ich nach jeder heiligen Kommunion in eurer Seele, so wie Ich jetzt in dieser Seele bin. Viele, viele von euch sollen die Peinen des Fegefeuers nicht auszuhalten haben; dafür muß Ich sie in diesem Leben läutern und sieben und alle ihre Schlacken verbrennen im Leidensofen. Werdet darum nicht irre, wenn ihr von allen verstoßen seid, wenn ihr keine Hilfe findet, wenn ihr euch gleichsam angewiesen sehet auf die Hilfe eurer Oberin, die Ich in eure Mitte stelle. Denn Ich werde jedesmal bei der Wahl einer Oberin dafür sorgen, daß ihr eine Oberin bekommt, die alles ersetzt, was anderweitig euch fehlt an äußerlicher Hilfe. Meinen Geist will Ich über sie ausgießen.

So seid darum getröstet, Meine Töchter, und übertraget die Liebe, die ihr eurer vormaligen Oberin zugewendet, auf eure jetzige Oberin, denn sie vertritt Meine Stelle an euch. Seid unbekümmert. Alles, was sie tut und sagt, tut es in Meinem Namen, und Ich will euch nur auf dem Weg zum Himmel leiten, damit ihr alle ohne Furcht auf eurem Todesbette seid, und Ich verspreche euch dieses:

Wenn ihr auch vieles leidet, wenn auch Satan beständig versucht, eine Lücke zu finden, um hindurchzuschlüpfen in dieses Haus – und er ist nicht allein, zehn, ja zwanzig Helfershelfer nimmt er mit und sucht sich Helfershelfer unter seinen lebenden Genossen –, merkt es euch: Tag und Nacht schleicht er um dieses Haus herum, wo er eine Seele findet, um ihr etwas beizubringen, um eine Lücke zu finden; und wenn er einen Faden findet, aus diesem macht er sich ein Seilchen, um durch diese eine Seele Unfrieden auszusäen. Aber es wird ihm nicht gelingen.

Harret aus in Liebe und Eintracht, wie ihr bisher getan, und Ich sage euch: Viel Trost kommt Mir zu aus diesem Haus. Es ist Mir ein Lustgärtchen, dieses Plätzchen hier ist ein Lustgärtchen; ein winzig kleines Plätzchen gegenüber dem Schauspiel der Gottlosigkeit der ganzen Welt.

O Meine Töchter! Ihr wißt nicht, was Mein Herz erduldet. Noch nie seit zweitausend Jahren hat Mein Herz so viel gelitten wie jetzt, wo Ich so schmerzlich leide, denn alles ist Mir entrissen, auch Meine Kinder, Meine treuen Kinder, die Kinder der katholischen Kirche, Mein auserwähltes Volk, Mein Israel im Neuen Bund, abgewichen ist es vom rechten Weg, abgerissen sind die Rebzweige. Seht euch um, wie die ganze Stadt gepflastert ist mit toten Leichnamen, wie selbst Meine liebsten Kinder sich abgestreift von Meinem mystischen Leib. Wie tote Leichname liegen sie umher und Meine liebe Mutter hält sie jetzt noch auf Ihrem Schoß. Nicht umsonst habe Ich dir Meine liebe Mutter gezeigt, wie du noch wanken und schwanken wolltest, ob du die Reise machen sollst, als Schmerzensmutter unter dem Kreuz.

Weißt du, warum Sie dich beizog und in Ihren mütterlichen Schoß hineinbohrte? Sie wollte dir bestätigen, was Ich dir schon lange Jahre gezeigt, daß Sie die toten Leichname der Priester so lange auf Ihrem mütterlichen Schoß halten soll, bis sie eingegangen sind, entweder um sie zurückzuführen zu Meiner Kirche oder sie sollen schauen das ewige Feuer der Hölle. Lange schon hält Sie sie in Ihrem mütterlichen Schoß, und ihr, ihr sollt diese Leichname gleichsam in euren Schoß nehmen. Deswegen bohrte Sie dich hinein in ihren mütterlichen Schoß. Darum verstandest du es nicht und du erschrakst, weil du meintest, ein Glied deiner Familie müsse sterben oder sonst ein großes Leiden stehe dir bevor. Nein, nein!

Seht, Meine Kinder, Mein Herz ist bedrängt, es sucht Sich Seelen aus, Sühnopfer, die ihr Leben einsetzen, die ihr Blut einsetzen, die sich verzehren wie eine Wachskerze, die ihr Leben verzehren und ihr Herz tagtäglich vereinigen mit Meinem Herzen, die ihre Pulsschläge vereinigen mit Meinen Pulsschlägen. Denn fortwährend schlägt Mein Herz im Tabernakel mit euch vereinigt zwei Schläge. Merkt es euch! Der eine Schlag für die Sünder, der andere für euch, damit ihr ausharrt und nicht müde werdet, für die Sünder euch zu verzehren. Zu eurem Trost und zu eurer Beruhigung habe Ich dieses armselige Geschöpf in eure Mitte geschickt, weil Ich eure guten Vorsätze und euren guten Willen kenne und belohnen will und weil Ich euch sagen will, daß ihr hinweggehen sollt über die Kleinigkeit, an der euer Herz noch hängt wie Kinder. Ja, Kinder seid ihr, die über jedes Hölzchen oder Strohhälmchen fallen und dann liegen bleiben und schreien nach der Mutter.

So seid ihr, so vergleiche Ich euch, so bleibt ihr an jedem kleinen Fehler hängen und bleibt liegen, bis Ich euch an der Hand nehme und heraufziehe. Das verlange Ich von euch: So kleinlich müssen eure Herzen nicht sein; großmütig sollt ihr sein. Bräute Meines Herzens seid ihr. An Mein Herz habe Ich euch gezogen, in Mein Herz habe Ich euch hineingeschrieben mit Meinem Herzblut. Als Hausfrauen, als Mütter sollt ihr stehen in Meiner Kirche. Kinder sollt ihr gewinnen, Kinder sollt ihr gebären, geistigerweise Kinder gewinnen. Sünder sollt ihr bekehren und zurückführen zu Meinem Gottesherzen. Darum vergesset eure Fehler, und wenn ihr einen Fehler begangen und eure Mitschwestern haben es bemerkt, daß ihr ihn begangen habt, so sollt ihr nicht traurig sein, sondern euch freuen, wenn eure Mitschwestern es auch gesehen haben, wenn ihr euch auch schämen wollt. Nein, freuen sollt ihr euch und diese Verdemütigung Mir aufopfern und sagen: ‚Mein Jesus, ich will meine Fehler vergessen, so wie auch Du sie vergißt.‘ Und Ich habe sie vergessen und drücke dich an Mein Herz, und dann gehe ruhig weiter und suche Seelen zu gewinnen.

Seht, das ist die Aufgabe, die Ich gestellt an die katholische Kirche, und Ich habe von den ersten Zeiten an Mir Seelen gesucht, wie in den ersten Jahrhunderten. Da gingen die Einsiedler hinaus in die Wüste und manchmal waren es zarte Jungfrauen, die wie tapfere Helden sich zurückzogen und dort ihr Leben verbrachten. Warum denn? Weil Ich sie auserwählt, um durch die Seelen, die Ich Mir nachbilden wollte, Mein Leben fortzusetzen, damit, wie Paulus sagt, ersetzt werde, was an Meinem Leiden noch fehlt. Denn Ich bin eingegangen in Meine Herrlichkeit, und Ich kann nicht mehr leiden und sühnen, wie Ich Meiner Dienerin, eurer geliebten Tochter, gesagt habe und wozu Ich sie auserwählt, daß Ich in diesem Orden, in dieser Genossenschaft Sühnopfer verlange. Ihr seid die Schlachtopfer Meines Herzens. Diejenigen, denen Ich ein Leiden gab, das ihre Kräfte verzehrt, die sich nicht mehr selbständig behandeln können, die Ich auf ein Schmerzenslager lege, sind die Schlachtopfer, die für Mich leiden.

Diejenigen aber, denen Ich die Gesundheit gebe, sollen jenen helfen, denn sie sollen dasselbe, was jene in ihrer Krankheit Mir bringen, in ihrer Gesundheit Mir opfern, indem sie jene pflegen und die mit sich bringenden Opfer gern ertragen, was jene Kranken verlangen. Gleiche Rechte haben sie, Schlachtopfer sind diese und Schlachtopfer sind jene, keine ist zurückgesetzt. Ich bin es, der diese auf das Schmerzenslager wirft und der jene gesund erhält, und alles fließt zusammen in Mein göttliches Herz. Es ist der Balsam, der Mir bereitet wird von Maria und den heiligen Frauen und denen, die wie Magdalena zu Meinen Füßen sich niederkauern und Meine Füße mit ihren Tränen benetzen.

Seht, ihr sollt den Balsam bereiten für Mein Herz. Ihr sollt aber auch den Mörtel treten, womit die Mauer Meiner Kirche wieder aufgerichtet wird. Viele, ja viele, sogar Ecksteine, das sind die Priester, sind abgebröckelt, viele Ecksteine sind zerbröckelt und abgefallen, weggefallen von dem Bau Meiner Kirche. Kleine Steinchen, o welche Unmasse siehst du, ganze Mauern sind aufgetürmt von Christen, die abgefallen sind vom Christentum, die den Weg zu Meinem Herzen verloren haben. Wie viele Tränen kostet es noch, sie wieder zurückzuführen.

Aber Ich verspreche euch mit diesem Jubeljahr, in dem ihr das fünfzigjährige Jubiläum feierlich begeht, wo Meine heilige Mutter in Frankreich erschien jenem armen Hirtenkind, sollen viele Seelen gerettet werden. O es ist so wahr, mit welchem Schmerz wir alle zusehen, Meine heilige Mutter mit Mir und alle die Lieben, die euch vorausgegangen sind, eure Brüder und Schwestern, mit welchem Schmerze sehen wir, wie es abwärts geht.

Schon vor fünfzig Jahren beschlossen Wir, der Rat im Himmel, alle Heiligen und Meine Mutter vereinigten sich und traten vor die Heiligste Dreifaltigkeit und baten und beschworen Uns, Meiner Mutter zu erlauben, die Erde zu betreten, noch einmal in Ihrer Eigenen Persönlichkeit die Erde zu betreten, so wie es gekommen ist, Ihren Fuß auf das arme Frankreich zu setzen, das Meinem Herzen so teuer gewesen. Und Wir sahen voraus und die Heiligen mit Uns, welche Schmach über Frankreich hereinbrechen werde, über Meine geliebte Tochter Frankreich. Darum verlangten alle Heiligen und Meine heilige Mutter an der Spitze, daß Sie herabsteigen dürfe und das arme Hirtenkind Sich erwähle, um der armen Menschheit zu zeigen, daß man hinpilgern soll und so das Glaubensleben in die ganze Welt zurücktragen soll, in alle fünf Weltteile.

Das Glaubensleben soll erneuert werden. Diejenigen, die das Glück haben – dadurch, daß sie die Mittel und die Zeit dazu besitzen, um diesen Ort besuchen zu können –, um die Reise machen zu können, sollen das Gebetsleben in ihre Heimat zurücktragen. Sie sollen Apostel werden, und so soll allmählich das Glaubensleben erneuert werden. Seht, dieses ist das Jahr, wo Mein Statthalter so viele Ablässe verliehen, und denjenigen, die hinpilgern, so viele Gnaden versprochen hat. Darum soll dieses Jahr ein Segensjahr sein für die Kinder der Kirche. Es soll anfangen, sich wieder zu erhellen. Darum vereinigt euch mit den Pilgern und haltet an dem Tage, wo Meine Kinder abfahren, eure Andacht und macht die Reise geistigerweise mit ihnen, und Ich verspreche euch, alle die Gnaden, die sie dort empfangen, über euch und alle auszugießen, die sich im Geist an sie anschließen, und viele Sünder sollen durch eure Gebete und Leiden und Opfer sich bekehren.

Und nun freuet euch, Meine Kinder, hier sende Ich euch euren heiligen Stifter und hier eure geistige Mutter:“

Maria: „Meine Töchter! Macht Mir Ehre, haltet eure Regeln, und mit Stolz kann Ich in Vereinigung mit eurem Seelenführer Meinen Jesus, Meinen Heiland euch zuführen. Meine Kinder! Mein Sohn schickt Mich, um euch auch eine kleine Freude zu bereiten. Es ist ein großes Glück und eine feste Überzeugung, auch für Meine Töchter hier, euch die Braut Meines Sohnes zuzuführen, die schon seit vierzig Jahren nichts als Widersprüche erdulden mußte. Bedenket, Meine Kinder, vierzig Jahre sind es, wo Ich diese herausrief aus dem Weltleben, wo sie an einen Gnadenort hinpilgerte auf Mariä Himmelfahrt (wo Ich einzog in die ewige Herrlichkeit), da zeigte ihr Mein Sohn zum ersten Mal ihren Beruf. Er ließ sie erkennen, welches Glück die Seele besitzt, die das Glück hat, Ihn öfters in der heiligen Kommunion zu empfangen. Damals wußte dieses Weltkind, o ein üppiges, stolzes Weltkind war es noch, es wußte nichts von dem jungfräulichen Stand, es hatte eine Abneigung davor, die ihr in ihren Kindesjahren beigebracht worden war.

Denn in ihrer ganzen Umgebung hatte sie kein einziges Glied in ihrer Verwandtschaft, das den jungfräulichen Stand bewahrt hätte. Darum wußte sie nichts von dem Segen dieses Standes von Jungfrauen, die in ewiger Jungfräulichkeit ihrem Gott dienen wollen. An diesem Tag berief Ich sie an diesen Gnadenort. Dort zeigte ihr Mein Sohn nach der Vereinigung mit Ihm, zum ersten Mal, wie Er ihr ganzes Herz in Besitz genommen hatte. Sie wußte nicht, was es sei, weil sie nie so etwas gesehen und gehört hatte. Sie sagte dann auf dem Heimweg zu ihren Freundinnen: ‚Ach, wie ist es so schön gewesen; auf Mariä Geburt wollen wir wieder hingehen.‘ Das war die erste Gnade. Die zweite Gnade war, daß Ich sie ihrem Seelenführer zuführte, denn es war ein stürmisches, regnerisches Wetter, und die Wege waren verschlammt. Auf dem Wege dorthin begegnete ihr ein unbekannter Priester, der sie fragte: ‚Wo wollen Sie hin?‘ ‚Ich will in die Pfarrkirche, um Mariä Geburt zu feiern.‘ ‚Kommen Sie mit mir, denn ich bin Ihr Seelenhirt!‘ Das war die zweite Gnade.

Damit hat Mein Sohn sie angewiesen, daß dieser ihr Seelenführer sein soll. Dies ist der Mann, der in ihr gute Keimchen fand und den ersten Keim zum jungfräulichen Stand legte, ohne es zu wissen. Er hielt sie nämlich an zum öfteren Empfang der heiligen Kommunion, und was folgte, wißt ihr, die ihr die Schriften lest. Sie wurde die Braut Meines Sohnes. Ich habe sie an Mich gezogen und sie ihr ganzes Leben lang geführt.

Nun, weil ihr so innig verbunden seid, weil sie einen Beruf hat wie ihr alle, habe Ich sie euch zugeführt. Unbewußt, ohne es zu wissen, wurde sie hineingeführt. Viele Verdemütigungen hat sie ertragen müssen, und heute noch ist sie verkannt und verdemütigt, aber nicht mehr im geheimen. Ohne es zu wissen, hat man doch Ehrfurcht, und man sieht, daß es Zeit ist aufzuhören und sie zu behandeln wie lange Jahre hindurch.

Nun sollt ihr wissen, daß mit dem Tag, wo sie vor der Grotte in Lourdes knien wird, sich viele Priester anschließen werden (denn sie wollten es verbergen vor euch und Ich will, daß ihr keinen Gebrauch davon macht, niemand darf es seiner Verwandtschaft schreiben). Mein Sohn hat dieser Meiner Dienerin versprochen im Jahre 1901, wo sie die erste Wallfahrt machten, auf Befehl Meines Sohnes mußten sie sich dort ganz und gar für die Kirche einsetzen, Mein Sohn verfaßte Eigene Geheimnisse, die nur für das Wohl der Kirche gebetet werden sollten, dort wurde ihr gesagt, daß im Jahre 1908, wo die Kirche das Jubeljahr begehen wird, wo Ich auf der Erde erschienen bin, sie ihre Wallfahrt zum zweiten Mal machen sollten, und es würden viele Priester sich anschließen und die Wallfahrt mitmachen, und es soll von da an die Kirche anfangen zu grünen und zu blühen. Es soll die Kirche emporgebracht werden. Sie hatte diesen Plan, nachdem ihr Seelenführer gestorben war, fallen lassen, weil sie glaubte, er sei dabei. Aber das alles verstanden sie nicht, denn die Sprache Meines Sohnes ist immer geheimnisvoll. Vieles ist euch ein Geheimnis. Ich Selbst blieb im Dunkeln über vieles in Meinem Leben. Das ist eine Strafe Gottes für uns Menschenkinder. Ich war zwar befreit von der Sünde, aber Ich mußte doch auch das Menschliche behalten und mußte im Finstern wandeln, wenn auch nicht für Mich zu sühnen, so doch für Meine Brüder und Mitschwestern.

Darum faßte sie den Vorsatz, weil sie so viel darum gebetet und Meinem Sohn immer zugerufen: ‚Nein, Du darfst mir meinen Seelenführer nicht nehmen. Ich verlange von Dir, daß Du ihn wieder gesund machst!‘ Und dann, wenn sie eine Freude und einen Trost erhielt und Mein Sohn ihr sagte, ‚Ich gewähre dir alle deine Bitten‘, dann machte sie von diesem Wörtchen Gebrauch und sagte: ‚Ich verlange auch, daß Du meinen Seelenführer gesund machst.‘ Das war aber in anderem Sinn zu nehmen. Pater Ludwig mußte als Hintergrund sterben, damit das Gebäude aufgeführt werden konnte, damit auch seine Genossen sehen könnten, was sie angerichtet haben durch ihren abstrakten Eigensinn, daß sie nur vernichten wollten.

Ich will, daß dieses Werk durchgehen soll, und nicht erst nach Jahrhunderten, sondern jetzt, denn jetzt ist Meine Kirche in Gefahr, und jede Seele ist das Herzblut Meines Sohnes, und jede Seele ist mehr wert als die ganze Welt. Die Seele, die verlorengeht, muß ewig, ewig in der Hölle brennen. Darum, weil ihr Seelenführer gestorben war, faßten sie den Entschluß, nicht nach Lourdes zu gehen. Das war ein gewisser Eigensinn, sie wollten Meinem Sohne etwas grollen.

Seht, trotz ihrer Frömmigkeit wollten sie grollen. So sind die Menschenkinder, sie haben immer etwas Menschliches, sie wollen ihrem Gott und Herrn Trotz bieten, wie es auch eine Klosterfrau manchmal macht, wenn sie schon weiß, die Oberin hat recht, aber getrotzt muß etwas werden. So machte es auch meine Dienerin. Sie nahm in den Mund: ‚Lieschen ist zu alt und gebrechlich!‘ Das ist auch wahr, Mein Sohn will kein Wunder wirken, wo es nicht nötig ist. Er will aber gerade diese zwei gegen ihren Willen hinführen, und Er ist so gut und liebevoll, daß Er die kleinen Fehler übersieht, und Er führt doch durch, was Er will.

Darum erweckte Er auf einmal eine reiche Dame, die mußte kommen, ohne daß sie wußte warum, und eines Tages ihr anbieten: ‚Ich will nach Lourdes und probieren, ob ich nicht gesund werde, aber du und Barbara müßt mich begleiten.‘ Nun ist es euch verraten, Meine Kinder, und an dem Tag, wo sie zum ersten Mal an der Grotte knien, verspreche Ich euch, wenn sie ihren Jubel ausrufen und das Magnificat dort beten, werde Ich Meine Hand und Meinen Schoß öffnen und euch, Meine Kinder, segnen und alle eure Wünsche erfüllen.

Eure Verwandten aber, die noch im Fegefeuer zu leiden haben, will Ich im Hinblick auf all eure Verdienste und die aller frommen Seelen aus dem Fegefeuer befreien, denn Ich verlange von Meinen Kindern, daß sie die Verdienste der ganzen Welt, nicht nur eure Verdienste, sondern die aller frommen Seelen Mir aufopfern. Es gibt eine große Anzahl frommer Seelen. Ich habe viele Söhne und Töchter in der ganzen Welt, auf die Ich stolz bin, die Ich Tag für Tag Meinem Sohne vorführe und sage: „Siehe, es ist zwar eine kleine Schar, aber siehe, wie sie Mir Ehre machen. Sind sie nicht alle zweite Marias? Um dieser willen bitte Ich Dich, alle ihre Wünsche zu erfüllen.“

Auch alle eure Wünsche will Ich erhören, wenn es zu eurem Nutzen ist. Das behalte Ich Mir vor. Es gibt manchmal Wünsche, wenn ihr sie für noch so gut haltet, sind sie manchmal doch nicht so gut, wenn sie durchgeführt sind; da bekommt ihr eine viel größere Gnade dafür. An dem Tag, wo Meine Kinder dort knien, sollen große Segnungen über euren ganzen Orden herabsteigen. Noch ein Wörtchen muß Ich euch sagen: Diejenigen, welche Skrupel und Ängste haben, ob das ihr Beruf ist, sollen nur glauben, daß dieses nicht von Meinem Sohn ist und nicht von Mir ist. Sie sollen so schnell wie möglich sagen: „Weg mit dir!“ Diejenige, die in dieses Haus gekommen ist, ist heimgesucht worden von Meiner mütterlichen Sorgfalt. Den ersten Keim habe Ich ihr ins Herz gelegt, wie Ich es erzählt von Meiner Dienerin. Dort am Gnadenorte habe Ich sie gesucht und Meinem Sohne heimgeführt. So habe Ich euch alle heimgesucht. Die erste Gnade habe Ich in euer Herz gelegt.

Die zweite Gnade ist die, daß ihr in diesem Haus leben, wirken und sterben könnt. Dann komme, was will. Welchen Todes ihr sterbet, ist ganz einerlei, ob plötzlich oder langsam ihr euch verzehren müßt auf dem Schmerzenslager. Ihr alle seid Bräute Christi. Wie Mein Sohn euch ruft, das ist geheimnisvoll. Mein Sohn tut es, wie Er will. Aber ihr alle, ihr alle werdet Mein Angesicht schauen. Wenn Ich euch abholen werde, werde Ich euch heimholen und Meinem Sohne zuführen.“

Samstagsabend, als wir uns verabschiedeten, sagte der Herr:

Jesus: „Meine kleine Dienerin, wenn die Versuchung kommt und in all den Prüfungen, die Ich noch über euch ergehen lasse, freuet euch, daß Ich euch herausgeführt aus der gottlosen Welt. Alle die kleinen Kreuzlein, die ihr zu tragen habt, es sind nur Splitterchen von Meinem Kreuz, das Meine Kirche schleppt. Ihr alle sollt euch unter dieses Kreuz scharen. Nicht nur seid ihr Meine Bräute, sondern ihr gehört auch dem Orden an, der Meinem Herzen geweiht ist, weil Ich aus eurer Mitte eine Tochter berief, die der ganzen Welt die Andacht zum Herzen Jesu kundtun sollte. Darum umschlingt ein zweifaches Band der Liebe und Freundschaft euch mit Mir und Ich will dieses Band noch fester schlingen, indem Ich Meine Kleine euch zuführte, in der Ich die Fortsetzung bewirkte von dem, was Ich vor einigen hundert Jahren angefangen und jetzt fortführen will. Darum tragt mit ihr das Kreuz und das Leid, geht Hand in Hand mit ihr, vereinigt euch in euren Gebeten Tag für Tag, sie mit euch und ihr mit ihr. Und wenn eine von euch diese Welt verläßt, werde Ich tun, wie Ich schon gesagt habe. Ja, freuet euch! Die zwei zuletzt verstorbenen Schwestern sind im Himmel, sie sind hindurchgeschwebt durch das Fegefeuer. Diese Freude wollte Ich euch heute abend noch machen. Deshalb zeigte Ich sie dir.“

Barbara: „Schenke uns auch den Priesterfreund des Klosters!“

Ich sehe die liebe Mutter Gottes, wie Sie mit einem heiligen Engel hinabsteigt.

Maria: „Ich danke euch, Meine Töchter!“ Am Schluß, als wir uns verabschiedeten und das Magnificat sangen, fiel Barbara nochmals in Ekstase. Sie sah, wie alle Heiligen des Himmels sich mit uns vereinigten und mitsangen, aber den Ehrenplatz ließen sie den verstorbenen Seligen des Ordens in der Mitte.

Inhaltsverzeichnis Band 7

907 Am 20. und 21. Juli 1908

„Er soll die Bücher alles noch einmal durchgehen, und was zu kindisch und ungebildet ist, weil Ich Mich dem Geiste anschließen mußte, denn Ich muß Mich Meinem Werkzeug anpassen, muß ausgeschieden werden.“

Jesus: „Grüße Mir das liebe Kloster in N. und sage, sie sollten keinen Zweifel in sich aufkommen lassen, daß das, was Ich dort gewirkt habe in ihrer Mitte, nicht Mein Werk gewesen sei, denn Ich habe es nur getan, um die Einigkeit in ihnen zu befestigen und die Liebe zu Mir zu entflammen. Auch wollte Ich zeigen, wie angenehm es Mir ist, wenn Meine Kinder sich versammeln, um sich in Mir zu erfreuen. Um der treuen Seelen willen lasse Ich Tag für Tag Meinen Segen ausströmen, daß niemand Hungers stirbt.“

Jesus am 21. Juli 1908: „Das ist derjenige, dem Ich dich unterstellt habe. Er soll die Bücher alles noch einmal durchgehen, und was zu kindisch und ungebildet ist, weil Ich Mich dem Geiste anschließen mußte, denn Ich muß Mich Meinem Werkzeug anpassen, muß ausgeschieden werden. Nach deinem Tod soll er dafür sorgen, daß sie gedruckt werden. Doch wünsche Ich, daß vorausgeschickt wird, es möge nicht jede Seele, die anfängt Gott zu dienen, sich einbilden, auch begnadigt zu sein, denn es muß erst ein Leben tiefer Selbstentäußerung vorausgehen. Ich verspreche allen denjenigen, die dazu beitragen wie N. und N., eine außergewöhnliche Glorie, und sooft eine Seele einen Akt der Liebe erweckt, soll ihnen jedesmal eine neue Freude zuteil werden bis zum Jüngsten Tag der Welt.

Wenn eines der Kinder einer Familie eine große Auszeichnung bekommt, so freut sich jedes Glied der Familie mit darüber. Gerade so ist es hiermit. Ich habe dieses Werk in Meiner Barmherzigkeit kundgetan und alle diejenigen, die mithalfen und beitragen, sollen eine große Belohnung erhalten.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

908 Fest der hl. Maria-Magdalena am 22. Juli 1908

„Meine Kinder! Hütet euch vor dem Modernismus der Zeit. O ihr, Meine Diener, die ihr der katholischen Kirche angehört, haltet zu den Kleinen.“

Nach der heiligen Kommunion war Barbara noch immer in Ekstase, und nachdem wir ins Haus zurückgekehrt waren, würdigte Sich der Herr, einige Worte laut an unsere Freunde zu richten:

Jesus: „Meine Kinder! Hütet euch vor dem Modernismus der Zeit. O ihr, Meine Diener, die ihr der katholischen Kirche angehört, haltet zu den Kleinen. Du, Mein treuer Diener, den Ich bevorzugt habe, vor vielen anderen die göttliche Liebe zu erkennen, von dir verlange Ich einen kindlichen, demütigen Glauben, wie Meine ersten Jünger, Meine Apostel, Meine heilige Mutter. Seht, wie Ich hier eingekehrt bin, so war es Meine Weise, als Ich auf Erden wandelte. Nach den Mühen des Tages zog Ich Mich zurück in eine stille, tiefgläubige Familie, denn auch unter den Israeliten im Alten Bunde war schon die neue Kirche vertreten und versinnbildet. Meine Kirche ist herausgewachsen aus dem Israel im Alten Bund. Dort wollte Mein himmlischer Vater den Glauben erhalten, und so hatte Ich bevorzugte Kinder auserwählt, bei denen Ich Mich zur Erholung niederließ. Sie umgaben Mich, und Wir erfreuten uns herzlich in der Liebe, und das habe Ich auch hier bewirken wollen. Ich wollte euch, Meine lieben Kinder, überzeugen, wie Ich euch liebe und wie Ich diejenigen ganz besonders in Mein Herz schließe, die in Jungfräulichkeit Mir dienen. Ihr sollt Mir dasselbe sein wie Meine Freunde Lazarus, Martha und Maria. Ihr sollt aber nicht so viel die geschäftige Martha vertreten als vielmehr die in Liebe glühende Maria. Sie ist es, die Mich heute bewog, Meine Dienerin zu besuchen in eurer Mitte.“

Magdalena: „Ich führte dich in die Felsenhöhle, wo ich zwanzig Jahre meines Lebens zubrachte. Aber seht, meine lieben Kinder, laßt euch von Barbara erzählen, welche Wonne sie genoß im Augenblick, als der Herr Sich ihrer bemächtigte; da war alles Irdische, alle Lebensbedürfnisse, die wir Menschen haben, verschwunden.

So war es in den zwanzig Jahren, wo ich von allem entblößt, keine liebe Schwester, keinen lieben Bruder, nichts als Armut und Elend um mich hatte und alles, was nur die Welt Schreckhaftes in sich bergen kann. Da war ich hineingesetzt, und wie machte Satan sich lustig über mich, wie umkreiste er mit tausend und tausend Helfershelfern meine Felsenhöhle, um mich zu erschrecken und zu verderben.

Aber da war es nur eine einzige Wonne, die mich herausriß aus all dem Elend, und das war in der Zeit, wo mein liebster Bräutigam mich heimsuchte. Da war ich in einer himmlischen Wonne. Da brauchte ich nicht zu essen und nicht zu schlafen; nun sind es beinahe neunzehnhundert Jahre, daß Er mich heimsuchte und mich heimführte. Und jetzt, meine liebe Schwester und meine Lieben, kommt mit mir, ich will euch jetzt einführen, wo ich von Herzen ausruhen kann am Herzen meines Geliebten. (Barbara durfte staunend die Herrlichkeit Magdalenas sehen und sang in ekstatischem Zustand den Lobgesang: Heilig, heilig, heilig bist du, o Lamm Gottes, Christe Jesu.) An euch, meine Kinder, ist es gelegen, daß Satan nicht eindringen kann in diese geheiligte Stätte. Ja, ein gläubiges Völklein ist es, in das euch der Herr geführt. Haltet hoch den tieflebendigen Glauben. O möchten doch eure Priester fern sich halten von dem Modernismus der Zeit, von dem Unglauben. Der Unglaube tritt auch in verfeinerter Form heran.

Grüßet mir meinen Diener, der gestern abend in eurer Mitte weilte. Ja, grüßt ihn, meine Kinder! Er soll sich fernhalten von dem Gerede derjenigen, die da aus übergroßer Gelehrsamkeit annehmen wollen, als sei der Verkehr, den der Herr, unser aller Bräutigam, hie und da anknüpfen will in einer treuen Seele, nicht echt. Denn Magdalenen müssen es sein, solange die Welt steht, Magdalenen suche ich, Magdalenen, die mein Beispiel befolgen, mit denen der Herr verkehren kann. Und du, liebe, kleine Magdalena, freue dich mit mir! Du bist ja meine Schwester.

Seht aber auch, ihr Kinder der katholischen Kirche, wie wahr es ist, daß der Herr in den Priestern die Binde- und Lösegewalt niedergelegt hat. Seht, wie wahr es ist, daß der Herr zurücktritt, wenn Sein Diener befiehlt, denn Er hat ihnen einmal das Wort gegeben: ‚Gehet hin in alle Welt und taufet alle Völker im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und alles, was ihr lösen werdet auf Erden, soll im Himmel gelöst sein.‘ Also: Was die Diener der Kirche auf Erden lösen, wird im Himmel gelöst sein, und was sie binden auf Erden, wird im Himmel gebunden sein. Also auch der Herr! Das hat Er bewiesen in dieser meiner Schwester. Von dem Tage an, daß der Beichtvater die Binde angelegt, war der Herr gebunden, und jetzt, wo einer Seiner Diener die Binde gelöst hat, kann Er wieder mit ihr verkehren. Er kann Sein Gärtchen wieder besuchen. Merkt es euch, Gärtchen müßt ihr werden; Himmelsgärtchen für euren himmlischen Bräutigam. Auch du, mein Freund. Wie schnell sind die Tage, die zwanzig Jahre vorüber, in der ihr in dieser Wildnis leben müßt.“

Barbara: Ich sehe Magdalena auf einem herrlichen Thron, meine liebe, gute heilige Magdalena!

„Ich danke dir, o Herr, daß Du mir von Anfang an diese liebenswürdige Heilige zugeführt hast. Sie erinnert mich an die Buße, an meine Sünden, aber auch an die Liebe, wie Du alles vergißt; wie eine wahrhaft liebende Seele, büßende Seele, näher an Dich herantreten darf als eine Seele, die Dich niemals schwer beleidigt hat. Warum denn, o mein Herr?“

Jesus: „Da kann Meine Liebe und Meine Reinheit Sich nicht so ausgießen, und Ich muß Mich immer etwas zurückhalten, weil sie weiß, daß sie in der Gnade lebt und deshalb ihr etwas Stolz anhaftet, und wenn sie sieht, daß Ich Mich so herablasse, wie zu einer büßenden Seele, dann ist es oftmals geschehen um diese. Doch nur hie und da geschieht dies. Das ist eine Ausnahme, und das ist so selten, wie es war mit Meiner heiligen Mutter, mit Johannes dem Täufer und Meinem Nährvater, so selten sind reine jungfräuliche Seelen, die ihr Leben lang ganz rein in der Taufunschuld blieben, weil sie, wenn sie vorher nicht fielen, sie doch später aus Stolz fielen. Darum freuet euch, wenn ihr euch sagen müßt, ich habe meinen Gott schwer beleidigt; denn Ich bin ja gekommen, die Sünder zu retten und in Meine Arme zu schließen.

O laßt euch von Mir umschlingen. Heute habe Ich euch gezeigt, wie Ich euch liebe. Bringt Mir nur immer einen tieflebendigen Glauben und ein reines Herz entgegen.

Sage Meinem Freund N., er soll die Kinder unter der Obhut der Mutter behalten. Das Kind, das unter einer frommen, christlichen Mutter erzogen ist, ist das beste Kind. Es hält stand in allen Stürmen des Lebens. Sage Meinem Freund, daß Ich zufrieden bin mit seiner Erziehung, daß er nicht allzu furchtsam sein soll, denn Vater und Mutter sind die ersten Erzieher, die Ich Mir erwählt, um das christliche Familienleben zu bilden und den Geist des Christentums zu befördern und zu pflegen; sie vertreten ja Meine Stelle.

Warum wollen sie Pflegeeltern herbeiführen? Und wenn sie die Kinder auch hinschicken in klösterliche Anstalten, sind diese doch nur Pächter und Mietlinge, die Ich hie und da hinstelle, um den Geist des Christentums auch in verweltlichte Familien zurückzubringen und hineinzutragen. Diese Anstalten sind für solche Eheleute, die nicht so tieflebendigen Glauben haben.

Diese nur sollten ihre Kinder in religiöse Genossenschaften unterbringen, aber ein Vater ist der erste Verwalter in der Familie. Er soll sich begnügen, daß, wenn das Kind reif geworden ist in seinem Verstand, daß es begreifen kann, welchen Stand es ergreifen soll, dann will Ich schon den Beruf ins Herz hineinlegen. Sage es Meinem Freund, es sollten nur alle christlichen Familienväter so ängstlich sein wie er, aber Ich warne ihn doch vor allzu großer Ängstlichkeit.

Grüßet Mir Meinen Freund N. Grüßet Mir auch alle in N. Ich habe euch gezeigt, Meine Kinder, daß es nicht darauf ankommt, und daß Ich Mich nicht so sehr sehne, in solche Orden zu kommen, wo ein recht strenges Leben geführt wird, als in solche, wo man im Kleinen recht treu ist. Alles kann ersetzt werden, aber treu sein im Kleinen, tieflebendig glauben, eine kindliche Liebe Mir entgegenbringen, ersetzt vieles Fasten, Wachen und Beten. Treu sein im Kleinen, die Opfer bringen, die Ich verlange, seinen Glauben offen bekennen, die Mitmenschen herbeiziehen zu Gottes Herzen, seine Liebe und Freude nach allen Richtungen hin ausstrahlen lassen, das ist, was Ich von eurer Zeit verlange.

Grüßet Mir auch Lieschen und alle, die tieflebendig glauben. Ich will eure ganze Familie segnen, kein Kind wird je in eine ungläubige Familie geraten, Ich werde Meine schützende Hand über sie halten. Seid Mir immer recht dankbar.“

Lied: Hochpreiset meine Seele den Herren ...

Inhaltsverzeichnis Band 7

909 Mariä Himmelfahrt am 15. August 1908

„Ich will, daß alles Leichtfertige, was nicht mit dem Glauben der Christen, die im Mittelalter gelebt, übereinstimmt, aus Meiner Kirche wieder ausgemerzt und entfernt werde.“

Barbara: Die unendliche Liebe und Barmherzigkeit Gottes gestattete mir, einen Augenblick mit ansehen zu dürfen, wie die geistige Vermählung eines Priesters mit Seiner heiligen Mutter vor sich ging. Nach der heiligen Wandlung bat ich den Herrn für einen Priester, der an diesem Tage diesen heiligen Akt vollziehen wollte, nachdem er sich sorgfältig darauf vorbereitet hatte, Er möge doch dem Priester, der demütig und kindlich Seine Mahnung, die Er vor fünfzehn bis sechzehn Jahren geäußert hatte, gläubig an sich vollzieht, auch zeigen, wie angenehm Ihm dieser Gehorsam sei.

Meine Seele wurde vom Herrn in einen Saal geführt, der festlich geschmückt aussah. Viele Engel, und unter diesen der heilige Erzengel Michael, waren zugegen. Aus dem Hintergrunde dieses Saales trat der obengenannte Priester hervor, an seiner rechten Seite ging die hehre Himmelskönigin und so festlich geschmückt, mit solcher Hoheit und Majestät, daß der Priester wie tief beschämt über das unverdiente Glück neben Ihr einherging. Ich durfte von Ferne zuschauen, wie auf der rechten Seite der heilige Franziskus neben dem Priester, zur Linken die heilige Elisabeth neben der lieben Mutter Gottes gingen, bis vor einen Thron, der aussah wie in unseren Kirchen der Hochaltar. Auf diesem saßen die drei Göttlichen Personen. Alles war in großer Erwartung unter den heiligen Engeln. Nur der heilige Erzengel Michael war sehr beschäftigt, wie wenn noch allerlei zu befehlen und zu vollziehen sei. Da traten die beiden Heiligen, Franziskus und Elisabeth, vor die Heiligste Dreifaltigkeit und trugen eine Bitte vor. Und es war, als ob die Bitte mit Wohlgefallen sei angenommen worden.

Der Himmlische Vater stand auf und betrachtete mit Wohlgefallen die liebe Mutter Gottes und sagte zu dem Priester:

Himmlischer Vater: „Sei gesegnet, Mein Sohn, für deinen kindlichen, demütigen Glauben. Reiche Mir deinen Finger her!“

Barbara: Der Priester tat es und der Himmlische Vater steckte Selbst den Ring an den Finger des Priesters und sagte:

Himmlischer Vater: „Von nun an sollst du nicht mehr darben, denn wenn du in Not geraten solltest, komme nur zu Mir und erinnere Mich daran, daß du Meine geliebte Tochter zur Braut genommen.“

Barbara: Der Göttliche Sohn stand auf und sagte zu dem Priester:

Jesus: „Wenn du in Verlegenheit bist wegen deiner vielen Untreuen, die du schon begangen und täglich aufs neue begehen wirst, dann wende dich an deine Braut und schicke Sie zu Mir. Du wirst dich allsogleich beruhigt fühlen, denn der Sohn kann Seiner Mutter nichts abschlagen. Ich stehe ja in eurer Mitte.“

Barbara: Der Heilige Geist wandte Sich an den Priester und sagte:

Heiliger Geist: „Siehe Mein Sohn, Ich übergebe dir Meine geliebte Braut. Sei du Mein sichtbarer Stellvertreter und der Schutz- und Pflegevater aller Kinder der katholischen Kirche, die Ich unter deine Leitung führen werde. Wenn das geistige Brot dir ausgehen sollte und du nicht mehr weißt, was du deinen Kindern vorsetzen sollst, dann komme zu Mir; Ich will dir dann die Türe Meines Speichers öffnen, und du sollst für jedes deiner Kinder Nahrung, Kraft und Stärke erhalten. In allem, was dir unklar ist und dir die richtige Erkenntnis fehlt, komme zu Mir, und du sollst sehen, welchen Gewinn du für dich und andere aus der geistigen Vermählung mit dieser Meiner geliebten Braut schöpfen wirst.“

Die heiligen Engel stimmten einen Lobgesang an die Himmelskönigin an, und ich war so entzückt von dem herrlichen Schauspiel, daß ich nicht zu mir kam. Das Hochamt hatte schon begonnen, ja selbst während der Predigt war meine Seele noch ganz abwesend. Bei der heiligen Wandlung sah ich den Priester noch einmal; er war allein. Der heilige Erzengel Michael gab Befehl, worauf einige Engel ihm verschiedene Gegenstände brachten. St. Michael fing an, dem Priester eine neue Kleidung anzulegen.

Das erste Kleidungsstück war ein weißer Gürtel. Als er diesen anlegte, sagte er:

Michael: „Nimm hin das Band jungfräulicher Reinheit und Keuschheit, damit du immerdar gefallen mögest deiner allerreinsten Braut.“

Barbara: Das zweite Kleidungsstück war ein Panzer. Als St. Michael diesen anlegte, sagte er:

Michael: „Nimm hin den Panzer der Gerechtigkeit und ritterlichen Treue. Kämpfe jederzeit mit Mut und Tapferkeit gegen die Schwächen deiner eigenen Natur, damit du als ein würdiger Streiter Christi gefunden werdest.“

Barbara: Das dritte Kleidungsstück war ein Helm. Als St. Michael diesen auf das Haupt des Priesters setzte, sagte er:

Michael: „Erinnere dich an diesen Helm, wenn böse Gedanken deinen Verstand umdunkeln wollen und du deinen Kopf mißbrauchen willst zu stolzen hochfahrenden Gedanken, dann drücke den Helm der heiligen Einfalt recht tief in dein Haupt, denn du bist bestimmt, ein großer Streiter Gottes für Seine Ehre und zum Segen der Menschheit zu werden.“

Barbara: Die Vision endete, indem der Herr Sein Bedauern ausdrückte, weil meine geistlichen Vorgesetzten hier in Mainz nicht zugeben wollen, daß das, was Er mit mir redet, beachtet werde und wie sehr Er wünsche, daß viele Priester die Worte befolgten, die Er heute wieder durch mich an sie richtete:

Jesus: „Ich will, daß alles Leichtfertige, was nicht mit dem Glauben der Christen, die im Mittelalter gelebt, übereinstimmt, aus Meiner Kirche wieder ausgemerzt und entfernt werde. Auf dieselbe Weise, wie Ich mit dir verkehre, habe Ich vom Anfang der Welt an mit Meinen Kindern verkehrt, und Ich habe keine Freude an der Art und Weise, wie man dich behandelt.

Aber ihr sollt dabei keinen Schaden leiden. Tut, was Ich euch sage, leistet Ersatz und Sühne für den Undank der Menschen und vergeßt nicht, daß für euch die Zeit nur noch eine gar kurze ist. Löst also los das Herz von allem Irdischen wie Meine heilige Mutter, die heute einzog in die Herrlichkeit des Himmels, dann wird euer Einzug ebenso herrlich sein wie der Meiner heiligsten Mutter.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

910 Fest des heiligen Ludwig am 19. August 1908

„Der Beichtvater hat in die übernatürlichen Vorgänge hinein nichts zu sprechen, wenn er nicht zugleich Geistesmann sein und das übernatürliche Leben selbst führen will.“

Jesus: „Werdet nicht irre in all den Dingen. Freilich muß Ich den Willen des Menschen haben, um ihn sicher emporzuschwingen in übernatürlichen Dingen, die außer den Zehn Geboten liegen. Wer die Zehn Gebote hält und ein treues Kind Meiner Kirche ist, kommt auch in den Himmel. Wer aber mehr tun will, denjenigen Menschen, den Ich herausheben will aus den Kleinigkeiten in der Welt, um ihn zu Mir emporzuziehen, daß er auf dieser Welt schon den Anfang fühlt von der ewigen Glückseligkeit, so daß man an ihm gewahren kann, zu welchem Grad der Liebe Gottes Ich ihn zulasse in der ewigen Glückseligkeit, ein solcher Mensch muß Mir seinen guten Willen dazu geben. Das ist etwas Außergewöhnliches. Dazu muß Ich die freie Zustimmung des Menschen haben, weil dies etwas ist, das nicht für alle ist und auch nicht alle verstehen.

So ist es auch mit dem Seelenführer. Die Seele, die solchermaßen in Mich eingegangen ist und ihren freien Willen Meinem Willen unterworfen hat, muß dennoch unter der Leitung eines Priesters stehen, der ganz absieht von der gewöhnlichen Behandlung, wie ein Beichtvater sein Beichtkind behandelt. Es muß ein Priester dabeistehen, der gerade so achtet auf das Übernatürliche, wie der Beichtvater achtet auf das Stehen und Fallen des Beichtkindes, daß es nicht immer in dieselben Fehler zurückfällt.

Der Beichtvater hat in die übernatürlichen Vorgänge hinein nichts zu sprechen, wenn er nicht zugleich Geistesmann sein und das übernatürliche Leben selbst führen will. Der Seelenführer muß ein Priester sein, der das Leben selbst mitleben will. Auch er muß, wie die von ihm geleitete Seele, seinen Willen vollständig mit dem göttlichen Willen vereinigen. Er soll sich zur Aufgabe machen, daß er die Seele in den übernatürlichen Dingen leiten will, ganz frei nach dem Willen Gottes, wie er die Seele ziehen will. Das war es auch, was der Bischof hat sagen wollen mit den Worten: ‚Die Freiheit des Geistes kann niemand einer Seele beeinträchtigen. Sie haben das Recht, sich bei einem anderen Priester zu befragen.‘ Der Seelenführer muß die Seele freilassen, das ist die Erlaubnis unbewußt von dem Bischof. Das hat der Heilige Geist so gefügt und hat damit die Erlaubnis dem Seelenführer unbewußt zu freiem Handeln gegeben.

Jesus etwas später: „Ich will, daß ihr die Reise nach Lourdes mit großer Innigkeit und Andacht macht und nicht wie andere nach eitlen Dingen euch umseht, wie es auch erlaubt ist, sich die Schönheiten der Gegend zu betrachten. Ihr sollt euch in Mir und mit Mir beschäftigen, denn Ich bin es, der euch diese Reise verschafft, weil Ich es euch schon versprochen im Jahre 1901, daß ihr im Jahr 1908 wieder nach Lourdes gehen sollt.

Ihr sollt euch ganz lossagen von allen kleinlichen Dingen und sollt in der Freiheit des Geistes und in heiliger Freude vereinigt mit Mir und in Mir die Pilgerfahrt machen und sollt nur an Meine Interessen denken, denn Ich schicke euch für die Anliegen der Kirche. Alles, alles, eure Leiden und eure Freuden, gelten nicht für euch, sondern nur für die Anliegen der Kirche; denn dein ganzer Weg und deine ganze Aufgabe ist der Weg und die Aufgabe Meiner heiligen Kirche. Wie Ich es dir gefügt so im Kleinen an dir selbst, so geht es der heiligen Kirche im großen und ganzen in der ganzen Welt, und so wie das Werk die ganze Kirche umfaßt, nicht eine Stadt und nicht ein Land, sondern die ganze Welt, die ganze Kirche, so umfaßt Meine Kirche die ganze Welt.

Auf derselben Stufe, wo man dich hinstellt, auf derselben Stufe steht Meine heilige Kirche und wird von allen hinausgestoßen. Wo noch ein Priester und eine Kirche steht, sind auch solche, die gegen sie ankämpfen, weil die Hölle jetzt alles aufbietet und sich mit dem Wahn beschäftigt, die Zeit sei da, wo sie die Kirche vernichten und die ganze Menschheit unterjochen könnten, und deshalb ist das beständige Ankämpfen und die beständigen Verdemütigungen und das Vernichten wollen.

Wie man dich abbringen will von dem Weg, so geht die ganze Welt gegen die Kirche, obwohl sie weiß, daß die Kirche ein göttliches Institut ist und von Gott selbst gegründet, so beachtet die Welt das nicht und will ihre Pläne durchführen, weil die Kirche ihr verhaßt ist.

So ist es gerade mit dir deinen Vorgesetzten gegenüber. Obwohl sie wissen und sehen, daß dein Leben damit übereinstimmt und sie keine Ausrede haben können, bist du aber die Person nicht, die ihnen paßt, so wie Meine Kirche der Welt nicht paßt und man sie deshalb vernichten will. Alles, was vorkommt, geht euch nichts an. Ihr habt den Auftrag, den Gang aufzuopfern für Meine heilige Kirche, und Ich habe versprochen, daß allmählich mit dem Jubeljahr die Kirche anfängt aufzusteigen und ihr deshalb Dank sagen sollt für die zu siegen beginnende Kirche. Ihr sollt Dank sagen für all die Gnaden, die Meine Mutter ausgegossen hat über die sündige Welt in den fünfzig Jahren und euch anbieten, ganz in Ihre Interessen einzugehen.

Meine Mutter hat der Welt immer wieder zugerufen: ‚Betet für die Sünder!‘ Das Gelübde sollt ihr machen, daß ihr über alles, was kommt, hinweggeht und betet für die Sünder. Erbittet dazu die Erlaubnis, und daß der Bischof euch den priesterlichen Segen gebe, daß ihr im rechten Bußgeist geht, wie Ich euch angebe, ohne die Augen umherschweifen zu lassen, in euch gesammelt, mit Meinem Geist vereinigt euch halten, damit Ich recht in euch wirken kann. Er aber soll alle Ängstlichkeit ablegen, damit er sich freuen kann, denn so kann er sich nicht freuen. Er ist zu sehr gebunden in seiner Freiheit, solange er sich so ängstigt; das ist ganz unnötig. Ich bin der Herr über alle Dinge und die ganze Welt und habe alles in Meiner Hand. Er soll glauben, daß Ich den Meinigen, die Mich lieben, nichts zustoßen lasse, was nicht zum Besten ist für diejenigen, die Mir treu dienen. Wenn es den Menschen auch noch so verkehrt scheint, es ist dennoch von Mir gewollt, und Ich lasse es zu zur Läuterung und zum Besten für die Menschen.“

Barbara: „O Herr, wäre es nicht besser, wenn Lieschen mitginge?“

Jesus: „Hierin lasse Ich dem Menschen seine Freiheit. Es ist mir eins, aber es ist doch besser, wenn sie hierbleibt, wiewohl Ich euch keinen Befehl erteile. Es ist besser, wenn es dabei bleibt, wie es jetzt gemacht ist, weil Ich will, daß ihr euch viel mit der Sache befaßt in euch, weil es das Werk betrifft und es ohne Aufsehen geschehen soll, weil Ich auch eine kleine Rechnung tragen muß mit eurer Freundin. Ich habe noch vieles vor; sie soll Mir noch manch gutes Werk ausführen, und da muß Ich Mich in kleinlichen Dingen nach ihrer Auffassungsgabe richten. Sie kann das nicht fassen, daß man so über sich hinweggehen soll, und wenn ihr zu dritt geht, dann wäre sie immer in sich ein bißchen verkrumpelt, und Ich will, daß Lieschen sich nicht deswegen grämt. Sie soll denken, daß sie für das Opfer, das sie bringt, weit mehr Verdienste hat, als wenn sie die Freude genießen würde. Dadurch, daß sie auf die Freude verzichtet, bringt sie Mir ein größeres Opfer als all die Reisestrapazen, und das will Ich ihr groß belohnen. Sie soll nur fortfahren, wie sie sich vorgenommen hat.

Sage dem Seelenführer, man müsse bedenken, was für ein großer Unterschied zwischen einer Seele ist, die sich auf dem übernatürlichen Weg zu Mir emporschwingt, und einer Seele, die nichts glaubt von solchen Dingen, aber doch recht handelt und auch in den Himmel will, und Ich nehme sie auch in den Himmel, wie Ich dir angeboten habe: ‚Wenn du so fortfährst, kommst du auch in den Himmel, wenn du aber den Weg gehst, den Ich dir jetzt zeigen will, kannst du Mir mehr Freude machen und Mein Wohlgefallen auf dich herabziehen!‘ Das ist ein Unterschied zwischen Seelen, die sich ganz von Mir leiten lassen.

Ich will dir einen Vergleich aufzeigen an dem Priester, den Ich dir gezeigt. Er war Priester und hat den Stand angetreten in der Absicht, er wolle in den Himmel kommen, aber er hat mehr gelebt nach seinen Neigungen, seinem lauen Leben, er hat mehr seine Befriedigung in den Geschöpfen gesucht, von der Priesterwürde will Ich ganz absehen. Er hat in der Ewigkeit eine Belohnung bekommen, die ein jedes armselige Geschöpf bekommt, das nur im Stand der Gnade gestorben ist und sonst nichts getan hat, als daß es mit ‚Ach und Krach‘ gerettet ist für die Ewigkeit. Solche Menschen sind in der ganzen Ewigkeit so himmelweit entfernt von der Glückseligkeit eines Menschen, der seinen Willen mit dem göttlichen Willen zu vereinigen gesucht hat, mit seinem Leben und seinen Plänen zu verwirklichen gesucht hat, daß er nach Heiligkeit gestrebt hat.

Der Unterschied wäre so groß, wie der wäre zwischen einem Pflänzchen, das vom Gärtner neu gepflanzt, und einem Strauch, der einen schönen herrlichen Umfang hat, und der jedem sofort in die Augen springt und an dem jeder Eintretende seine Lust und seine Freude hat, an dem herrlichen Strauch, und unter diesem steht das Pflänzchen. Es ist zwar auch ein Pflänzchen zur Zierde des Gartens, aber niemand beachtet es und erfreut sich an ihm. Ebensowenig hat eine solche Seele im Himmel Freude an irgend etwas, wenn etwas Freudiges vorkommt. Sie hat nur Freude in sich in ihrer eigenen Glorie, sie ist in sich glücklich und zufrieden, weil sie ein Bewohner des Himmels ist. Das ist ihre ganze Glückseligkeit, daß sie weiß, daß sie ein Kind Gottes ist, eingepflanzt in den Garten des Himmels.

Aber eine Seele, die Ich mit dem Strauch vergleiche, die erfreut sich so oft, wie eine Seele eingeht in die ewige Glückseligkeit, die in ihrem Leben ähnlich gehandelt und getan hat wie sie und deren Werke und Tugendübungen immer wieder neue Anregungen in anderen erwecken und andere zur Liebe Gottes entfachen und zur Liebe emporziehen. Das ist der himmelgroße Unterschied zwischen Seelen. Deshalb ist es so wichtig, alles zu erfassen und alles in sich aufzunehmen, was das Herz emporzieht zur Liebe Gottes und zur Vereinigung mit Ihm. Darum lasse Ich dem Seelenführer sagen, er möge alle Menschenfurcht ablegen.

Ihr aber sollt recht für alle und im Namen aller, die mit euch vereinigt sind, Meine heilige Mutter begrüßen und ihr Dank sagen für all das Gute, das Sie in euch allen vollbracht, daß Sie euch auf dem Weg erhalten hat, und Ihr von neuem versprechen, daß ihr euch nicht beeinflussen lassen wollt vom Weltgeist. Darin liegt die ganze Antwort auf die Ängste des Seelenführers. Hat er das Recht, zu raten seinen Untergebenen, so ist ihm hiermit auch die Freiheit gegeben, nach seinem Ermessen zu handeln.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

911 In Lourdes am 20. September 1908

„Jeder Priester ist ein anderer Erlöser, ein anderer ‚Christus‘ und jedes Mir geweihte Geschöpf ist eine Miterlöserin wie Meine heilige Mutter, und auf diese legt Mein Vater die Schuld.“

Barbara: Der Herr gewährte mir bei der heiligen Kommunion einen Einblick in den Wirkungskreis des Herrn Pfarrers N. Ich sah die liebe Mutter Gottes, welche mir sagte:

Maria: „Dieser ist ein treuer Diener Meines Sohnes, und das Auge Gottes ruht mit Wohlgefallen auf ihm.“

Jesus: „Sage Meinem Diener, Ich verspreche ihm, wenn er so fortfährt, daß der Same, den er ausstreut, doch seine Frucht trägt, wenn er es auch nicht sieht.“

Barbara: In dem göttlichen Licht sah ich eine Saat, die meterlang aufgesproßt war. Es war ein reiches, üppiges Saatfeld.

Jesus: „Er wird zwar aussäen und in seiner Gemeinde eine üppige Saat emporblühen, aber die Ernte wird er halten in der Ewigkeit. Ich will dir zeigen, und deswegen habe Ich dich hierhergeführt, wie die Kirche zum Sieg gebracht und hinauf auf den Glanzpunkt gerückt werden muß, von dem sie weggerückt worden ist. In Frankreich habe Ich es schon so weit gebracht, daß der Zorn Meines Vaters nicht mehr in vollen Schalen ausgegossen werden kann, denn Meine Mutter und der ganze Himmel vereinigen sich mit den Heiligen Frankreichs und bitten um Gnade und Barmherzigkeit für das Volk, weil hier das Priestertum es jetzt versteht, daß sie ein anderer Christus sind.

Aus der ganzen Weltgeschichte könnt ihr daraus ersehen, daß Ich immer, wenn das Volk abgewichen war vom rechten Weg, große Nachsicht haben mußte, weil ihr gebrechliche Menschen seid, und weil Ich doch auch große Freude an Meinen Geschöpfen habe und ihrem Unverstand vieles nachgeben muß, weil sie zum Fall geneigt sind, weil sie von der Erde genommen sind. Im Alten Bund mußte Mein Vater unversöhnlich strafen, wie in der Sintflut, bei Sodom und Gomorra, und als Er das ganze Volk in Gefangenschaft schleppen ließ, weil der Zorn Meines Vaters noch nicht durch Mich versöhnt worden und Er in vollen Zügen Seinen Zorn ausgoß.

Jetzt aber, seitdem Ich auf der Welt gewesen und alle Schuld auf Mich genommen und statt anderer gebüßt habe, ist es Meinem Vater nicht mehr möglich, so zu strafen wie im Alten Bund, aber dafür wählt Er Sich fortwährend Werkzeuge, welche die Strafe fühlen müssen. Das sind Meine treuen Kinder. Jeder Priester ist ein anderer Erlöser, ein anderer ‚Christus‘ und jedes Mir geweihte Geschöpf ist eine Miterlöserin wie Meine heilige Mutter, und auf diese legt Mein Vater die Schuld. Diese müssen sich so vernichten lassen, wie dies bei Mir der Fall gewesen ist. Ich mußte am Kreuze sterben. Später, als die Kirche sich mehr ausbreitete, mußten die Märtyrer blutig sterben, und jetzt, wo das alles nicht mehr nötig ist, müssen Meine treuen, auserwählten Kinder die geistigen Leiden ertragen. Deshalb lasse Ich das so zu, daß solche Zeiten kommen wie in Frankreich. Die französischen Priester verstehen es aber, sich ganz Meinem Willen zu ergeben, sich zu demütigen und sich unter das kleine Volk zu mischen. In Frankreich ist jetzt der Liebesbund durchgeführt. Die guten treuen Seelen bilden einen wirklichen Liebesbund in Frankreich. Die Priester müssen sich so einrichten, daß sie sich unter alle mischen können.

Der Priester darf nicht unnahbar sein. Er muß sich immer sagen, was hat Mein Meister getan? Er hat die armen Frauen, das blutflüssige Weib geheilt, Er ließ Sich von ihr berühren. Er hat Sich zu der Sünderin Magdalena gesellt und am Jakobsbrunnen sich mit der Samariterin beschäftigt. So muß der Priester sein, wie es hier in Lourdes ist, wo er sich unter die letzten stellt und um Gnade und Barmherzigkeit fleht für sein Volk. So soll es in der ganzen Welt sein.

Das ist das Zeichen, daß für Deutschland noch dieselben Zeiten kommen wie für Frankreich: Weil sie Meine Worte nicht annehmen, weil sie noch so unnahbar Meinen Worten sind. Sie wollen sich nicht als Schlachtopfer hinstellen, sondern in Glanz und Ehren Meine Braut retten und sich nichts vergeben. Darum lasse Ich es zu, wenn sie sich nicht Meinem Willen beugen, Meinen Willen nicht erfüllen, daß es gerade so weit kommt wie in Frankreich, daß sie so hinausgestoßen werden von der weltlichen Obrigkeit, von allen, die gegen Christus, gegen Gott sind, daß es gerade so zugehen wird wie in Frankreich. Einen Beweis, wie wahr es ist, was Ich dir erklärt habe, sind die Wunder, die Ich wirke an dem Ort, wo das Volk so einstimmig Gott lobt und preist. Gott muß Sein Recht verlangen, Er ist der Schöpfer aller Dinge, und wenn Meine Kinder so stolz geworden sind, daß sie Mich nicht mehr anerkennen, dann muß Ich strafen. Verdemütigt und vernichtet sich der Mensch aber vor Mir, dann kann Ich ihn retten. Verhärtet er sich aber im Stolz wie Luzifer, dann muß er gestraft werden.

Die Priester brauchen keine Angst zu haben, ihre Würde zu verlieren, indem sie sagen, man darf sich mit Frauen nicht so gemein machen. Je mehr der Priester sich erniedrigt und herabsteigt in Verdemütigung, desto mehr treten die bösen Neigungen in ihm zurück, je mehr er sich als Schlachtopfer erkennt. Seht euch nur hier um. Hier geht alles zusammen bis an den Altar und in keinem Herzen siehst du auch nur den leisesten Gedanken aufsteigen an eine sinnliche Anhänglichkeit. (Barbara durfte in die Herzen aller anwesenden Menschen schauen.) Das ist alles so rein und göttlich, weil die frommen Seelen die Schlachtopfer für die Menschheit sind, und je mehr der Priester herabsteigt, desto mehr werden die sündhaften Neigungen in ihm unterdrückt und ausgetilgt zum Lohn für seine Verdemütigung. Gerade so, wie Ich früher gesagt habe, daß dem Priester, der sich Mühe gibt, die heiligen Sakramente fleißig auszuspenden, alle Versuchungen und innere Ängste und Zweifel weggenommen werden und er ein weit glücklicheres Leben führt als jene, die sich der Mühe entziehen wollen.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

912 Brief zur Lourdesreise im September 1908

„Die demütige Ergebung dieser Schlachtopfer erkämpft durch ihre Geduld den Sieg Meiner Kirche über ihre Feinde.“

„An den Hochwürdigsten Herrn Bischof.

Ich fühle mich innerlich angetrieben, Ihnen mitzuteilen, was ich auf meiner diesjährigen Lourdes-Reise vom Herrn mitgeteilt bekam. Als ich in Mainz bei meinem Beichtvater sagte, daß ich nach Lourdes gehe und um den heiligen Segen bat, war ich sehr erstaunt, daß mein Beichtvater mir nicht einmal einen Gruß an die liebe Mutter Gottes, oder ein Ave für ihn zu beten, auftrug. Ich betete aber um so inniger für ihn an der Grotte. Denn das einzige größte Anliegen, das ich für mich habe, ist, daß meine geistlichen Vorgesetzten in Mainz die Wunderwerke der Barmherzigkeit Gottes an mir nicht glauben wollen. Dies war das erste Anliegen, was ich der lieben Mutter Gottes zu Füßen legte. Ich sagte ihr:

Barbara: ‚Vor sieben Jahren, wo ich zum ersten Male Dich hier besuchte und Dir meine Bitten vortrug, da zeigte mir der Herr ein Bild: Ich sah Dich, liebe Mutter, vor dem Mainzer Bischof (damals Bischof Brück), wie Du ihm meine Schriften übergabst. Als mir dann Dein lieber Sohn mitteilte, daß ich 1908 zum zweiten Male Seine Mutter hier besuchen und sich dort viele Priester an den Pilgerzug anschließen würden, dann werde Pater Ludwig, mein damaliger Seelenführer, die größte Freude haben, da verstand ich dies so: Bis dahin wird die Mainzer Kirche die Schriften geprüft und angenommen haben und unter den Priestern, die mitpilgern, werde auch Pater Ludwig sein.

Nun steht die Mainzer Kirche den Schriften noch genauso wie damals gegenüber und doch komme ich heute, Dir zu danken, denn Rom hat gesprochen und einen Teil meines von Gott gegebenen Auftrags bestätigt. Die Durchführung der öfteren Kommunion, die mir von meinem Beichtvater immer als absolut undurchführbar dargestellt wurde, ist der Beweis dafür. Nun bin ich gekommen, Dir zu danken, liebe Mutter.

Heute aber verlange ich eine andere Gnade, die Du mir erbitten sollst, nämlich, daß mein Beichtvater, der mir erlaubt, wieder einen Seelenführer zu wählen, auch gestatten möge, diesem ungehindert Einblick in das übernatürliche Seelenleben übermitteln zu dürfen – schriftlich – denn Du weißt, was Franz von Sales sagt: Unter Tausend wähle dir einen Seelenführer! Diesen aber hast Du mir vor einem Jahr angegeben. Nun erflehe mir die Gnade, daß mein Beichtvater übereinstimme mit dem, was der Seelenführer sagt, damit es ihm nicht auch ergeht wie Pater Ludwig.‘ Nun wandte ich mich inständig an die liebe Mutter Gottes und sagte: ‚Siehe, wenn ich mehr Ansehen hätte, dann würde man mir auch glauben, denn so klagte ja schon die heilige Theresia. Ich habe auch kein Geld, um mir Ansehen verschaffen zu können. Ich muß mit Bernadette sagen: Ich habe nur die Wahrheit, daß Dein Sohn es ist, Der in mir spricht.‘

Dies war mein Gebet von Mittwoch, wo wir angekommen, bis Samstagnacht, wo wir die erste nächtliche Anbetung unseres Pilgerzuges hatten. Von eins bis zwei Uhr war dann ein Pontifikalamt, wobei alle Pilger kommunizierten. Da war es, wo ich meinen verstorbenen Seelenführer, Pater Ludwig, auf mich zukommen sah. Er sprach einige geheimnisvolle Worte und verschwand wieder. Er sagte: ‚Du wirst ein Zeichen bekommen, aber bereite dich darauf vor mit ruhiger Ergebung.‘

Ich muß hier einschalten: Die Dame, die mir die Lourdes-Reise bezahlte, ist krank. Aus Dankbarkeit verlangte ich, daß sie geheilt werde. Diese und noch eine Frau, die von allen Ärzten aufgegeben ist und auch in Lourdes Heilung suchte, verlangte ich als Zeichen, damit meine geistlichen Vorgesetzten in Mainz keine Ausrede mehr hätten (wie dies geschah bei Bernadette).

Tags darauf kniete ich in einem abgelegenen Winkel der Rosenkranzkirche und wollte meine Danksagung nach der heiligen Kommunion verrichten. Da würdigte Sich der Herr, mich Seine Nähe fühlen zu lassen, ja, Er goß Seine ganze Liebe über mich aus. Ich sah und erkannte, wie Er in uns lebt und wir in Ihm. Meine Seele schwamm in einer Seligkeit, die ich nicht beschreiben kann. Die Seele muß es selbst empfinden, dann versteht sie, was ich hier niederschreibe. Es macht mir außerordentliche Freude, Ihnen dies mitzuteilen, weil mein Inneres mir sagt: Dein Bischof versteht dich! Obwohl der Herr mir zeigte, daß ich eins mit Ihm geworden, zeigte Er mir doch auch, wie sehr Er uns lieben muß, daß Er Sich diese Vereinigung gefallen läßt. Meine Seele schaute Ihn plötzlich in majestätischer Gestalt vor sich. Zugleich ließ Er zu, daß ich den Zustand meiner Seele sah, und ich erschrak so sehr, daß ich gern geflohen wäre. Der Herr wollte mich tief demütigen, dann war es geschehen. Seine Liebe konnte Sich nicht mehr zurückhalten. Er öffnete Sein Herz, und mit einem Blick voll Erbarmen umschlang Er meine Seele. Der Schrecken wich, und ich erkannte in Ihm nur noch unseren liebevollen Erlöser. Wie schrecklich muß der Augenblick des Todes sein, wo die Seele Ihn als Richter vor sich sieht.

Nun erklärte mir der Herr die geheimnisvollen Worte, die ich von Pater Ludwig vernommen hatte, nämlich: Meine Aufgabe besteht nicht darin, Wunder zu verlangen zur Bekräftigung des Berufes, sondern im Glauben müsse er erfaßt und erkannt werden, wie die ganze Lehre der heiligen Kirche sich auf Glauben begründe. Nun verstand ich erst, was Pater Ludwig mir in der vorhergehenden Nacht angedeutet hatte, denn der Herr fuhr fort:

Jesus: ‚Siehe, die Menschheit hat den Zorn Meines Vaters wieder aufs Höchste gereizt, und Ich befahl dir schon vor Jahren, an alle Bischöfe, deren Adressen ihr ausfindig machen könnt, eine Information zu schicken. Dies geschah, und was Ich angedroht, ist, wie ihr hier seht, an den armen Priestern und ausgewiesenen Ordensleuten auch vollzogen worden. Daß es bisher nicht weiter zu blutiger Revolution und dergleichen gekommen ist, kommt daher, weil diese Schlachtopfer hier (der Herr meinte damit die ausgewiesenen Priester und Ordensleute) es verstehen, die Zuchtrute auf ihrem Nacken schwingen zu lassen. Anstatt zu zürnen über das traurige, ihnen zugefallene Los, beugen sie demütig das Haupt und beten mit Meiner heiligen Mutter für das arme, gesunkene Frankreich, daß es sich wieder erhebe. Und Ich habe ihr Flehen erhört. Die stille Ergebung, mit der sie die strafende Hand Gottes anbeten, reißt die Bewohner des Himmels zur Bewunderung hin und ihre vorausgegangenen Lieben. Die Heiligen Frankreichs vereinigen sich mit Meiner Mutter, um Gnade flehend für ihr Volk. Die demütige Ergebung dieser Schlachtopfer erkämpft durch ihre Geduld den Sieg Meiner Kirche über ihre Feinde. Darum sage dem Bischof, er möge nicht länger sich sträuben, Meinen Willen zu vollziehen.

Ich will, daß die guten, treuen Kinder der Kirche sich zusammenscharen zu einem gemeinsamen Gebet. Wohltätigkeitsveranstaltungen durchzuführen, Vereine zu gründen, ist alles gut und löblich, aber was nützt es, wenn die Hölle anfängt, ihre Wut zu entfesseln.

Deutschland wird dasselbe Schicksal erleben wie Frankreich, und der Abfall so vieler Priester ist nichts anderes als eine Strafe, weil man sich zu wenig Mühe gibt, in das Priesterherz ein tiefreligiöses Glaubensleben hineinzupflanzen. Den Sieg über die stolzen Neigungen des Herzens erkämpfen, müssen vor allem die Priester üben lernen. Wehe, wenn in Deutschland der Sturm losbricht wie in Frankreich. Wie vielen wird die Kraft ausgehen zur Zeit der Prüfung, weil viele das tiefreligiöse Leben nicht anerkennen, nicht üben und darum zur Zeit der Not in sich selbst keine Stütze haben.‘

Hochwürdigster Herr Bischof, Ich bin so fest überzeugt von der unendlichen Güte Gottes, der mir dieses zu wissen tut, daß ich nicht zweifle, daß wir dieser Strafe noch entgehen, wenn wir tun, was das Kind tut, wenn es seinen Vater erzürnt hat. Es wirft sich, ehe die Rute kommt, vor dem Vater nieder und bittet um Verzeihung. Machen wir es doch auch so! O ich bitte im Namen Gottes, der mir, der Unwürdigsten, diese Aufträge gibt: Erlauben Sie, daß die tiefgläubigen Christen, Priester, Ordensleute und frommen Christen in der Welt sich gegenseitig aneifern und ermuntern dürfen zu eifrigem Gebet für die Kirche. Nehmen Sie doch ein Beispiel an unseren Gegnern.

Die letzte Woche war ein abgefallener Priester in Aachen und hielt Vorträge über die Ehe, die Beichte und die liebe Mutter Gottes und stellte die liebe Gottesmutter, die er als Priester gewiß auch verehrte, neben ein gefallenes, eheloses Weib. Mehrere tausend Zuhörer lauschten seinem Vortrage. Wohl holte ein achtbarer Mann die Polizei, die dem Schwätzer verbot weiterzureden, aber was er in die Herzen eingesät hat, trägt doch seine Frucht. Warum sind wir so von Menschenfurcht geplagt, da wir doch auf der Wahrheit stehen?

O lassen Sie bitte meinem Seelenführer Freiheit, und wenn Sie von Kirchenfürsten angefragt werden, sagen Sie doch um Gottes willen nicht mehr: ‚Ich schließe mich dem Urteil meines Vorgängers an!‘ Der liebe Gott möchte Sie sonst vor der Zeit vor Sein Gericht fordern, wie Er mir sagte, daß Er Ihre beiden hochwürdigsten Vorgänger abrufen werde, weil sie Seinen Willen, den Er in den Schriften diktiert habe, nicht erfüllen wollten. Als wir von Lourdes wegfuhren und an der Grotte vorbeikamen, wollte ich noch einmal die geistige Kommunion erwecken, aber da war es mir, wie wenn etwas aus dem Körper gezogen würde; ich wurde wie leblos, steif und starr. Euer Gnaden können sich denken, wo meine Seele hinflog.

Der Zustand dauerte mehrere Stunden, aber die Leute in meinem Coupé waren lauter Freunde. Nur ein belgischer Priester, der neben mir saß, sagte zu einer Dame: ‚Kennen Sie diesen Zustand?‘ Die Dame schwieg, und der Priester sagte: ‚Ich weiß, was dieses ist.‘ Später erzählte die Dame es mir und fragte, was dieses nur sei. Als der geistliche Herr ausstieg, gab er mir den heiligen Segen und empfahl sich und seine Gemeinde ins Gebet. Es ist wahr, was mir die liebe Mutter Gottes versprochen hatte, viele und große Gnaden hatte ich in Lourdes erlangt. Ferner sagte der Herr:

Jesus: ‚Die Zeit sei gekommen, wovon Er so oft in meinen Schriften rede: Seine Kirche müsse aus ihrer Erniedrigung herausgearbeitet und auf den Glanzpunkt gestellt werden.‘

Oft sagte Er darum zu den Priestern: ‚Euch habe Ich an den Wendepunkt gestellt. Ihr sollt Meinen Kindern das Kreuz übergolden, anstatt zu hadern über kleinliche Dinge, zu sprechen von der Schönheit der heiligen Kirche. Darum verlange Ich, daß die Priester das Volk recht anhalten zu einem freudigen, offenen Bekenntnis des Glaubens und sie oft an Gnadenorte hinführen, damit durch gemeinsame Begeisterung die Herzen wieder erwärmt und zur Liebe für ihre heilige Kirche entflammt werden.

Ich verlange die Pilgerzüge, denn durch diese freudige Kundgebung des Glaubens und für denselben müssen zähneknirschend auch die Feinde Meiner heiligen Kirche verstummen und Meine Kinder, die so viel um ihres Glaubens willen leiden, einsehen, daß Meine Worte in Erfüllung gehen: ‚Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen!‘ Damit niemand Mir am Gerichtstage sagen kann: ‚Ja, hättest Du mich die wahre Kirche erkennen lassen, wäre ich gewiß beigetreten‘, kam Ich gleichsam zum zweiten Male, wenn auch durch Meine heilige Mutter, um der ganzen Welt Meine Kirche zu kennzeichnen durch die Wunder, die Ich dort vollbringe.

Von Lourdes aus soll die ganze Welt die vier Kennzeichen der wahren Kirche erkennen. Hier finden alle, wenn sie guten Willens sind, die Einheit, die Heiligkeit, die apostolische und katholische Kirche hinausleuchten in die ganze Welt, weil Pilgerzüge aus allen fünf Erdteilen sich in Lourdes einstellen, die das Glaubensleben in ihre Heimat zurückbringen.‘

Als ich nun fragte: ‚O Herr, woher kommt es doch, daß bei so eng zusammengepferchter Unterbringung von Priestern und Volk bei den Pilgerzügen – dazu meistens junge Leute beiderlei Geschlechts (man zählte über tausend Priester bei jeder Sakramentsprozession, wo immer ein Bischof das Allerheiligste zu den Kranken trug) – doch alles so himmlisch, so rein zuging, ohne jede Regung zu sinnlicher Lust, der Priester ist doch auch Fleisch und Blut?‘, gab mir der Herr die Antwort:

Jesus: ‚Je mehr Meine Diener, die Priester, sich verdemütigen und sich herablassen, die Diener aller zu werden, desto mehr nähere Ich Mich ihnen. Dann sind sie ein anderer Christus und ihre Würde und Hoheit leuchten um so mehr, weil Ich in ihnen alle bösen Neigungen und niedrigen Begierden abtöte und hinwegnehme.‘

Auf der Rückreise konnte ich dann diese Worte des Herrn auch bestätigt finden. Die französische Regierung erlaubt nicht, daß die Pilgerzüge Beleuchtung haben durften. Die ganze Nacht mußten wir dunkel fahren. In jedem Coupé saß ein Priester, aber es war alles so erhaben. Gemeinsames Essen, Waschen, Beten, Singen, Schlafen, alles ging so unschuldig ab, wie wenn lauter Himmelsbewohner beisammen wären. Nur eine Begeisterung war: Für Gott und Seine heilige Mutter.

Viele, viele Tränen habe ich in das Herz des erzürnten Gottes hineingeweint, wenn ich die abgemagerten Priestergestalten betrachtete, und wie einer von den französischen Priestern, der bei uns am Tische speiste, sagte, daß der Schmerz in den ersten Jahren so groß gewesen sei, daß sie geglaubt hätten, niemals im Leben könnten sie sich noch einmal freuen, und sie hätten sich überall eingestellt als Schreiber und dergleichen, um nur ihren Lebensunterhalt sich verdienen zu können, aber allmählich habe sich ihr Schmerz in stille Ergebung aufgelöst und sie hätten manchmal recht glückliche Stunden. Am meisten aber habe ich geweint, als ein französischer Pilgerzug an der Grotte einzog mit einer Gruppe Musikanten, lauter junge Priester, die, weil ihnen der Altar und die Kirche verschlossen ist, Gott auf diese Weise verherrlichen wollen.

Zürnen Sie mir nicht, daß ich Sie so lange belästige. Es ist die Angst, die mich antreibt, dieses zu tun. Wie traurig für alle guten Christen, wenn Deutschland dasselbe Schicksal erfahren müßte wie Frankreich. In Ihrer Hand liegt es, daß der liebe Gott diese Strafe abwende, wenn wir einstimmig, kindlich, demütig darum bitten.

In tiefster Ehrfurcht Ihre untertänigste Dienerin.

gez. Barbara Weigand“

Inhaltsverzeichnis Band 7

913 Sonntag am 11. Oktober 1908

„Obwohl dieselbe Mich so schwer beleidigt hat, will Ich aber doch der Welt zeigen, welche Macht das Gebet Meiner treuen Kinder über Mein Herz ausübt.“

Barbara: Bei der Elf-Uhr-Messe in St. Michael machte ich die Meinung für die Seele einer Verstorbenen. Ich betete den Schmerzhaften Rosenkranz für dieselbe und hätte gern fertig gebetet, um den vollkommenen Ablaß zu gewinnen. Da wurde ich aber nach der heiligen Wandlung plötzlich unterbrochen, und eine Stimme sagte deutlich und vernehmbar:

Jesus: „Ziehe dich zurück und höre, was Ich dir sagen will. Du betest schon so lange um diese Seele, für die du die heilige Messe hörst. Obwohl dieselbe Mich so schwer beleidigt hat, will Ich aber doch der Welt zeigen, welche Macht das Gebet Meiner treuen Kinder über Mein Herz ausübt. Ich will dir heute diese Seele schenken und die lange Leidenszeit abkürzen, zu der sie verurteilt war, um des Gebetes so vieler Seelen willen.“ (Ich opferte nämlich die Gebete und guten Werke aller Liebesbundmitglieder auf, samt allen heiligen Messen und guten Werke der gesamten Kirche.)

Barbara: Der Herr machte eine Bewegung mit der Hand, und ein Engel erschien. Nachdem dieser vom Herrn einen Auftrag bekommen, verschwand der Engel, um gleich darauf wieder zu erscheinen, aber er war jetzt nicht mehr allein. Eine Frauengestalt begleitete ihn. Die magere, weiße Gestalt redete mich an und sagte:

Arme Seele: „Ich danke dir für alle Mühe und Gebete, die du Gott dargebracht. Ich komme, dir zu sagen, daß ich heute in den Himmel eingehe. Grüße meine Kinder und sage ihnen, daß ich Entsetzliches gelitten habe, wie ich es auch verdiente. Daß ich gerettet wurde von den Peinen der Hölle, habe ich dem Gebet meiner Kinder, besonders einem Gelöbnis, welches meine Tochter in der Jugendzeit gemacht, zu verdanken.

Und weil mein frommer Ehegatte mir alles verziehen im Augenblick meines Todes, was ich ihm an Verachtung und Schmerz zugefügt und an ehelicher Treue habe fehlen lassen, erhielt ich von Gott die Gnade, nicht ewig verdammt zu werden, durch den heroischen Liebesakt meines Mannes. Aber weil ich Gott verachtete und alle guten Beispiele meiner frommen Umgebung mit Füßen trat, sollte ich, solange die Welt steht, das Angesicht Gottes nicht schauen.“

Barbara: Ich konnte nicht recht glauben, was ich schaute und fragte die Seele:

„Warum bist du aber ohne Glanz, ohne Freude, und trägst ein so einfaches Kleid? Noch nie habe ich eine Seele gesehen, die im Begriff stand, in den Himmel einzugehen, die so entblößt von allem Schmuck war wie du, und warum kommt es mir vor, als fehle dir noch etwas von deiner Glückseligkeit?“

Arme Seele: „Es ist so, wie du siehst. Wie gute Kinder ein Segen für die Eltern sind, wenn sie dieselben durch ihr gutes Beispiel erzogen, so sind ungeratene Kinder, wenn sie durch das böse Beispiel der Eltern zum Ärgernis für die Mitmenschen geworden sind, ein Fluch für die Eltern, den sie in der Ewigkeit noch fühlen müssen.

Mein jüngster Sohn ist eine Strafe für mein leichtsinniges Leben, und nur das sittenreine, friedliche, zurückgezogene Leben meiner zwei älteren Kinder, woran so viele ihrer Mitmenschen sich erbauen, hat meine Qualen gemildert. Daß ich aber, wie du früher gesehen, aus jener schauerlichen Finsternis, befreit durch meinen Schutzengel, an einen anderen Ort gebracht wurde, wo die Gebete der Kirche mir zugewendet werden konnten, hat meine Tochter mir verdient, weil sie sich an die Spitze des Liebesbundes gestellt in dieser Stadt.

Die frommen Vorsätze und Entschlüsse, die eifrigen Gebete und guten Werke, die da verrichtet werden, kommen durch deine Aufopferungen mir zugute. Gott ist gerecht; Er ist aber auch unendlich barmherzig, und weil meine Kinder, so oft der Herr euch nach N. schickt, euch so liebevolle Aufnahme und Gastfreundschaft gewähren, erfüllte Er deine Bitte als du in Ihn drangst, Er möge diese Freigebigkeit, die du deinen Wohltätern nicht erwidern könntest, ihrer Mutter zugute kommen lassen. Das Gebet und die stürmische Gewalt, die du Seinem Herzen angetan, hat mich erlöst aus der Pein. Aber man muß wissen, ich habe den geringsten Platz im Himmel zu erwarten. Und solange Gott noch so schwer beleidigt wird von meinem jüngsten Sohn, kann ich mich nicht so freuen, weil ich schuld daran bin.“

Barbara: Das Magnificat singend verschwand die Seele und hinterließ den Eindruck in mir, als wolle Gott, der Herr, zeigen, wie schrecklich das Unglück ist, daß gerade in unseren Tagen das Sakrament der Ehe so entheiligt wird.

Inhaltsverzeichnis Band 7

914 In Mainz am 26. Oktober 1908

„Die Krone, die eurer wartet in der Ewigkeit, ist es wohl wert, daß wir den Weg, der uns vorgezeichnet ist, auf den Kalvarienberg auch gehen.“

Barbara: Nach der heiligen Kommunion fühlte ich die Nähe des Herrn mehr als gewöhnlich, und mein Herz schlug freier als sonst Ihm entgegen. Meine Seele umfaßte die ganze Welt mit all ihren Anliegen und die Wünsche aller treuen Liebesbundmitglieder, besonders derer, die ich kenne, und legte sie Ihm ins Herz hinein. Gestern hörte ich, daß ein Priester meiner Heimat sehr an Gemütskrankheit leide und zeitweise seinen Dienst als Pfarrer nicht versehen könne. Diesen und noch einige, die an derselben Krankheit leiden, empfahl ich Ihm und sagte:

„O Herr, wie ist es doch zu bedauern, daß so viele, auch noch fromme Seelen, irrsinnig werden und auch noch Priester.“

Da gab mir der Herr die tröstliche Antwort:

Jesus: „Vor einiger Zeit stelltest du dieselbe Frage an Mich, und Ich sagte dir, der Beruf, in dem die Menschen sich bewegen, verzehrt auch ihre Menschenkraft und führt oft einen schnelleren Tod herbei. Der Seemann stirbt auf dem Wasser, der Bergmann in der Grube, und derjenige, der viel mit dem Verstand arbeitet, reibt die Seelenkräfte, Verstand, Willen und Gedächtnis, sehr auf. Und jetzt, wo die Menschheit ihrem Absterben immer mehr entgegengeht und alle Nahrungsmittel bereits vergiftet sind, wird das schwächliche Gemüt, welches die Menschen die Nerven nennen, bei vielen geistigen Arbeiten derart aufgeregt, daß diese Störung eintritt. Es ist weiter nichts als eine Krankheit, die mit den Zeitverhältnissen verknüpft ist. Die Seelen leiden dabei keinen Schaden. Nur für die Umgebung ist es ein Kreuz, weil viele lieblose Urteile gefällt werden, aber deswegen sehr verdienstlich für den Himmel.“

Barbara: Ich empfahl dem Herrn einen Priester, von dem ich wußte, daß er auf Mariä Empfängnis seine geistige Vermählung mit der lieben Mutter Gottes feiern will, und der Herr sagte:

Jesus: „Alle Priester, die dieses Gelöbnis mit Meiner Mutter ablegen, sollen vieler Gnaden und Vorzüge teilhaftig werden. Zu den Schutzgeistern, die jedes Menschenkind bei seinem Eintritt ins Leben erhält, soll der Priester, der dieses Gelübde macht, einen zweiten Schutzengel erhalten, und zwar aus dem Chor jener Engel, dem der heilige Erzengel Gabriel angehört. Der Priester, der es annimmt, wird von einem tieflebendigen Glauben beseelt sein und von einer tiefbegründeten Demut erfüllt werden, die ihn, seine eigene Schwäche erkennend, antreibt, alle seine Unternehmungen und Berufsarbeiten der Beihilfe höherer Kräfte und übernatürlicher Hilfe zuzuschreiben. Er bleibt vor Stolz bewahrt, wenn sein Wirken Erfolg hat. Er bleibt aber auch ebenso ruhig, wenn er keinen Erfolg sieht, denn der Blick auf seine himmlische Umgebung läßt seine Demut nicht ins Wanken geraten.“

Barbara: „O Herr, soll ich denn alles dieses aufschreiben, was Du mir mitteilst? Es ist schon so vieles aufgeschrieben, daß es für alle Stände genügte. Und die vielen Briefe soll ich noch beantworten, dann kann ich alle Zeit für das Schreiben aufbrauchen.“

Jesus: „Ich habe gesorgt für dich. Ich habe dir zwei Freundinnen gegeben. Schreibe du nur, solange Ich es von dir verlange, denn Ich habe dir vor vielen Jahren gesagt, alle, die Ich dir zuführe, gehören zu den liebsten Kindern Meines Herzens. Noch nie war die Menschheit so trostbedürftig wie jetzt, wo die Mutlosigkeit so überhandnimmt, daß sie auch auf den besten Kindern Meines Herzens wie eine Zentnerlast liegt. Und wenn sich eine Seele an dich wendet, die gern von ihrem Kreuz befreit sein möchte, dann zeige ihr den Weg, den Ich auf Erden voranging und sage ihnen: Die Krone, die eurer wartet in der Ewigkeit, ist es wohl wert, daß wir den Weg, der uns vorgezeichnet ist, auf den Kalvarienberg auch gehen.“

Barbara: Bei dieser lieblichen Rede des Herrn bekam ich eine solche Sehnsucht nach dem Himmel, daß ich mich an Ihn wandte mit der Bitte, nicht mehr lange zu zögern.

„O Herr, laß mich durchschreiten die dunkle Pforte des Todes, damit das Licht, in welches ich jetzt versetzt bin, nicht mehr schwinde. O wie sehnt sich meine Seele nach der ewigen Vereinigung mit Dir!“

Jesus: „Deine Laufbahn ist noch nicht zu Ende. Warte ruhig die Zeit ab, denn deine Seufzer gefallen Mir. Es gibt so wenige, die nach Mir sich sehnen. Ich verlange darum von dir und deinen Freundinnen und allen, die es lesen oder hören, Abbitte und Sühne. O es gehen in dieser Zeit, in der ihr jetzt lebt, entsetzlich viele auf ewig verloren, weil man nicht mehr glaubt, daß dieses Leben nur die Prüfungszeit für den Menschen ist, um ihm die ganze Ewigkeit Anteil an Meiner Glückseligkeit geben zu können. Ich habe den Weg gezeigt und wehe denen, die einen anderen Weg gehen wollen.“

Barbara: Der Herr zeigte mir so klar in einem Licht, heller als die Sonne, wie wahr alles ist, was uns unsere heilige Kirche lehrt, und daß Er unbedingt den Glauben verlangen muß von Seinen Geschöpfen, und wie bereit Er ist, Seine Kinder alle zu beglücken, die nach dem Glauben leben.

Dann führte Er mir meine verstorbenen Verwandten vor. Ich sah meine verstorbenen Eltern, Geschwister und besonders zwei Nichten; die eine starb im dreizehnten Lebensjahr, die andere im achten Lebensjahr. Die im achten Lebensjahr verstorbene liebte ich sehr, denn ich hatte sie erzogen von Geburt auf, und sie starb als Opfer. Der Herr hatte im Jahre vorher vorausgesagt, daß Er die Meinigen überführen werde und auch meinen Beichtvater.

Jesus: „Bis Weihnachten wiederkehren wird, wird dein Liebling eine Leiche sein.“

Barbara: Und so war es auch. Darum staunte ich sehr, als ich sah, wie die andere Nichte (Tochter meines jüngsten Bruders) viel kostbarer gekleidet war. Beide hießen Anna. Verwundert fragte ich den Herrn:

„Wenn ich Annchen hier allein sah, war es weit schöner als heute. Warum ist das Kleid von meiner anderen Nichte viel kostbarer?“

Jesus: „Wenn du deine Mainzer Nichte allein siehst, glaubst du, es gäbe nichts Herrlicheres. Ich will aber dir und allen, die es glauben, zeigen, wie wahr es ist, was die Kirche lehrt, und daß Ich es bin, der mit dir redet. Ich will dir zeigen, welches Glück die Leiden für die Menschen sind und welcher Unterschied ist zwischen den Seelen, welche die Gnadenmittel, die Ich in Meiner Kirche niedergelegt habe, noch nicht benutzen konnten und in der Kindheit starben, und jener, die sie schon benutzt haben und doch auch in der Unschuld starben, vielen Eltern zum Trost! Deine Mainzer Nichte starb, ohne Mich empfangen zu haben in der heiligen Kommunion; auch hat sie nicht so viel gelitten wie jene. Diese hat vieles gelitten, schon als Kind, empfing Mich oft in der heiligen Kommunion und starb in der innigsten Vereinigung mit Mir.“

Barbara: Der Herr ließ beide zu Seiner Rechten und zu Seiner Linken treten. Beide strahlten vor Glückseligkeit. Sie teilten mir später mit, nachdem der Herr Sich entfernt hatte:

Anna (†): „Der Herr hat dies nur getan, um zu zeigen, daß niemand der Mutlosigkeit nachgebe und die Leiden des Lebens als ein schweres, drückendes Kreuz betrachte, weil die Kirche jetzt wieder hinweise auf die Heiligen des Himmels und viele Christen sich fragten: ‚Ja, wirst du in den Himmel kommen? Wie weit bist du entfernt von dem Leben, welches die Heiligen geführt haben?‘ Aber gerade deswegen zeigt dir der Herr so viele, die du im Leben gekannt, wie Josef, deine Geschwister, deine Eltern, damit alle sich aufraffen. Und hier an uns beiden zeigt Er der Menschheit, welches Glück die Christen haben, die mit Glauben und Vertrauen sich an Ihn anklammern und Ihn oft in der heiligen Kommunion empfangen.“

Barbara: Noch muß ich bemerken: Ehe der Herr Sich entfernte, sagte Er:

Jesus: „Grüße Mir recht herzlich alle, die sich Mühe geben, den Liebesbund auszubreiten!“

Inhaltsverzeichnis Band 7

915 Brief Barbara nach Aachen v. 25. Januar 1909

„Dieser Urteilsspruch hat für das, was in Ihren Schriften aufgezeichnet ist, gar keine Bedeutung. Die Bücher bleiben im Bischöflichen Palais bis nach Ihrem Tode. Ihr Leben gibt hier den Ausschlag.“

„Sehr geehrte Damen!

Fräulein N. hatte die Güte, uns einen Ausschnitt aus dem in Aachen viel verbreiteten ‚Piusblatt‘ zu übersenden. Es ist zu bedauern, daß so manche Herren nicht abwarten können, bis die Reihe an sie kommt. Und damit dies geschehe, bitte ich Sie, eine Beschwerde bei der höchsten geistlichen Behörde, hochwürdigstem Herrn Propst, vorzubringen. Ehe man solche Verleumdungen in die Welt hinausschreibt in einem öffentlichen Blatt, sollte man doch überlegen, ob einem die Ehre Gottes, das Heil der Seelen oder seine Eigenliebe dazu antreibt.

Ist es die Ehre Gottes und das Heil der unsterblichen Seelen, dann muß es sich erst herausgestellt haben, ob es nicht besser sei, daß alle Kinder der Kirche, wenn sie sich nicht ganz nach dem Weltgeist richten wollen, sich doch der Freiheit des Geistes erfreuen dürfen. Die Kirche von Mainz hat ja alles in der Hand. Auf den Urteilsspruch von 1900, der auf Hysterie lautet, hat keiner das Recht, sich darauf zu stützen, da Gott, der Herr, ihn selber vernichtet hat, indem Er voraussagte, daß Er beide Bischöfe hinwegnehmen werde, wenn sie die Worte, die Er durch Sein armseliges Geschöpf an sie richte, nicht beachten. Beide standen und erfreuten sich der besten Gesundheit. Und Er hat sie weggenommen. Mir wurde damals vom Beichtvater gesagt: ‚Dieser Urteilsspruch hat für das, was in Ihren Schriften aufgezeichnet ist, gar keine Bedeutung. Die Bücher bleiben im Bischöflichen Palais bis nach Ihrem Tode. Ihr Leben gibt hier den Ausschlag.‘

Ich ging am Samstagabend sofort zu dem hochwürdigsten Herrn Bischof und brachte ihm eine Beschwerde vor, daß man im ‚Piusblatt‘ einen Artikel schreibe und die Leute vor dem Liebesbund warne, der von Mainz ausgehe. Ich sagte auch, der Artikelschreiber stellt mich hin als eine von der Kirche Getrennte, als eine Ketzerin. Da merkte ich, daß er doch erschrak, daß jemand von außen her sich so etwas erlaubt zu schreiben. Aber er faßte sich gleich wieder und sagte: ‚Nein, nein, eine Ketzerin sind Sie nicht. Deswegen habe ich Sie abgeschickt, Sie sollen nicht mehr bei mir beichten, damit der Bischof freies Spiel hat. Alle Briefe, die Sie an mich geschrieben, habe ich zu dem Protokoll gelegt. Ich werde alle Tage für Sie beten.‘ Und mit dem bischöflichen Segen entließ er mich. Der Bischof, als oberster Seelenhirt, durfte nicht anders reden, als er denkt.

Sagt dieses dem hochwürdigen Herrn Propst, er möge diesen Unfug abstellen und dafür sorgen, daß nicht auch noch die treuesten Kinder der Kirche (denn dies sind alle Mitglieder des Liebesbundes) in ihrem Glauben verwirrt werden, vielmehr an den Führern und Trägern unseres heiligen Glaubens ein Vorbild haben. Euch aber, ihr treuen Mitglieder des Liebesbundes, rufe ich allen zu: Freuen wir uns, für unseren heiligen Glauben etwas leiden zu können. Heute ist das Fest der Bekehrung des heiligen Paulus. Sprechen wir mit ihm: ‚Ich fließe über vor Wonne in all meiner Trübsal.‘

Um so mehr und eifriger wollen wir beten für unsere heilige Kirche und für unsere Priester, damit nicht auch sie noch Unfrieden aussäen unter ihren treuen Anhängern. Der Priester steht in derselben Gefahr, vom Strom des Zeitgeistes mit fortgerissen zu werden, denn wo seit neunzehnhundert Jahren gab es eine Zeit, wo so viele Priester ihren heiligen Beruf und ihren Glauben verließen als in unserer Zeit? Alle paar Monate kann man in nächster Nähe einen Fall hören und sehen. Und dann noch: Sehen wir nicht die Worte jetzt in Erfüllung gehen: ‚Im Karren der Gottlosigkeit sitzen die Vertreter der Völker und vom Karren der Gottlosigkeit werdet auch ihr verdrängt werden, ihr, Meine Diener.‘ Geht das nicht buchstäblich in Erfüllung? Und was mir in Lourdes mitgeteilt wurde? Gestern sagte ein Prediger auf der Domkanzel: ‚Wartet nur noch zwei bis drei Jahre, wenn unsere Gegner die gottlosen Pläne einmal durchgeführt haben, die sie durchführen wollen, und ihr werdet es, das heißt viele von euch, noch erleben, was aus den Menschen wird, die ohne Gott und ohne Religion erzogen worden sind.‘

Darum auf, meine Lieben, zum Kreuztragen, zum Gebet für unsere heilige Mutter, die Kirche. Wir wollen, wie gute Kinder tun, alles aufbieten und unsere Priester unterstützen in ihrem Kampf gegen die Macht der Finsternis. Und wie freue ich mich jetzt schon darauf, wenn wir aus Herzenslust unsere Wallfahrtsgänge machen und offen und frei vor aller Welt unseren Glauben und unsere Liebe zur heiligen, katholischen Kirche bekennen können. Was ich hier geschrieben, glaube ich, nach dem Willen Gottes gehandelt zu haben, denn als ich dem Herrn nach der heiligen Kommunion meine Beschwerden und meinen Kummer vortrug, daß auch Ihr, meine Lieben, jetzt so viel Ärger und Verdruß haben müßt, sagte der Herr: „Geh und schreibe, wie Ich es dir in die Feder diktiere!“ Eure geringste Mitschwester

gez. Barbara Weigand

Inhaltsverzeichnis Band 7

916 Am 30. und 31. Januar 1909

Barbara sagte zu Pater Ludwig in großer Bedrängnis, als sie gerade in ihrem Zimmer sein Bild abstaubte:

Barbara: „Sage mir doch, bin ich denn auf dem Irrweg?“

P. Ludwig (†): „Du bist nicht auf dem Irrweg. Wie danke ich Gott, daß ich dich geleitet habe, alles andere hätte mir nicht so genützt wie dieses. Sei doch ruhig.“

Ein anderes Mal sah Barbara wieder vertrauensvoll auf zu Seinem Bild und sagte:

Barbara: „Wohin soll ich denn zum Beichten gehen?“

P. Ludwig (†): „Ei zu deinem Pfarrer, zu deinem Pfarrer!“

Sie ging hin und derselbe sagte ihr:

Pfarrer: „Ich bin zu jeder Zeit bereit, ich will Sie gern annehmen. Lassen sie nur in die Zeitung schreiben und sagen und kritisieren, was sie wollen. Sie haben jetzt nichts mehr zu tun als auszuharren und sich zu heiligen.“

Dies war für Barbara ein großer Trost.

Nach der heiligen Kommunion am 31. Januar 1909 sagte der Herr:

Jesus: „Sage N., die Beunruhigungen, die sie sich mache wegen allerlei Kleinigkeiten, möge sie ganz beiseite legen. Ich will nicht, daß Seelen, die wie sie ihr Leben und Streben mir zum Opfer gebracht, sich noch abhärmen über Dinge, die im Berufe nicht zu vermeiden sind. Ich bin mit ihr zufrieden, und Ich verlange, daß sie für ihren kleinen Konvent eine recht mütterliche, herzliche Liebe ausstrahle und sie alle zu freudiger Ertragung und Erfüllung der Pflichten ihres Berufes ansporne. Denn Ich setze große Hoffnung auf das Wirken jeder einzelnen Schwester in dieser Gemeinde. Durch die stillen, verborgenen Tugenden, die jede ihrer Schwestern auszuüben sich bemüht, wird viel Segen des Himmels auf die Bewohner herabgezogen, und das religiöse Leben hebt sich allgemach wieder.

Sage N. (deren Bruder sich im Irrsinn das Leben genommen): Ihr Bruder habe zwar noch zu leiden, aber verdammt sei er nicht, denn wenn der Mensch seinen Verstand verloren habe, habe er auch seinen freien Willen verloren. Er könne nicht mehr unterscheiden, was gut oder was böse sei. Da mache sich gar gern Satan an solche Seelen. Wenn er dann auch einen Selbstmord fertig brächte, hätte er aber in den meisten Fällen seine vermeintliche Beute nicht heimzutun, denn irrsinnige Menschen seien nicht verantwortlich zu machen.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

917 Brief Barbara an Bischof vom 1. Februar 1909

„Wie freut sich die Hölle und jubelt, daß Mein Blut an so vielen verlorengeht in unseren Tagen.“

„Hochwürdigster Herr Bischof!

In der Nacht von Samstag auf Sonntag von zehn bis zwölf Uhr stellte sich ohne die geringste Vorahnung das schreckliche Leiden wieder ein. Mein ganzer Körper, der beim Schlafengehen nicht das geringste Unwohlsein verspürte, wurde urplötzlich so erbarmungslos geschüttelt und herumgeschleudert, daß ich eine wahre Todesangst aushielt, so daß mehrere Male mein ganzer Leib von Todesangst ähnlichem Schweiß übergossen wurde. Ich mußte stöhnen wie ein sterbender Mensch. Aber der himmlische Trost, der früher auf dieses Leiden folgte, blieb aus. Als der Tag bald anbrach, konnte ich einige Stunden schlafen und in der Frühe vor sechs Uhr ging ich in meine Pfarrkirche St. Ignaz, wo ich dann kommunizierte. Fühlte ich schon in der Nacht die Nähe Gottes und das fürbittende Gebet des heiligen Kirchen- und Schutzpatrons Ignatius, so war bei der heiligen Kommunion meine Seele außergewöhnlich mehr als an anderen Tagen mit ihrem Gott auf fühlbare Weise vereinigt.

Hier teilte der Herr mir mit, warum ich nicht mehr wie früher nach dem Leiden auch eine Belehrung bekomme. Der Herr sagte mir:

Jesus: ‚Lange habe Ich durch dich zu Meinen Geschöpfen gesprochen. Solange aber deine geistlichen Vorgesetzten ihr Urteil nicht zurücknehmen, das auf Hysterie lautet, trägt dein Leiden und die daran geknüpften Belehrungen für die Gläubigen der Stadt Mainz und der Diözese doch keine Frucht. Dies kannst du sehen in deiner Umgebung. Man glaubt nur so lange, wie man einen zeitlichen Vorteil im Auge hat. Ist dieser Vorteil erreicht, dann denkt man sich: ‚Ja, wenn ich glaube, müßte ich auch danach handeln.‘ Und man lehnt sich lieber an das Urteil der Kirche von Mainz an.

Dies muß dich nicht entmutigen. So ging es auch Mir. Aber dies ist der Grund, warum Ich aufhöre, dich zu drängen, deinen Vorgesetzten mitzuteilen, was Ich mit dir rede und Meinen Willen zu erklären. Was Ich jetzt noch tue, ist, daß Ich dich überzeugen will, daß das Leiden keine Krankheit ist, und was Ich durch dich gesprochen, nicht das Erzeugnis eines verwirrten Kopfes, noch viel weniger, wie die Gelehrten jetzt behaupten wollen, ein zusammengetragenes, gedichtetes Resultat ist, das du aus Büchern und Predigten gehört und mit deinem Verstand zu einem Zusammenhang ausgebildet hättest.

Jeder hat seinen freien Willen, solche Dinge zu glauben oder nicht. Wer es aber gläubig hinnimmt, hat auch den Vorteil für sich. Darum will Ich dich nunmehr nur noch benutzen zum Leiden, denn dadurch werde Ich etwas entschädigt, nicht nur für den Schmerz, daß Mein Blut an so vielen verlorengeht, sondern auch für den Undank Meiner Diener und aller, die zwar an Mich glauben, aber Meine Liebe und Barmherzigkeit nicht anerkennen wollen, wenn Ich solche durch ein Geschöpf offenbaren will. Sei jetzt in Mainz ganz ruhig. Du brauchst dich nicht mehr zu erklären. Dein Verdienst bleibt dir und denen, die Ich mit dir verbunden. Ihr werdet um so mehr Lohn empfangen für all eure Bemühungen, je weniger Anerkennung ihr hier auf Erden gehabt und je stiller und verborgener ihr euch geheiligt. Daß Ich Mich hier so auffallend mitteile, ist nur der Beweis Meiner übergroßen Liebe zu Meinen Auserwählten und das Mitleid mit denjenigen, die sich verführen lassen.

Wie freut sich die Hölle und jubelt, daß Mein Blut an so vielen verlorengeht in unseren Tagen. Die Todesangst, die du bei diesem Leiden jedesmal durchzukämpfen hast, ist nur ein ganz kleiner Teil jener Angst, die Mir das Bewußtsein beibrachte am Ölberg und am Kreuz, daß für so viele Mein Leiden doch umsonst sei. Noch nie war der Unglaube so weit vorgedrungen wie heute, und dies ist der Grund, warum Ich dränge, daß die Guten sich zusammenscharen. Wenn du nun hörst, daß auswärts die guten Christen gewarnt werden durch ihre Priester, sich dem Liebesbund, der von Mainz ausgeht, sich anzuschließen und der Liebesbund als Ketzerei gestempelt wird, dann murre nicht über solche Priester; die kennen dich nicht. Und wenn sie hören oder lesen, daß dein Leben mit deiner Aussage übereinstimmt, dann richten sie sich nicht danach, sondern nach dem Urteil der Mainzer Kirche.‘

Bei dem Hochamt war ich noch so ergriffen von der unendlichen Güte des Herrn, daß mir alle Worte lebendig im Gedächtnis blieben, die ich in der Frühe gehört hatte, und ich wandte mich an den heiligen Ignatius mit der Bitte, mir mehr noch als seither seinen Schutz zu gewähren, da ich so verlassen und verstoßen von denjenigen sei, denen wir hier auf Erden unterstellt seien. Auch dankte ich ihm aus ganzem Herzen für die große Gnade an seinem Festtage, weil ich erkannte, daß Gott mir heute nur zeigen wollte, wie innig die Kinder Seiner streitenden Kirche mit jenen der triumphierenden Kirche zusammen verbunden, und welche Bedeutung für uns die Kirchenpatrone haben.

Auch bat ich ihn, anstatt meiner dem Herrn zu danken, daß Er mir das große Kreuz abnehmen will, daß ich bei meinen geistlichen Vorgesetzten keine Audienzen mehr zu übermitteln brauche und mir die Gnade zu erflehen, den letzten Rest meines viel bedrängten und bewegten Lebens nur noch zu meiner Vervollkommnung benutzen zu können. Da hörte ich wieder in mir die geheimnisvolle Stimme, die sprach: ‚Wenn Ich dir heute früh sagte, du brauchst von jetzt an deinen Vorgesetzten keine Erklärung abzugeben, will Ich doch nicht, daß du diejenigen, die in großen Nöten und Bedrängnissen sich an dich wenden, abweisen sollst. Solange deine Vorgesetzten nur darauf bestehen: ‚Wenn es der Heiland ist, soll Er Sich Selbst durchdrücken‘, mußt du dein Herz Mir überlassen, denn dadurch treten sie Mir dein Herz als freies Verfügungsrecht ab. Und Ich sage dir, daß du heute noch die Briefe beantwortest, welche dir vorletzte Woche zugesandt wurden!‘ Und der Herr diktierte mir die Worte, die ich teils als Warnung oder zur Beruhigung schreiben sollte: ‚Denn wer glaubt, daß Ich so gut bin, hat großen Nutzen für sich und die ihm anvertrauten Seelen. Er bleibt nicht an sich hängen, was für das heutige verwöhnte Geschlecht von großer Wichtigkeit ist.‘

In tiefster Ehrfurcht

gez. Barbara Weigand“

Inhaltsverzeichnis Band 7

918 Am 7. Februar 1909

„Der Liebesbund und dessen Mitglieder sind bestimmt, den Weg zu gehen, den Ich habe gehen müssen.“

Nach der heiligen Kommunion sagte der Herr:

Jesus: „Sage Meiner Tochter, dieses körperliche Leiden sei der Schlußstein in die herrliche Krone, die Ich ihr hinterlegt habe. Die Geisteskranke kommt, wie es so mancher frommen Seele geht, nicht über gewisse Skrupel und Ängste hinweg und ist, wie eben die Hälfte der Menschen, sehr nervös angelegt. Hätte sie ihren Zustand einer Gleichgesinnten oder einem ihrer geistlichen Vorgesetzten geklagt, so wäre sie darüber hinweggekommen. N. soll sie ruhig noch einige Zeit im Hause halten, bis wärmere Tage kommen, und dann in eine Luftveränderung schicken; sie kommt dann wieder in einen besseren Zustand. Nur sollen sie lieb und beruhigend auf die Nerven wirken, und ein frommer Priester soll sich ihrer annehmen, damit Satan sie nicht ängstigen kann. Sie sollen sich nicht beunruhigen, wenn es außerhalb der Klostermauern dringt, denn es ist dies eine Krankheit, die in heutiger Zeit bei allen Klassen von Menschen vorkommt und hängt viel zusammen mit der großen Neigung zu Trübseligkeit und Melancholie.

Darum sollen alle, die andere zu leiten haben, immer und immer wieder aufmuntern zur geistlichen Freude, zu fröhlichen Scherzen, oft in die freie Natur hinausgehen, der lieben Mutter Gottes ein fröhliches Liedchen zu singen. Der Herr hat Seine Freude, wenn Seine guten Kinder sich in Ihm erfreuen.

Sage allen Mitgliedern des Liebesbundes in Aachen: Der Liebesbund und dessen Mitglieder sind bestimmt, den Weg zu gehen, den Ich habe gehen müssen. Es ist besser zu schweigen und ruhig das hinzunehmen, um sie nicht zu weiteren Artikeln zu veranlassen. Sie sollen denken, daß man mit der Sanftmut mehr erreicht, als wenn man sich wehrt gegen das Unrecht. In den acht Seligkeiten heißt es, daß die Sanftmut das Erdreich besitzt. Mit Sanftmut und Geduld müßt ihr den Kampf jetzt durchfechten, euch demütigen und nicht ein Tüpflein vom „i“ ablassen von euren frommen Übungen, hoch die Stirne tragen und sich nichts darum kümmern, alles, was einem kränkt, unterpflügen, weil so das Unkraut des Herzens ausgerottet wird und der Dünger die Saat befruchtet.

Fräulein N. soll allen miteinander sagen, wie Ich gesagt zu Meinen Jüngern, als Ich das heilige Abendmahl zum ersten Mal ankündigte: ‚Wollt auch ihr gehen?‘ Und sie ruhig gehen lassen. Sie sollen sich nicht stoßen an dem Gespräch, das in der Stadt gemacht wird. Sie wissen ja, daß sie nur Gott suchen, und das andere geht sie nichts an.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

919 Am 13. und 16. Februar 1909

„Die Leiden für einen eifrigen Verteidiger Gottes, wenn er sich selbst hineinstürzt, sind derart groß, daß sie den Menschen erdrücken.“

Jesus: „Sage N. (der sich für das Werk einsetzen will), es sei für ihn die Zeit noch nicht da. Er möge sich erst noch prüfen, ob er in der Welt- und Selbstverachtung begründet genug sei, denn die Leiden, die in der heutigen ungläubigen Welt über diejenigen verhängt werden, die sich für die Ehre Gottes einsetzen wollen, seien derart, daß, wenn der Mensch nicht vollständig sein eigenes Ich mit Füßen treten wolle, er um sein Leben oder um seinen Verstand kommen könne. Das sei auch der Grund, weshalb so viele in ihrem frommen Eifer wieder nachließen, weil die Natur sich zu sehr fürchte vor Verdemütigungen. Die Leiden für einen eifrigen Verteidiger Gottes, wenn er sich selbst hineinstürzt, sind derart groß, daß sie den Menschen erdrücken. Entweder läßt er alles fallen oder kommt um seinen Verstand.“

Jesus am 16. Februar 1909: „Werde nicht mutlos, daß N. jetzt nichts für euch tun kann, denn Ich habe das Werk im Auge gehabt und dessen Beförderung für spätere Zeiten. Denn diese gehen vielen anderen, die auch gute Schriften verbreiten, voraus. Wo andere noch lange die Kritik fürchten, da haben diese dieselben längst überwunden. Und dazu habe Ich sie ausersehen; sie sollen später Mein Werk veröffentlichen.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

920 Am 21. Februar 1909

„Durch ihr unblutiges Martyrium müssen die Liebesbundmitglieder der Kirche viel helfen, weil verkannt von allen, die sich nicht dazustellen wollen.“

Als in dem Hirtenbrief vorgelesen wurde, man solle sich in Vereinen zusammenschließen, sagte der Herr:

Jesus: „Ja, das ist recht, aber mit Vereinen, die nur mit Theater und Konzerten gewürzt sein müssen, ist Meiner Kirche nicht geholfen. Diese können ihr nicht zum Sieg verhelfen. Sie sind wohl dafür noch gut, die Katholiken zusammenzuhalten und daß der Glaube nicht ganz erlischt. Aber das Erdreich der Kirche muß auch befruchtet und betaut werden, wie Ich selbst es betauen mußte, und darum habe Ich den Liebesbund gegründet; denn er muß mitten unter den Lauen stehen, unter denen, die auch noch Christen sind und sein wollen. Die Liebesbundmitglieder aber müssen sich unter das Kreuz Meiner Kirche stellen und es mitschleppen helfen und den Weg gehen, den Ich gegangen bin!

Die Kirche muß beständig befruchtet und betaut sein durch ein Martyrium; ist es kein blutiges, dann ein unblutiges. Dazu habe Ich den Liebesbund ausersehen. Durch ihr unblutiges Martyrium müssen die Liebesbundmitglieder der Kirche viel helfen, weil verkannt von allen, die sich nicht dazustellen wollen.

Sage Meiner Dienerin, es wäre doch ein viel größeres Glück, was Ich ihr bereitet, indem ihr Mann sich so bekehrt und sich seiner Religion zugewandt, aber in der Ewigkeit wird sie es erkennen, wie gut Ich es mit ihr gemeint.

Sage der Gräfin (die um ihren so plötzlich verschwundenen neunzehnjährigen Sohn trauert), sie solle noch ruhig abwarten, sie erfährt es noch, wo er ist. Einstweilen soll sie ihren übergroßen Kummer mäßigen, und wenn sie es später erfährt, soll sie ihm kein Hindernis in den Weg legen. Sage auch Meiner Dienerin, sie könne ruhig sein über ihren Seelenzustand. Sie könne Mir große Freude machen, wenn sie sich gar nicht mehr beunruhige und sich ruhig vorbereite auf ihr letztes Stündlein. Dadurch kann sie mehr tun als durch ihre Ängste. Sage ihr, Ich brauche sie aber noch, sie müsse Mir noch leiden für andere Seelen.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

921 Vorabend vor Fastnacht am 22. Februar 1909

„Und Er schämte Sich nicht, mit den Allerletzten, ja, mit Sündern zu verkehren, und ein Band der Liebe und Freundschaft mit ihnen zu schließen.“

Barbara: Da in letzter Zeit zwei Familien meiner Geschwister sehr hart heimgesucht sind und in beiden Fällen noch ein weiteres Unglück hereinzubrechen droht wegen Krankheit, in der einen Familie die Mutter, in der anderen Familie der Vater krank ist, so mache ich mir viel Kummer. Am meisten aber ist mein Herz zerquetscht, weil niemand wagt, den geheimnisvollen Verkehr Gottes mit meiner Seele anzuerkennen und sich jetzt noch alles in tiefes Schweigen hüllt, wo es sich so sehr geziemte, daß meine geistlichen Vorgesetzten redeten.

Aber alles dies ist zu ertragen, wenn der Herr mit Seiner beglückenden Nähe die Seele aufrichtet. Auch dieses fehlte. So habe ich eine Woche durchlebt, die nur eine Seele begreift, die selbst schon solche Ölbergstunden zu kosten hatte. Ja, die Angst war so groß, daß jedermann es mir anmerken konnte und man es einer bösen Laune und dergleichen zuschrieb. Alles Anklammern bei der heiligen Kommunion, alles Seufzen und Jammern in den langen Nächten war vergeblich, und meine Seele fing an zu zweifeln. Sie schwebte über dem Abgrund der Hölle.

Um zehn Uhr während der Valentinus-Andacht, die diese Woche in St. Christophorus gehalten wird, hörte ich bei der heiligen Wandlung aus der heiligen Hostie heraus deutlich, als wenn ein Mensch die Worte spräche:

Jesus: „Meine Tochter, gräme dich nicht. Ich bin dir immer nah, wenn du Meine Nähe auch nicht gefühlt diese Woche. Auch sollst du wissen, daß die Sorgen um deine Angehörigen sich wieder auflösen, denn Ich werde alles zu ihrem Besten wenden. Das Unerträgliche an deinem Leiden ist nur der Umstand, daß du den Schmerz mitfühlen mußt, den Mein Herz in diesen Tagen erduldet. Der Zorn Meines Vaters ist so hoch gestiegen, daß Er die ganze Schale Seines gerechten Zornes ausgießen möchte über die gottlose Welt. Aber mitten unter diesem boshaften Geschlecht sind überall zerstreut die treuen, guten Kinder Meiner Kirche, die Tag und Nacht ringen mit dem Zorn Meines Vaters, so daß Er nicht strafen kann, wie Er will. Darum läßt Er so stückweise Seinen Zorn aus.

Die Verwirrung der Geister, die Finsternis des Herzens, ja, daß niemand mehr den Finger Gottes erkennen will, mag Er Sich noch so ausgesprochen zeigen, sind lauter Tropfen aus der Schale des göttlichen Zornes. Und wehe, wehe, wenn die Welt es nicht erfaßt, diesem Zorn noch auszuweichen. Wie vieles wäre besser, wenn man Meiner Stimme Gehör geschenkt hätte, die Ich bereits zwanzig Jahre durch dich ertönen ließ. Die Lauheit wäre nicht so furchtbar groß, wie sie jetzt ist. Seht nur die Begeisterung für das Gute, da, wo der Priester ohne Furcht, für rückständig zu gelten, vorgeht wie bei N.N. Darum möchte Ich alle treuen Seelen ermuntern, festzuhalten an all dem, was Ich durch dich gesprochen, und Ich verspreche ihnen, sie sollen keinen Schaden leiden an ihrer Seele und Seligkeit.

Und sage den Aachenern und allen, die auch gewürdigt wurden, um Meinetwillen verkannt und als einer ketzerische Lehre anzuhängen verfolgt werden: Dies sei der Anteil aller, die treu mit Mir verbunden, und niemals werde die Pestluft des Unglaubens und der Sittenlosigkeit ein treues Mitglied des Liebesbundes mit dem Strom des Zeitgeistes hinwegschwemmen. Auch will Ich, daß alle es hören sollen: Es ist keine Schande für Priester, viel weniger für Ordensleute, dem Liebesbund beizutreten. Für Priester sei es ein Zeichen, daß der moderne Weltgeist sie noch unberührt gelassen. Und für Ordenspersonen sei es das sicherste Kennzeichen, daß jener gefährliche Feind, der geistige Hochmut, der so viele gefangenhält, die glauben, sie gehörten allein zu den Auserwählten, sie noch nicht berührt und eingenommen hat. Dieser geistige Hochmut ist die Ursache, warum so viele gottgeweihte Seelen nichts wissen wollen von einem Liebesbund, der von Weltleuten ausgehen soll und sie auffordert, sich anzuschließen.

Ich aber sage ihnen: Wer war höher geweiht als der eingeborene Sohn des Ewigen Vaters? Und Er schämte Sich nicht, mit den Allerletzten, ja, mit Sündern zu verkehren, und ein Band der Liebe und Freundschaft mit ihnen zu schließen. Man schützt vor, eine geistliche Würde gestatte es nicht. Ich aber sage ihnen: Die Hochachtung vor dem Stand der Gottgeweihten tritt nur dann recht ein, wo Demut den Ordens- oder Priesterstand beherrscht.

Alle aber, die fest stehen in der Wahrheit, daß Ich es bin, der Seine Kinder trösten und ermuntern will in dieser schrecklichen Zeit, sollen vieles vor anderen voraushaben. Besonders sage den Gelehrten, die offen und frei dafür einstehen, wie N. und N. und N. und N., daß es Mich sehr gefreut und sie vielen ihresgleichen drüben vorausgehen, daß Ich es ihnen in der Ewigkeit zu lohnen wisse.“

Barbara: „Nun ist für mich der Schmerz verschwunden, aller Kummer ist gestillt. Ich habe wieder Den gefunden, der mein Herz mit Freude erfüllt.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

922 Brief Barbara an die Liebesbundmitglieder

„Ob schuldig oder unschuldig, unter das Kreuz müßt ihr, damit der Zorn Meines Vaters besänftigt werde.“

„Beklagt euch nicht, ihr Mitglieder des Liebesbundes, wenn euer Lebensweg mit Leiden getränkt ist. Es sind lauter Splitter von dem Leiden denjenigen, Der uns berufen hat in den Liebesbund.

Heute, Fastnachtmontag (am 22. Februar 1909), ließ der Herr die unwürdigsten unter den vielen, die sich um Seinen Thron scharen, wieder einmal hineinschauen in Sein liebendes Gottesherz. Ich konnte Ihm aber nur mit heißen Tränen meinen Dank und meine Liebe erwidern. Ich empfahl euch alle in Sein liebendes Gottesherz und flehte heiß und innig, doch derjenigen zu gedenken, die sich so viel Mühe geben, daß der Liebesbund sich ausbreite und auch bei der kirchlichen Behörde Anerkennung finde. Da führte Er meine Seele unter das Kreuz, woran Er hing, als Er uns alle erlösen wollte, und stellte mich neben Johannes, indem Er zu mir sagte:

Jesus: ‚Wie Johannes der Repräsentant der ganzen Menschheit ist, so sollst du der Repräsentant der Kreuzträger im Liebesbund sein. Ob recht oder unrecht, am Kreuze mußte Ich sterben. Ob schuldig oder unschuldig, unter das Kreuz müßt ihr, damit der Zorn Meines Vaters besänftigt werde.‘

Als ich bat für eine Kranke, die vieles zur Verherrlichung Gottes getan und noch tun will, wenn sie gesund wäre, sagte der Herr:

Jesus: ‚Daß Ich sie liebe und Mich ihrer bedienen will, daß durch ihre Leiden Seelen gerettet werden, habe Ich ihr gezeigt an ihrem Ehegatten, der sich ganz Mir zugewandt. So will Ich aber um ihrer Leiden willen noch mehr Seelen retten. Ihr Haus soll eine Kirche sein, wo Tag für Tag Opfer dargebracht und der Weihrauch des Gebetes, der Wohlgeruch aller Tugenden, besonders der Geduld, der Ergebung in den göttlichen Willen, aufsteigen soll und der Nächstenliebe, denn es soll niemand ohne Trost von ihr weggehen, der sie in ihrem leidenden Zustand mit solcher Ergebung und Geduld leiden sieht. Sonst hätte Ich sie längst hinweggenommen. Ihre Nichte aber soll hier ihr Klosterleben ausüben. Und statt einer Oberin bin Ich Selbst ihr Oberer, denn nicht ihren Willen will Ich tun, sondern den Meinen soll sie tun. All ihr Seufzen und Stöhnen höre Ich nicht, solange sie Mir keine freudige, opferwillige Novizin geworden ist.

Je mehr die Macht der Finsternis sich ausbreitet und alles mit sich fortreißt, so daß die Menschen vor lauter Begierlichkeit zu wilden Bestien werden, desto mehr drängt Mein Herz, die guten Kinder Meiner Kirche zu überzeugen, daß Ich es bin, der mit dir redet und durch dich die Mittel angeben will, um den Zorn Meines Vaters zu besänftigen. Und dieses Mittel ist, daß viele Seelen sich zusammentun, die Ersatz und Sühne leisten durch mutiges Ertragen jeglicher Verdemütigung und Verachtung aus Liebe zu Mir, der Ich doch fortgesetzt für Meine Geschöpfe ein Gegenstand derselben bin. Ich, ihr Schöpfer, scheine nur unter Meinen Geschöpfen zu weilen, um ihre Verachtung und Verdemütigung entgegenzunehmen.

Dem entgegen stelle Ich die Mitglieder des Liebesbundes. Darum ließ Ich es zu, daß du verkannt und verachtet wirst und vernichtet bist. Aber, wenn Ich dies auch zuließ, so macht dies Meinen Dienern keine Ehre, sowenig diejenigen Ehre von Meinem Vater hatten, die Er benutzen wollte, Seinen Sohn an das Kreuz zu schlagen. Und wie Ich sagte in deinen Schriften, daß der Liebesbund alle treuen Kinder der Kirche umschließen soll, bis hinauf zum Stuhle Petri, so will Ich gewiß, daß Priester und Ordensleute sich nicht ausschließen sollen. Und wenn Ich anderswo schon gesagt, ist es weiter nichts als versteckter Hochmut, wenn eine Oberin ihrer Klostergemeinde verbietet, etwas zu lesen oder anzuhören, weil es noch nicht authentisch und gutgeheißen von der Kirche. Ebenso ist es von den Priestern, die nur allerlei Ausreden haben, weil sie nicht für ein spöttisches Lächeln oder Achselzucken irgend eines anderen ihresgleichen sich hergeben wollen und es freudig begrüßen, daß sie ihre Schwachgläubigkeit entschuldigen können mit dem Urteil der Mainzer Kirche.

Und deinen geistlichen Vorgesetzten in Mainz sage Ich: Wenn Mein Diener Ludwig de Ponte in seinen Schriften sagt, und was Theresia bestätigt, daß es ein großes Unglück ist für eine nach Vollkommenheit strebende Seele, in die Hände eines Führers zu fallen, der sich nur von menschlichen Rücksichten leiten läßt, dann spreche Ich aber auch ein Wehe aus über jenen Führer, der durch eigene Schuld das Unglück herbeigeführt hat.

Jetzt, wo die Menschheit so versinkt, daß die Welt einem Sodom und Gomorrha gleicht, müssen andere Hebel eingesetzt werden, um diesen Morast zurückzudämmen. Alles in Vereinen zusammenschließen, ist gut und löblich, aber daß durch diese Vereine, in denen die weltlichen Vergnügen nur in etwas veredelterer Art gepflegt werden, das Tugendleben gottinniger Seelen gepflegt wird, wie sie die heutige verkommene Zeit braucht, soll sich niemand einbilden. Zeugnis dafür legt die Stadt Mainz ab. Was mühen sich in dieser Stadt Meine Diener, die Priester, an der Spitze ihr Bischof, ab, alles in Vereine zusammenzugliedern, und auch sonst sind sie in ihrem Amte nur eifrige Diener Meiner Kirche zu nennen. Auch an Ordensleuten, die viel beten und Mir dienen, fehlt es hier nicht. Und doch sieht jeder ein, daß es von Tag zu Tag tiefer versinkt in dem Morast der Sittenlosigkeit und des Unglaubens. Warum? Es fehlt an solchen, welche die Verachtung und das Kreuz lieben. Man will in den Augen der Menschen nicht als rückständig dastehen.

Wo ist der Finger Gottes deutlicher zu erkennen als da, wie Ich Mich bei dir offenbare? Und doch geht man darüber hinweg. Darum gehe auch Ich darüber hinweg und halte Meinen Segen so lange zurück, bis Meine Diener ihr Unrecht einsehen. Und Ich bin es, der deinem Bischof eingab, dich freizugeben. So kann Ich Meinen Willen und Meine Worte ungestört durchdringen lassen. Nun ist der Weg frei, und Ich kann Meine treuen Kinder ermahnen, trösten und belehren. Ich habe dir die verflossene Woche viel Leid zugeschickt, damit man einsieht, daß große Gnaden und Siege durch große Leiden müssen verdient und erkämpft sein. Das hast du nicht begriffen. Jetzt wirst du es einsehen. Eine Gnade und ein Sieg muß erbeten und erkämpft werden. So ist es auch in der Kirche. Solange es nicht viele Seelen gibt, die gerne aus Liebe zu Mir Leiden und Verdemütigungen über sich ergehen lassen, wird es nicht anders. Auf dem Weg, auf dem ihr Stifter siegte, wird auch seine Braut siegen.‘“

Inhaltsverzeichnis Band 7

923 Brief Barbara an Erzbischof Ende Februar 1909

„Ich wünsche, daß sämtliche Bücher bis neunzehnhundert, in denen Meine Worte aufgezeichnet sind, in die Hände Seiner Eminenz gelangen.“

„An Seine Eminenz, den Hochwürdigsten Herrn Kardinal und Erzbischof von Köln.

Eine wichtige Angelegenheit treibt mich an, hilfesuchend mich an Seine Eminenz und Erzbischöfliche Gnaden zu wenden. Zwar gehöre ich nicht zu Ihren Diözesanen, da ich seit vierundzwanzig Jahren hier in Mainz der oberhirtlichen Autorität der Mainzer Kirche unterstellt bin.

Wegen außergewöhnlicher Gnadenerweisungen, die mir zwar sehr unwürdigem, sündhaftem Geschöpf seit vierzig Jahren zuteil wurden und in den letzten Jahrzehnten wegen einer auffallenden Krankheit, die mir der Herr zuschickte, meinen Mitmenschen bekannt wurde, drangen diese Gnadenerweisungen in die Öffentlichkeit. Ehe der Herr mir das äußere Leiden gab, wurde mir im Gehorsam von einem damaligen Beichtvater befohlen, meine inneren Vorgänge aufzuzeichnen und ihm zu überbringen.

Dies war für mich aber weiter nichts als eine Quelle tiefer Verdemütigungen. Als ich schon einige Jahre das oben erwähnte Leiden hatte, das regelmäßig donnerstags abends und freitags morgens, auch im dicksten Trubel der Arbeit und Geschäfte sich einstellte, führte mir der Herr zwei Freundinnen zu, denn meine Verwandten waren sehr unzufrieden, wenn ihre Dienstboten, anstatt daß ich sie unterstützte bei der Arbeit, sich um mein Bett stellen sollten. Obwohl sich meine Schwägerin, bei der ich bin, alle Mühe gab, einmal einen Priester herbeizubringen, gelang es ihr nur einmal, daß mein hochwürdiger Herr Pfarrer mich besuchte. Nur ein auswärtiger Ordenspriester, Pater Ludwig, der damals als Guardian der Kapuziner in Ehrenbreitstein, dann in Aachen stand, und von seiner Schwester aus Mainz die außergewöhnlichen Vorgänge gehört hatte, war fünf bis sechs Mal dabei, überzeugte sich, daß es wahr sei, was ein gut katholischer Arzt, den der verstorbene Bischof Haffner fünfmal an Freitagen beauftragte, mich in dem Zustand zu besuchen und seine Beobachtungen zu machen, sagte: ‚Eine natürliche Krankheit ist es nicht. Das andere haben die Gelehrten der Theologie festzustellen.‘

Dieser Priester (Pater Ludwig) übernahm es, zwölf Jahre hindurch die inneren Vorgänge zu überwachen und ließ sich über alles genau unterrichten, bis zu seinem Tod. Ein Augenzeuge sagte zu seiner Schwester: ‚Von dem Tage an, wo man ihn absetzte als Guardian, wo die Kritik und die Verfolgung von Tag zu Tag stiegen, ging der sonst so opferfreudige Priester sichtlich zurück. Sein Gemüt erlag unter dem Druck der vielen Verdemütigungen, und er starb gelähmt an Geist und Körper am 12. Juni 1907.‘

Zu den Untersuchungen, welche die Oberbehörde der Mainzer Kirche anstellte, wurde weder er noch ein anderer Augenzeuge gerufen oder auch nur gefragt, was dann meinen Seelenführer, Pater Ludwig, veranlaßte, Proteste bei dem Bischöflichen Ordinariat in Mainz einzulegen. Diese Proteste wurden von dem nun auch in Gott ruhenden Herrn Generalvikar Dr. Raich zurückgesandt mit dem Bemerken: ‚Ich will meinen Bischof nicht zum Zorn reizen.‘

Unter der Regierung des hochseligsten Herrn Bischofs Haffner trat das Leiden auf und dieser Oberhirt erlaubte, daß zwei Damen aufzeichnen, was sie hören und sehen. Auch gab er, da er sich Woche um Woche die Aufzeichnungen bringen ließ, die Erlaubnis, daß es nach außen hin verbreitet und gelesen werden dürfe, nur hier in Mainz nicht, weil er die Kritik von seiten seines Domkapitels nicht haben wolle. So drang es in die Öffentlichkeit, und viele aus allen Ständen hörten und glaubten, daß der Herr heute noch dasselbe Machtwort hat über Seine Geschöpfe wie vor Jahren. Seit fünfundzwanzig Jahren drängt und treibt eine geheime innere Stimme mich fortwährend, meinen geistlichen Vorgesetzten zu sagen, was Er mit mir rede. Aber ebenso lange leide ich die tiefsten Verdemütigungen, Schmach und Verachtung, und meine zwei Freundinnen und ich ertragen es aus Liebe zu Gott. Von den zwei letztverstorbenen Bischöfen sagte mir der Herr lange voraus, dass Er sie hinwegnehme, wenn sie sich nicht entschließen werden zu beachten, was Er ihnen durch mich sagen ließ. Die letzten Jahre hört die Verfolgung hier auf, aber man sagt nur: ‚Wenn es der Heiland ist, soll Er Sich Selbst durchdrücken.‘

Am Vorabend von St. Ignatius, 1. Februar 1909 wurde mir mitgeteilt, daß ich von jetzt an zu weiteren Mitteilungen an meine geistlichen Vorgesetzten hier in Mainz nie mehr gedrängt werde. Da man aber jetzt von Aachen hört, daß im ‚Piusblatt‘ geschrieben und von der Kanzel herab die guten, treuen Christen (denn das sind alle, die noch am inneren Seelenleben festhalten) erschüttert werden in ihrem Glauben, ist es meine Pflicht, mich an Ew. Eminenz zu wenden, denn, wenn unsere Priester schuld daran sind, daß das fromme, gläubige Volk, das sich noch Mühe gibt, die Gebote Gottes und der Kirche genau zu beobachten, erschüttert wird, was sollen dann die Leute von unserer heiligen Religion halten, wenn sie hören und sehen, daß man das fromme Leben einzelner Christen als übertrieben hinstellt und verdammt?

Wie ich gestern gehört habe, sollen am Fastnachtdienstag eintausendzweihundert Kinder maskiert hier in der Stadthalle einen Maskenball abgehalten haben. Ich selbst sah Paar um Paar, Kinder von zehn bis zwölf Jahren im Maskenanzug der Stadthalle zueilen. Ist es da noch Zeit zu zweifeln, daß es unserem Erlöser darum zu tun ist, die Seinigen zum gemeinschaftlichen Gebet aufzufordern? Findet die Stimme des Guten Hirten kein Gehör, dann überläßt Er sein Volk den Gelüsten ihres Herzens. Und diese Strafe ist über Mainz verhängt, denn man hört von allen Seiten, daß solch unerhörte Ausgelassenheit der Jugend noch nie dagewesen sei. Von meinem hochwürdigen Herrn Beichtvater hatte ich die Erlaubnis, daß ich mich mit erfahrenen Geistesmännern über meine inneren Vorgänge beraten darf. Dies tat ich auch voriges Jahr im März. Als in Mainz die große Mission stattfand, bat ich lange Zeit den lieben Gott um die Gnade, mir bei der Mission einen Priester zuzuschicken, bei dem ich mich aussprechen könnte. Ich ging in zwei Kirchen, bis die Stimme mir sagte: ‚Dieser ist es, bei dem du dich aussprechen sollst.‘

Dieser gelehrte fromme Missionar sagte: ‚Es ist eine besondere Fügung Gottes, daß Sie gerade zu mir kommen, denn ich habe Ihre Schriften gelesen, und es freut mich sehr, Sie persönlich zu kennen.‘ Dieser fromme Ordensmann sagte zu mir: ‚Lassen Sie nur in sich keinen Zweifel aufkommen, daß das, was Gott in Ihnen wirkt, nicht ein Werk Gottes sei, weil Sie so viel bekämpft werden. Sie haben einen dreifachen Beruf: Sie mußten durch das Leiden, das Ihnen Gott zuschickte, dazu beitragen, daß die Einführung der öfteren heiligen Kommunion durchgeführt werden konnte, daß der Ehestand wieder mehr geadelt und gehoben werde, und der Heiland verlangt eine Reform unter uns Priestern. Sie haben jetzt noch einen Schritt zu tun, und das ist: Sie müssen sich nach Rom wenden. Dort ist die Zentralstelle, die jedem Kind der katholischen Kirche offensteht. Merken Sie sich aber: Es gibt viele Heilige Gottes, die im Kirchenbann gestorben sind. Glauben Sie auch dann, daß Gott Sein Werk, das Er durch Sie wirken wollte, durchführt, auch wenn es in Rom unterdrückt werden sollte.‘

Nun wartete ich schon das ganze verflossene Jahr, mich zu diesem Schritt zu entschließen, weil ich hoffte, die hohe Geistlichkeit der Stadt Mainz werde noch eintreten für die Wahrheit. Nun bin ich aber sicher, daß meine hohen geistlichen Vorgesetzten hier in Mainz, obwohl sie überführt sein müssen, daß Gottes Finger hier sich zeigt, sich scheuen, das Urteil umzuwerfen, welches im Jahre 1900 von einem ungläubigen Arzt festgestellt wurde und auf ‚Hysterie‘ lautet.

Nun habe ich Ew. Eminenz und Erzbischöflichen Gnaden einen Überblick gegeben über das, was Gott in einer armen und ungebildeten Jungfrau wirkt und was Sie in den Schriften finden werden, die ich demütig bitte, doch einmal zu prüfen und Ihr Urteil der hochverehrten Geistlichkeit in Aachen zu übermitteln, denn der heilige Paulus sagt: ‚Prüfet die Geister, was gut ist, behaltet!‘

Als ich heute früh nach der heiligen Kommunion dem Herrn meine Bitte vortrug, was ich den braven Damen aus Aachen antworten sollte, die uns gestern schrieben, ein Pfarrer habe am Sonntag in der Predigt sich sehr unangenehm ausgesprochen gegen alle, die sich anschließen an den Liebesbund, gewahrte ich plötzlich die Nähe des Herrn; denn diese Gnade habe ich nicht alle Tage, obwohl ich täglich das Glück habe, kommunizieren zu dürfen.

Ich faßte Mut und sagte: ‚O Herr, komme doch Deinen treuen Kindern in Aachen jetzt zu Hilfe. Ich habe so großes Mitlied mit ihnen, weil ich weiß, wie weh es tut, um seines Glaubens willen von denen verfolgt zu werden, die Du uns zu Führern auf dem Weg zum Himmel gegeben hast.‘ Da hörte ich eine Stimme, die sprach: ‚Sage Meinen Kindern, daß sie sich nach Köln an ihren Kardinal wenden sollen. Und du gib ihnen einen Brief mit, worin er einen Überblick hat. Gehe nur aus der Kirche und schreibe, wie Ich es dir diktiere.‘ Als ich mich entschuldigen wollte, daß ich zur Diözese Mainz gehöre und in Köln ebensowenig angehört werde wie in Mainz, da sagte die Stimme: ‚Ich habe dich geführt auf einen hohen Turm, damit Meine Stimme, die durch dich ertönen soll, hinausdringe in die Ferne, weil die, die Ich um den Turm gestellt, Meine Stimme nicht beachten, und Ich wünsche, daß sämtliche Bücher bis neunzehnhundert, in denen Meine Worte aufgezeichnet sind, in die Hände Seiner Eminenz gelangen.‘

Den guten Rat, der mir gegeben wurde, mich nach Rom zu wenden, kann ich leider nicht befolgen, da ich zu unvermögend bin. Ich überlasse das anderen. Ich glaube, meiner Pflicht zu genügen, daß ich mich jetzt an Ew. Eminenz gewandt habe. In tiefster Ehrfurcht Ew. Eminenz unwürdigste Dienerin

gez. Barbara Weigand“

Inhaltsverzeichnis Band 7

924 Brief Barbara vom 5. März 1909

„An den hochwürdigen Herrn Generalvikar.

Die Vorladung, die Sie Frl. Hannappel am Montag auf weiteres ankündigten, ist die siebte, die meinetwegen stattfinden soll. Dies sollte aber für alle geistlichen Herren, die Anteil an den Untersuchungen zu nehmen beauftragt werden und Diener einer Kirche sind, die sich ganz auf übernatürlichen Ursprung zurückführt und forterhält, schon allein zur Überzeugung bringen, daß eine Seele solchen Widersprüchen und Verfolgungen nicht widerstehen könne, wenn nicht eine höhere Macht und Gewalt sie inspirierte.

Zwei Untersuchungen kamen nicht an die Öffentlichkeit. Die erste vor einundzwanzig oder zweiundzwanzig Jahren wurde durch den damaligen Beichtvater und einem gut katholischen Arzt vorgenommen. Der Arzt sollte nämlich feststellen, ob nicht körperliche Schwachheit und dergleichen schuld seien, daß ich nach der heiligen Kommunion oft stundenlang nicht Herr meines Willens werden konnte, regungslos wie eine Bildsäule knien blieb und dort schon solche Ansprachen hatte.

Die zweite Untersuchung im stillen geschah durch den hochseligsten Bischof Haffner, der fünfmal einen gut katholischen Arzt beauftragte, dem Leiden am Freitag beizuwohnen, der sein Urteil als Arzt feststellte, welches lautete: ‚Eine natürliche Krankheit ist es nicht, weil ihr Auftreten aus mehreren Punkten von Krankheit abweiche.‘ Und er sagte das letzte Mal, als er wegging: ‚Hier haben die Theologen ihr Urteil festzustellen!‘ Die dritte Untersuchung war 1899, und zwar eine öffentliche, wo dann vier Tage später Bischof Haffner starb. Die vierte Untersuchung 1900, wo ich zur Untersuchung drei Wochen zur Überwachung in das Elisabethenhaus eingesperrt wurde und reich an Enttäuschungen, die ich dort an Personen machen konnte, die mir als Wächter beigegeben waren, wieder verließ.

Möge der liebe Gott jene Person erleuchten, daß sie ihren Fehltritt gutmacht im Leben, daß sie es in der Ewigkeit nicht zu verbüßen hat, denn auf das Urteil eines ungläubigen Menschen darf unsere heilige, katholische Kirche nicht achten. Da müssen andere Dinge erwogen werden, wie:

Warum blieben an dem Tage, wo der Arzt Hypnose anwenden wollte und ohne daß ich je von Hypnotisieren etwas wußte, die anderen Personen fern und wo ich mir alle Mühe gab, den Befehlen des Doktors zu gehorchen, der wie ein Tyrann auf mich losstürzte, während er ganz gut sah, daß eine unsichtbare Hand meinen Kopf und mein Gesicht jedesmal gegen die Wand drehte?

Wo war da meine Wächterin? Wo waren und verblieben die zwei Priester, die der Hochwürdigste Herr Bischof dazugestellt hatte?

Daß eine Seele so vom Geiste Gottes sich ziehen lasse, daß sie eins wird mit ihm, glaubt man nicht, aber durch Hypnose den Willen eines unerfahrenen Opfers unter die Knute eines sinnlichen Menschen bringen, daran glaubt man. Daß nun das Gesicht von unsichtbarer Hand gegen die Wand gedreht wurde, nicht nur einmal, sondern drei- bis viermal, hat wohl der Arzt nicht angegeben, und der liebe Gott hatte recht, wenn Er dann Seinen Dienern Sich nicht nach ihrem Geschmack zeigte. Aber sooft ich auf der Straße jenem Priester begegne, der von seinem Bischof zur Untersuchung herzugezogen war, fällt mir das Wort ein, das er einmal aussprach. Es war Tags darauf, wo bei dem außergewöhnlichen Zustand der Geist Gottes Sich beklagte über die ungläubige Männerwelt in der Stadt Mainz. Da sagte dieser Priester: ‚Daß es übernatürlich ist, davon sind wir alle überzeugt; es ist aber auch Natürliches dabei.‘

In dem Dekret, das mir von dem Bischöflichen Offizialat zugestellt wurde, hat aber derselbe Herr seine Überzeugung ausgelassen. Später, als ich einmal bitter weinte bei dem Beichtvater, der auch zur Untersuchung bestellt war, und ihn fragte: ‚Was ist denn Hysterie?‘, da sagte er ganz kalt: ‚Das sind bedauernswerte Geschöpfe.‘ Ich wußte nun so viel, daß ich als Narr gebrandmarkt war.

Im folgenden Jahr bekam dieser Geistliche seine Antwort. Er mußte seine eigene Schwester in demselben Haus unterbringen, ja, soviel ich gehört, war sie in demselben Zimmer, wo ich drei Wochen bewacht wurde. Der Priester kam zu meiner Freundin und sagte unter Tränen: ‚Meine Schwester ist ja hysterisch geworden, ich muß sie ins Krankenhaus bringen lassen.‘ Nach einigen Wochen hörte ich, daß die Selbstmörderin, die in der Zeitung gemeldet wurde vom Elisabethen-Krankenhaus, dieselbe Schwester von N.N. war. Ein Beweis mehr, wie Gott die allzugroßen menschlichen Rücksichten Seiner Diener bestraft, denn er war es, der wußte, was ich unter der Leitung seines Vorgängers gelitten und sagte zu mir: ‚Ich werde für Sie eintreten, wenn es notwendig werden sollte.‘

Seit jenem Urteil von 1900 werde ich nicht mehr verhört, denn ein Narr ist unverantwortlich für das, was er tut und sagt. Aber die Ansprachen und Gesichte blieben bis heute und meine Beichtväter verwiesen mich an meinen Seelenführer damit. Das Passionsleiden an Freitagen zwölf Jahre hindurch blieb augenblicklich weg, wie mir der Herr vorausgesagt, als ich mich beklagte bei Ihm, daß meine Vorgesetzten mich zu Hysterie verurteilen wollten.

Die fünfte Untersuchung 1905 war nur gegen solche gerichtet, die davon hörten und glaubten, daß Gott es sein könne, der in mir wirkt, und die meistens arme, brave Dienstmädchen waren. Und wie mir scheint, war die sechste Vorladung am Montag darauf gerichtet, zu suchen und zu fahnden, ob nicht ein Ungehorsam gegen die heilige Kirche zu finden wäre. Darauf sage ich Ihnen: Nach dem Tode von Pater Ludwig richtete ich mich nach dem Willen meines Beichtvaters, den ich aus wichtigen Gründen nicht angebe, so daß ich lange Zeit nicht einmal Briefe beantwortete, bis er mir sagte: ‚Ich erlaube Ihnen, einen anderen Seelenführer zu wählen, denn die Freiheit des Geistes ist jedem Christen gestattet.‘ Daraufhin sah ich mich um nach jemand und erhielt die Erlaubnis, die Gnaden aufzuschreiben. Aber nur einmal durften sie aufgeschrieben und ihm zugeschickt werden. So wird es auch gehalten in letzter Zeit.

Nun ist es meine Pflicht, für diejenigen einzutreten, die jetzt vor dem geistlichen Gericht sich verantworten sollen. Schweigen ist jetzt eine Sünde gegen das fünfte Gebot. Frl. Luise Hannappel kam am Montag vom Gerichtshof zurück und war zwei Tage ganz dunkelblau. Seit der Zeit, da ich sie kenne, sah ich sie nie so. Als ich sie fragte, was ihr fehle, sagte sie: ‚Es ist die Aufregung.‘ Ich kann es nicht aussprechen, was ich fühle, daß man so wenig Glauben findet unter denen, die der liebe Gott uns zu Führern gegeben hat.

Die folgende Nacht hatte Frl. Hannappel zweimal starkes Nasenbluten. Wie, wenn ein Blutsturz auftritt bei solchen Aufregungen? Ich frage Sie mit unserem liebevollen Erlöser, als Er Sich vor Seinen Richtern verantworten sollte und auf Seine Frage einen Backenstreich erhielt: ‚Welches Verbrechen haben wir begangen, daß wir gestraft werden sollen?‘

Dieses Schreiben, möchte ich demütig bitten, daß es der hohen Geistlichkeit, auch unserem Hochw. Herrn Bischof, vorgelegt werde. Es ist mein Protest an meine hochw. Herren Vorgesetzten. Wer wird es noch wagen, sich zu befleißen, ein zurückgezogenes, Gott wohlgefälliges Leben zu führen, wenn solche Quälereien gar kein Ende nehmen? Ich wußte nicht, daß Frl. Hannappel am Montag, als sie vom Gerichtshof zurückkam, nach Aachen an Herrn Justizrat Th. geschrieben und ihm wahrscheinlich ihre Bedrängnis darlegte. Darum bin ich sehr erstaunt, daß dieser Gelehrte mich Ärmste so im stillen beobachtete.

Wie dankbar bin ich doch dem lieben Gott, daß Er so weise alles lenkt und anordnet, um zur rechten Zeit die rechte Hilfe Seinen armen, verachteten Geschöpfen zuwenden zu können. Soeben kam dieser Brief an. Ich lege ihn bei. In der Hoffnung, daß meine hochw. Herren geistlichen Vorgesetzten auch meine Menschenund Christenrechte anerkennen, schließe ich in aller Ehrfurcht.

gez. Barbara Weigand“

Inhaltsverzeichnis Band 7

925 Vor Palmsonntag 1909

„Im Mittelalter lag der Staub des Reichtums darauf, jetzt der Staub der modernen Wissenschaft.“

Jesus: „Ich will nicht, daß Meine Kirche wie ein eingehülltes Bild in einer Gemäldegalerie liegt, wo sie froh sein muß, unbeachtet zu sein und nur geduldet. Sie muß von Zeit zu Zeit abgestaubt werden. Im Mittelalter lag der Staub des Reichtums darauf, jetzt der Staub der modernen Wissenschaft. Zu diesem Werk kann Ich keine beschauliche Seele brauchen, denn sie muß kämpfen wie ein tapferer Held; auch keine im Kloster, daß man ihr nicht gleich sage: ‚Im Gehorsam schweige!‘ Ebenso diejenigen, die Ich dazugestellt. Glückselig sind diejenigen, die berufen sind, mitzuwirken.“

Barbara: Pater Ludwig zeigte sich mir und sagte:

P. Ludwig (†): „Als ich austrat aus diesem Leben und all die Qualen hinter mir hatte, welch herrlicher Ausblick eröffnete sich mir schon vor meinem Tode! So auch euch!“

Jesus: „Sage N., sie werde dereinst alle ihre Klosterschwestern übertreffen wegen der tiefen Verdemütigungen. Freue dich nur, aber vergifte nicht die paar Nerven, die du noch hast, mit unnötigen Ängsten, rege dich nicht auf! Laß alles kommen, wie es kommt. Wenn sie absolut wollen, so sollen sie ihre Schande mit eigenen Augen lesen, ob man je so mit Seelen verfuhr. Tut alles, was sie sagen. Der Herr wird Sein Werk nicht untergehen lassen, sondern es durchführen. Du erlebst es noch, daß sie es einsehen müssen, daß Ich mit dir verkehre. Ich werde so verachtet bei den Menschen in der heutigen Welt. Es müssen darum Seelen sein, die sich mit Mir verachten lassen, aber Meine Diener bringe Ich nicht dazu, Verachtung zu tragen. Fürchtet doch nicht, daß Ich Mein Werk zugrunde gehen lasse.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

926 Palmsonntag am 4. April 1909

„Ich verbiete euch jedes Gespräch über eure Feinde; statt dessen sollt ihr Akte der Liebe erwecken.“

Barbara: Ich sah die Allerheiligste Dreifaltigkeit. Der Vater in Majestät in der Höhe, der Sohn darunter, der Heilige Geist in Gestalt einer Taube über meinem Haupte. Er belehrte mich und sagte:

Jesus: „In dieser Woche versäumt keine heilige Messe und betet dreimal täglich den heiligen Kreuzweg, morgens, mittags und abends, und vereinigt all eure Ängste mit dem Herzen Mariä, als Sie von Ihrem Sohne Abschied genommen und in beständiger Todesangst von da an lebte, und opfert Mir dies in der heiligen Messe auf, welche ja das Kreuzesopfer ist.

Vereinigt euch recht mit Mir und betet fleißig. Ich verbiete euch jedes Gespräch über eure Feinde; statt dessen sollt ihr Akte der Liebe erwecken. Durch die Verachtung erlangt ihr großen Vorschub für die Ewigkeit. Ich werde so verachtet von den Menschen und suche Ersatz und will Mich in euren Verachtungen trösten. Ihr könnt kaum ahnen, welch hohe Seligkeit dies euch einbringt. Jeder Akt der Liebe, der durch das Festhalten an den Schriften mehr erweckt wird, bleibt in alle Ewigkeit, und ihr werdet euch die ganze Ewigkeit daran erfreuen.

Sage N. und N. und N., wegen der Verachtung, die sie trifft, will Ich all ihre Fehler vergessen, und sie sollen an eurem Lohn teilnehmen, weil sie offen für das Werk einstehen und hervortraten, denn das Werk soll eine Glaubenserneuerung für die ganze Welt sein, und daher so großer Lohn für diejenigen, die dazu stehen und fest bleiben. All ihrer Fehler will Ich nicht mehr gedenken und ihnen unendlichen Lohn geben.

Wenn ihr wieder gerufen werdet, so gebt eure Erklärung ab, daß ihr euch nicht äußern werdet in dem, was anderen schaden kann, weil dies eine Sünde für euch wäre, und wartet in Ruhe ab, was sie mit euch anfangen. Sie finden nicht, was sie suchen. Vieles ist nicht so böse gemeint. Sie wollen euch nur tief demütigen. Ich will euch diese Verachtung zukommen lassen. Antwortet nur kurz, wo ihr könnt, und im übrigen schweiget und verratet niemand.

Sage Luise, sie soll sich aufraffen und sich ihr Herz nicht verbittern lassen, damit sie kein Verdienst verliert. Gleich nach dem Tode Jesu mußten die ersten Christen im blutigen Martyrium ihren Glauben bekennen, die folgende Generation unter unglaublichen Bußwerken, Abtötungen und Strengheiten. Wer aber unter den heutigen Verhältnissen seinen Glauben standhaft bekennt, bekommt denselben Lohn wie diejenigen, die sich im Mittelalter so großen Bußwerken hingaben. Darum müßt ihr euch freuen, daß ihr diese Gelegenheit habt und suchen, leicht darüber wegzugehen.“

Barbara: Bei der Karfreitags-Prozession sah ich hinter dem Priester den lieben Heiland mit einem langen, schweren Kreuz, Sein Angesicht bis zur Unkenntlichkeit entstellt, blickte Er zu mir hin.

Jesus: „Bedenket den Schmerz, den Ich hatte, als Mich bei Meiner Gefangennahme alle Meine Jünger verließen, weil sie sich Meiner schämten. Wie weh Mir dies tat, der Ich doch der eingeborene Sohn Gottes war, könnt ihr in etwa daran erkennen, wie weh es euch tut, so hinausgestoßen zu sein.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

927 Am 28. April 1909

„Siehe, hier will Ich eine Stätte Mir errichten, einen Born eröffnen, woraus alle Betrübten und Bedrängten schöpfen können.“

Barbara war zur Erstkommunion der Kinder ihrer Verwandten mit Luise in ihre Heimat gereist, und sie hielten sich einige Tage in ihrem Geburtsdörfchen auf. Barbara schreibt:

„Am Mittwoch, dem 28. April 1909, knieten wir, meine Freundin und ich, hier in der Kirche und beteten laut den Rosenkranz, als ich plötzlich eine innere Stimme vernahm, die mich ermahnte, den Herrn nicht abzuweisen, wenn Er Sich meiner Seele zeige. Zu gleicher Zeit erfüllte aber auch meine Seele ein helles Licht und eine Süßigkeit durchströmte sie, daß die äußeren Sinne wie betäubt wurden. Auf einem prachtvollen, nischenartigen Thronsessel schaute ich den Herrn. Anstatt der platten Fläche des Altars, auf dem der Priester zelebrierte, war zu den Füßen des Herrn eine runde, kesselförmige Tiefe, die aber ein Ganzes mit dem Thron und mit dem Herrn Selbst bildete, unbeschreiblich schön, wie aus feinstem Gold, Elfenbein und feinster Politur gearbeitet.

Jesus: ‚Siehe, hier will Ich eine Stätte Mir errichten, einen Born eröffnen, woraus alle Betrübten und Bedrängten schöpfen können. Hier zwischen Rück und Schippach soll sich ein Heiligtum erheben für das ganze untere Frankenland. Keiner, der Mich hier besucht und sein bedrängtes Herz vor Mir ergießt, soll ungetröstet von dannen gehen. Von hier aus will Ich Meine Gnaden ausströmen lassen über die ganze Umgebung. Ihr alle, die ihr Mich noch gläubig ehren wollt, kommt herbei, besonders ihr jungfräulichen Seelen im Frankenland, und saget Mir Dank an diesem heiligen Ort, wenn er einmal erbaut sein wird, denn aus eurer Mitte habe Ich Mir ein Werkzeug erwählt, dessen Ich Mich bedienen wollte, um euch allen den Born der Gnade zu öffnen und fließen zu lassen. Denn in die Herzen Meiner treuen Kinder will Ich hinabsteigen, damit Heil und Segen wieder einziehe in die christlichen Gemeinden, damit die Herzen neu umgeschaffen, das Unkraut ausgerottet, die Unsittlichkeit und der Unglaube verbannt werde.

Ihr treuen Seelen, euch wollte Ich diese Gnade verschaffen, damit keiner mehr dürste. Seht, ihr jungfräulichen Seelen, wie Ich belohne. Da sie zehn Stunden weit lief, um Mich in der heiligen Kommunion zu empfangen, habe Ich sie zu Meinem Werkzeug gemacht, um euch allen dies Glück zu verschaffen. Ich habe vor, hier ein Heilbad zu errichten.‘

Dann zeigte mir der Herr eine Schar weißgekleideter Jungfrauen, die den Thron umringten.

Jesus: ‚Dieses ist der Gnadenthron, der in diesem Tal errichtet wird. Jungfrauen aus allen vier Himmelsgegenden werden herzuströmen. Das sind alle diejenigen, die dem Lamme folgen, wohin Es immer gehen mag. Jungfrauen sind es, aus allen Straßen strömen sie herbei.‘

Dann sah ich meinen verstorbenen Seelenführer, der sich einige Minuten mit mir unterhielt, und mich wieder des Glückes versicherte, dessen er sich jetzt erfreue, und forderte mich auf, doch recht standhaft zu bleiben in all den Prüfungen dieses Lebens.

Inhaltsverzeichnis Band 7

928 Großes Gebet der Kirche am 1. Mai 1909

„Erhebet euch wieder, Meine Kinder, und dient Mir mit Freuden.“

Barbara: Als in der letzten Stunde das Allerheiligste herumgetragen wurde, ging über der irdischen Prozession die himmlische Prozession, lauter verstorbene Priester und Bischöfe. Die liebe Mutter Gottes führte den Zug an als Braut des Heiligen Geistes. Ebenso sah ich bei der Karsamstags-Prozession die liebe Mutter Gottes als Braut der Priester.

Jesus: „Erhebet euch wieder, Meine Kinder, und dient Mir mit Freuden. So wahr du siehst, daß die triumphierende Kirche und die leidende Kirche mitfeiert, so wahr bildet ihr mit ihnen die eine Kirche. Wie du siehst, daß Meine Mutter den Priestern vorangeht, so wahr ist es, daß Ich Sie als die allerreinste Braut der Priester ihnen zugesellt. Deshalb durftest du heute all die Priester schauen, die aus dem Orden hervorgegangen sind, die Mainzer Bischöfe und Priester. Siehe, mit welcher Freude sie das Fest mitfeiern. So sollt ihr mit derselben Freude alles übersehen. Die Heiligen freuen sich, obwohl der viele Unglaube herrscht, als ob keine Menschen auf der Welt wären. So sollt ihr frank und frei durchgehen und Gott die Ehre geben, alle Selbstsucht abstreifen und euch erinnern an den Weg, der euch gezeigt ward. So wird Gott die Ehre ersetzt, die Ihm geraubt ist. Die leidende Kirche freut sich auch wie ihr. Wenn ihr auch manches Betrübende habt, so senke Ich doch manches Erfreuende hinab, um das Herz aufzufrischen. So will Ich, daß ihr euch einsetzt für die leidende Kirche im Fegefeuer, und die Wallfahrten und alles wieder tut wie früher.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

929 Am 4. Mai 1909

„Wenn ihr nicht so gedemütigt geworden wäret, würdet ihr nicht so viel verdienen. Das sind große Gnaden, die ihr nicht begreift.“

Jesus: „Rafft euch auf zu eifrigem Gebet!“

Barbara: „O Herr, man gibt aber so viel Ärgernis!“

Jesus: „Das Ärgernis haben alle Heiligen gegeben. Betrachtet Nikolaus von Flüe und Benedikt Labre, dessen Hände so zart waren, daß er von manchen Pfarrhöfen als ein Faulenzer fortgeschickt wurde, und manchmal mußte er die beißenden Worte hören: ‚Du Faulenzer bist nur auf der Welt, um anderen das Brot wegzuschnappen. Nichts ist so nötig wie das Gebet. Um irdische Güter aufzuhäufen, ist die ganze Welt beflissen, aber im Gebet die Hände zu falten, so wie Ich im Himmel angebetet werde, das sind ganz vereinzelte Seelen, und doch muß Ich auch mitten im Trubel der Welt solche Seelen haben, nicht allein im Kloster. So wie die Klöster errichtet sind, um Sühne zu leisten für die sündige Menschheit, so will Ich auch in der Welt eine Schar Beter haben, die sich die Aufgabe setzen, Mir Sühne zu leisten für die sündige Welt.

Sage N., er möge sich recht Mühe geben, einzelne Seelen zu gewinnen, damit der Gebetsbund in der Welt zustande kommt, ganz im stillen. Auf das Gefühl kommt es nicht an. Dieses sage auch Luise und Lieschen. Ich habe dich noch so lieb wie von jeher und daran mußt du auch erkennen, daß auch du Mich noch liebst, weil ihr an nichts Freude habt, als um anderen Freude zu machen und euch ganz vergeßt. Und daran habe Ich ja die Regel aufgestellt, woran jeder erkennen kann, ob er Gott liebt.

Sage N., daß er das Werk mit Mut und Entschlossenheit übernehme, um es weiterzuführen. Er möge sich alle Mühe geben, den Liebesbund weiter zu befördern und einzelne Seelen zu gewinnen. Wo er eine treue Seele findet, die Mich noch liebt, soll er nicht zurückhaltend sein, denn jetzt ist die Zeit gekommen, wo der Damm des Gebetes, der dem Unglauben entgegengestellt werden soll, errichtet werden muß. Ich verlange nicht nur ein besonderes Anstürmen von den Klosterleuten und Priestern, sondern daß auch eine Armee Beter unter den Weltleuten gebildet werde. Und fürchtet euch nicht, wenn man euch vorwirft: Die frommen Faulenzer, die den ganzen Tag herumlaufen! Denn um zeitliche Güter zu sammeln und sich Vergnügen zu verschaffen, dazu braucht es keine Ermunterung, aber Seelen, die sich selbst vergessen und sich für andere einsetzen, damit Mir die geraubte Ehre ersetzt werde, solche gibt es wenige, und besonders unter den Weltleuten. Deshalb ist es so wichtig, daß Seelen, die Ich dazu gestellt, das Gebetsleben üben.“

Barbara: Der Herr zeigte mir eine unglaublich schöne Aue und sagte:

Jesus: „Das ist der Liebesbund!“

Barbara: Und Er zeigte mir jede Seele, wie der Herr sie geführt, und wie Er sie leiten will, daß sie zu dem großen Glück gelangen kann, daß wir angelangen an Seinem Herzen und der ewigen Glückseligkeit, wenn auch der Weg noch so verschieden ist. Einige hat Er bestimmt zum stillen, verborgenen Leben, andere hat Er bestimmt, daß Er Sich durch sie auch anderen mitteilen kann. Jedem gab Er seinen Beruf, wie Er weiß, daß es dem großen Ganzen zum Nutzen sein kann. Auch die Eheleute müssen dabei sein.

Jesus: „Ich habe die Berufe ausgeteilt. Nur das Eine muß der Mensch mitwirken und dazu tun, daß er seinen Beruf erkennt und zufrieden mit seinem Stand ist. Sobald Ich ihn hineingesetzt, darf der Mensch nicht mehr unzufrieden sein, ob verheiratet oder ledig. So ist es mit allen Berufen. Man muß seinen Willen dem göttlichen Willen unterwerfen und zufrieden sein mit seinem Kreuz. All eure Leiden und Verdemütigungen waren von Mir gewollt. Wenn ihr nicht so gedemütigt geworden wäret, würdet ihr nicht so viel verdienen. Das sind große Gnaden, die ihr nicht begreift.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

930 Am 5. und 6. Mai 1909

„Ich verspreche ihm, daß, wenn er etwas merkt von Unmut und Niedergeschlagenheit und sich dagegen wehrt und ankämpft, diese Gnade ihn nie mehr verlassen wird bis zum Tod.“

Barbara am 5. Mai 1909: Als wir gemeinschaftlich den Rosenkranz beteten, kam ein Engel und brachte einen Kranz und gab ihn N. Dieser gab ihn uns, das heißt, er solle uns helfen, die Krone zu vollenden.

Jesus: „Seht, das ist die Freude in Mir, die Ich euch gönne, daß ihr in Mir ruht. Die Welt kann das nicht begreifen, daß man nicht immer für das Zeitliche sorgt.“

Jesus am 6. Mai 1909: „Ich hatte gestern Meine Freude an eurem Beisammensein, und Ich war mitten unter euch, als ihr so miteinander redetet, denn Ich liebe es, wenn treue, gottliebende Seelen sich gegenseitig austauschen und aneifern zum Guten.

N. soll fest glauben, daß Ich ihn nie mehr verlasse, weil er großmütig Mein Werk auf sich nimmt, um es durchzuführen. Ich habe ihm unter vielen Priestern einen Vorzug gegeben, der ihm jetzt sehr zustatten kommt, nämlich die heilige Freude. Eine solche Gnade ist nicht das Verdienst der Menschen, sondern ein besonderes Gnadengeschenk von Mir, das sich der Mensch nur insofern in etwa verdienen kann, wenn er mit gutem Willen Meiner Liebe, Güte und Barmherzigkeit entgegenkommt. Ich verspreche ihm, daß, wenn er etwas merkt von Unmut und Niedergeschlagenheit und sich dagegen wehrt und ankämpft, diese Gnade ihn nie mehr verlassen wird bis zum Tod. Wenn Mutlosigkeit ihn beschleichen will, möge er sich daran erinnern, daß er den Schatz sorgfältig hüten müsse, den er besitzt und sich sogleich aufraffen, denn dies ist der Magnet, womit er die Herzen so vieler an sich zieht und durch ihn zu Gott.

In allen Lebenslagen, wie sie ihm noch vorkommen, sage ihm, er sei ein Erdenkind und darum auch ausgesetzt den Widerwärtigkeiten wie jedes Menschenkind. Wenn er in eine schwierige Lage hineinkomme, möge er sich dabei nicht aufhalten und ruhig sein Herz in Gott zu beruhigen suchen und bedenken, daß Ich ihn nicht umsonst zu eurem Führer gesetzt habe. Sowenig euch noch all die Stürme haben schaden können, so wenig Schaden wird er erleiden an seinem zeitlichen Fortkommen und seiner ewigen Glückseligkeit. Wie Ich euch immer wieder helfe, so tue Ich immer. Der Mensch darf sich nur nicht so daran hängen; es ist alles zu ertragen.“

Eine Ordensfrau Rosa empfahl sich ins Gebet, weil sie meinte, sie sei lau und es gehe mit ihr abwärts. Der Herr ließ ihr sagen:

Jesus: „Röschen soll Mir jeden Morgen den Kelch ihres Herzens öffnen und nicht darüber nachdenken, wie Ich heute wieder diesen Kelch ausfüllen werde, ob es hineinregnet oder -schneit oder ob die Sonne Meiner göttlichen Liebe hineinscheinen wird. Am Abend soll sie Mir ihre Aufopferung machen und soll all die Widerwärtigkeiten, die Ich den Tag über vorkommen lasse, als Geschenk mir darbringen.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

931 Am 9. bis 11. Mai 1909

„Weil die Menschen so wenig Glauben mehr haben, muß Ich Mich durch solche Werkzeuge jetzt mehr kundtun als früher, um viele aufzurütteln.“

Jesus am 9. Mai 1909: „Barbara Pfister ist im Chor, wo die heilige Agnes und Barbara sind. Sie war eine reine Seele und hat sich innerlich sehr geheiligt durch Geduld. Ich nahm ihr das Passionsleiden zur Strafe, weil sie sich so fürchtete vor Verdemütigungen. Dir nahm Ich es zur Bekräftigung der Wahrheit, weil sie es als Hysterie erklärten. Sie hatte das Leiden der äußeren Wundmale, du das innere Leiden Meiner Todesangst am Ölberg und am Kreuz. Weil die Menschen so wenig Glauben mehr haben, muß Ich Mich durch solche Werkzeuge jetzt mehr kundtun als früher, um viele aufzurütteln. Ihr braucht euch nicht zu fürchten vor dem Übergang in die Ewigkeit. Folget ihr nach und heiligt euch!“

Jesus am 10. Mai 1909: „Heute, wenn euer Besuch kommt, freuet euch mit ihnen. Laßt all das Gekrummel vom Vergangenen sein. Ich vergönne Meinen Kindern eine Freude: Ich Selbst werde in eurer Mitte sein. Ihr habt auch lange genug für Mich gelitten.“

Barbara: „O Herr, soll ich denn die Ehre nicht meiden, mit den Freunden zu gehen?“

Jesus: „Ich will, daß ihr mitgeht, denn dein Name ist auch um Meinetwillen schon sehr geschändet worden als hysterische Person; das hast du Meinetwegen gelitten. So ist die Ehre, die du jetzt genießest, auch um Meinetwillen und für Mich. Sage N., sie soll sich nicht so ängstigen, und ihr alle sollt mehr über euch hinweggehen und euch für andere einsetzen.“

Barbara am 11. Mai 1909: Ich sah alle Herzen der Freunde wie die unseren, gereinigt und hell und in gleichem Streben nach der Ehre Gottes vereinigt.

Jesus: „Auch Ich habe es nie verschmäht, wenn einige sich Mir enger angeschlossen, um die Ehre Gottes zu fördern durch ihre guten Werke!“

Inhaltsverzeichnis Band 7

932 Am 14. Mai 1909

„Eine Kirche, deren Stifter und Oberhaupt die Dornenkrone trug und am Kreuze starb, muß von ihren Kindern Selbstverleugnung verlangen, sonst verblaßt das Gold des christlichen Namens.“

Barbara: Heute, bei der heiligen Wandlung in St. Quintin, hörte ich die süße Stimme des Herrn, als ich eben meinen Dank ausgesprochen hatte für die freudigen Stunden im Gespräch mit Freunden und ich bedenken wollte, ob ich Leidenden, die mir geschrieben, antworten solle. Unerwartet sagte der Herr:

Jesus: „Ich will es, daß du Meine Diener zu trösten suchest, denn sie sind Meine Lieblinge. Deine Aufgabe ist es, Meinen Dienern, seien es Priester oder Laien, ein tröstendes Wörtlein zukommen zu lassen. Allen, die es mit gutem Herzen hinnehmen, kann ein solches Wörtlein viel nützen, weil Mein Segen darauf ruht. Besonders Priester darfst du nie ohne Antwort lassen.

Man arbeitet viel heute, um die Gläubigen zusammenzuhalten. Man gründet Vereine und hält Feste, Abendunterhaltungen und Konzerte, um sie zu halten. Das ist alles gut und schön. Aber solange die Kirche das innere Leben in ihren Kindern nicht zu adeln und zu heben sucht und man nur nach Art der Welt einen äußeren Glanz verbreiten will durch allerlei Festlichkeiten bei solchen Vereinen, wird es ihr ergehen wie dem, der unedles Metall mit Gold überstreicht. Bald ist das Gold abgenutzt und verblaßt und das unedle Metall tritt hervor. Bei den Vergnügen und den Festlichkeiten ist nur der Unterschied, daß sie den Namen haben ‚Christliche Vereinsunterhaltung‘. Das ist der goldene Anstrich. Aber da es, wie überall, nur aus der Sucht nach Vergnügen hervorgeht und die bösen Neigungen nur dadurch angestachelt und befriedigt werden, tragen sie mehr dazu bei, den Glanz und die Schönheit unserer heiligen, katholischen Kirche abzuschwächen als zu heben. Eine Kirche, deren Stifter und Oberhaupt die Dornenkrone trug und am Kreuze starb, muß von ihren Kindern Selbstverleugnung verlangen, sonst verblaßt das Gold des christlichen Namens, und man versteht diejenigen nicht mehr, die ihrem Haupte folgen wollen.“

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933 Am 17. Mai 1909

„Wenn das Herz so voll ist von Ängsten und erdrückt, anstatt daß es gehoben wird von denjenigen, denen Ich Meine Gewalt übertrug, dann kann ein Verkehr mit der Seele nicht stattfinden.“

Jesus: „Sage N., sein ganzes Leben hindurch wird er wie am Tage wandeln. In den Tagen der Prüfungen und Leiden wird seine Seele nicht wanken, weil er in der Hoffnung befestigt ist, denn er hat eine gute Ratgeberin (die liebe Mutter Gottes), an Die er sich wendet, und die Fülle des Heiligen Geistes wird ihn überkommen.“

Barbara: Bei der heiligen Wandlung im Dom hörte ich wieder die süße Stimme des Herrn:

Jesus: „Fürchte nicht, daß Ich gleichgültig gegen dich sei, weil du in letzter Zeit so viel Trost, der deine Seele früher so innig beglückte, entbehren mußtest. Es war nicht Meine Schuld. Die Schuld lag mehr in den traurigen Verhältnissen, die durch Meine Diener herbeigeführt wurden.

Wenn das Herz so voll ist von Ängsten und erdrückt, anstatt daß es gehoben wird von denjenigen, denen Ich Meine Gewalt übertrug, dann kann ein Verkehr mit der Seele nicht stattfinden. Ein solcher Verkehr verhindert Meine Freude und zerstört in den Seelen den Frieden. Ein guter Führer muß, wenn er eine Seele geläutert und gereinigt findet von schwerer Sünde, dem warmen Pflänzchen Luft und Licht verschaffen. Er soll, wo er findet, daß die Seele den Eingang in Mein Herz gefunden hat, diesen Eingang nicht verrempeln, indem er der Seele allerlei Zweifel und Ängste beibringt.

Ich möchte, daß eine ganze Armee solcher Seelen gebildet werde durch den Liebesbund. Vieles habt ihr schon dazu vorbereitet. Die Einführung der täglichen heiligen Kommunion, die Warnung vor der modernen Zeitrichtung, der viele unter allen Ständen huldigen wollen, sind nur Vorbereitungen, daß den treuen Kindern Meiner Kirche dazu verholfen wird, daß das Feuer der Gottesliebe, die Ich vom Himmel gebracht, zu einer so mächtigen Flamme werde, daß die Eisdecke des Unglaubens und der religiösen Gleichgültigkeit wieder schmelze, wenigstens in Meiner heiligen katholischen Kirche.

Die Mitglieder des Liebesbundes sollen nicht haschen nach sinnlichen Freuden. Die Reichen und Besitzenden sollen nicht allzu kostspielige Erholungen sich erlauben. Anstatt Wochen und Monate in Bäder zu gehen, wo nur Weltgeist und sündhafte Zerstreuung gepflegt wird, sollen die Mitglieder eine Erholung suchen in der Gottesnatur. Wer Geld und Zeit hat, soll einen Gnadenort besuchen und die Armen unterstützen, Überfluß und Reichtum verwenden für gute Zwecke.

Belästigt einander nicht allzusehr, um Frieden in der Familie zu wahren. Wenn Ich es aber verlange, daß ihr, um Meine Ehre zu fördern, einander besuchet, dann verletzt nicht die Einfachheit. Überall, wo tunlich, begnügt euch mit dem einfachsten Mahle, das ihr selbst mitbringt oder man euch vorsetzt. Alle Mühen und Beschwerden aber bringt Mir dar als Sühnopfer in Vereinigung mit allen Verdiensten Meines heiligen Lebens auf Erden für die sündige Welt.“

Barbara: Heute, als ich während des Hochamtes die Nähe des Herrn spürte, sagte Er:

Jesus: „Siehe, dieses sind die glücklichen Stunden, wodurch Mein Herz entschädigt wird für all den Undank, den Ich ertrage im Tabernakel, wo Ich Tag und Nacht weile, um bei den Meinigen sein zu können, zu trösten, die zu Mir kommen und Trost bei Mir suchen wollen. Wie viele Freude wird Mir aber verdorben durch Meine Diener, denen Ich Meine Gewalt übertrug.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

934 Am 20. Mai 1909

„Die mitten in der Welt das tun, was Ich von Priestern und Ordensleuten verlange.“

Barbara: „O Herr, sollen wir uns an der Heiligtumsfahrt beteiligen?“

Jesus: „Gehet nur hin, es ist Mir angenehm. Da Ich Mich doch auf so innige geheimnisvolle Weise mit euch verbunden, sollt ihr auch den innigsten Anteil nehmen an all den Gegenständen, die mit Mir und Meiner heiligen Mutter auf Erden in Berührung gewesen sind. Nur sollt ihr euch eurer Aufgabe bewußt bleiben, daß ihr nur das eine im Auge habt, alle in Meiner Liebe zu fördern und zu entflammen. Ich erlaube nicht, daß man euch zu kostspielige Mahlzeiten vorsetzt. Alles soll sehr einfach gehalten sein.“

Barbara: „O Herr, geben wir kein Ärgernis?“

Jesus: „Wie viele gibt es denn auf der Welt, die nicht ihre zeitlichen Sorgen den ewigen Gütern vorziehen? Von euch verlange Ich, daß ihr die ewigen Güter sucht, so wie andere die zeitlichen Güter suchen. Wenn schon die Leute nach den Stätten gehen, wo Ich gelebt habe, wie soll da eine Seele, mit der Ich so vertrauten Umgang gepflogen wie mit euch, wie soll sie nicht Verlangen tragen, die Gegenstände zu sehen, die mit Mir in so enger Verbindung gestanden haben? Ihr sollt euch an nichts stören, an all dem Gerede der Menschen. Das Gute, das ihr ausstreut in dem feurigen Eifer, in den Ich euch versetze, wenn Ich Meinen feurigen Geist ausgieße, kann niemand begreifen.

Sage N., es ist Mir wohlgefälliger, eine Tugend nicht zu üben, die nicht geboten ist, als Laster hervorzurufen, die verboten sind. Der Ehestand ist eingesetzt zur Fortpflanzung des Menschengeschlechtes.“

Barbara: „O Herr, sage mir doch etwas über die Statuten des Liebesbundes.“

Jesus: „Die Mitglieder sollen vor allem sich Mühe geben, Mich oft in der heiligen Kommunion zu empfangen;

ihren Glauben offen und frei vor aller Welt bekennen, wo es tunlich ist;

sich an den Wallfahrten beteiligen, wo dies möglich ist;

jeder soll es als seine Pflicht ansehen, zu arbeiten, daß das Reich Jesu Christi ausgebreitet wird, und nach Kräften und Mitteln beitragen für die Ausbreitung des Glaubens und für gute Werke;

das Leben in möglichster Zurückgezogenheit verbringen, nicht den Vergnügen nachlaufen und dies alles Tag für Tag Mir aufopfern, damit Mir Sühne geleistet wird für die sündige Menschheit durch das Gebet und die guten Werke der einzelnen.

Denn Ich will, daß die in der Welt lebenden Christen, das, was die Ordensleute und Priester getan haben durch die Aufopferung ihrer Person, indem sie sich ganz Mir geweiht, Mir durch ihr Leben ein Entgelt sind für die Gottlosigkeit und Sünden und Laster der übrigen Menschen. So will Ich, daß unter dem Geschlecht mitten im Trubel der Welt es auch Seelen gibt, die sich vereinigen und anschließen an das Leben der Priester und ein Opferleben führen, die mitten in der Welt das tun, was Ich von Priestern und Ordensleuten verlange.

Ihr dürft keine Rücksicht nehmen auf das Gerede der Menschen. Ihr müßt nur das einzige im Auge haben, die Reliquien zu verehren, die mit Mir und Meiner Mutter so eng verknüpft sind, weil Wir sie auf Unserem Leib getragen haben, nicht um irgendein Vergnügen zu haben. Fallet niemand zur Last!“

Inhaltsverzeichnis Band 7

935 Am 23. Mai 1909

„Viel besser tut er, wenn er seinen Zweifeln und Ängsten jegliche Nahrung entzieht und sich in heiliger Freude Mir in die Arme wirft.“

Nach der heiligen Kommunion sagte der Herr:

Jesus: „Ich will nicht, daß Mein treuer Diener sich abgräme wegen seines vergangenen Lebens. Viel besser tut er, wenn er seinen Zweifeln und Ängsten jegliche Nahrung entzieht und sich in heiliger Freude Mir in die Arme wirft. Ist Meine Barmherzigkeit nicht mehr zu lieben, als Meine Gerechtigkeit zu fürchten ist?

Er soll nicht verwechseln, daß seine Seele noch in einer morschen Hülle (dem Leib) steckt, die bald zusammenbricht, und deshalb die Seelenkräfte, die Leib und Seele betätigen, abnehmen. Nicht ein verfehltes, nutzloses Leben ist es, womit er glaubt, vor Mir zu erscheinen, sich fürchten zu müssen. Nein, Ängste und Zweifel sind bei einer Seele, die guten Willens ist, nicht von Mir. Satan ist es, der ihn quälen will, um durch ihn viel Gutes zu zerstören. Ich will aber, daß ein heiliges Band euch alle umschlinge, denn eine Schar Seelen will Ich bilden mit verschiedenen Ständen, die Mir die geraubte Ehre zurückerstatten. Ein gebildeter Leser der Schriften schreibt: ‚Die Worte sind so klar und für jeden denkenden, gläubigen Menschen so wahr, so voll himmlischen Trostes und Geistes, daß sie nur von Gott, von oben kommen können.‘ So redet kein Sterblicher, wenn nicht Gott in besonderer Weise mit ihm ist; besonders ist für eine gewöhnliche Person, rein menschlich gedacht, eine solche Sprache einfach unmöglich.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

936 Pfingsten am 30. und 31. Mai 1909

„Alles Irdische ist nicht der Mühe wert, daß man es aufhebt. Es ist eine Last, womit sich der Mensch oftmals die ewige Seligkeit verscherzt.“

Barbara: Ich war entzückt von der Schönheit, die mir gezeigt wurde, aber ich kann kaum etwas wiedergeben. Wir waren alle drei wie auf einem Dreieck, und jede war in eine Person der Heiligsten Dreifaltigkeit hineingestellt, nicht als ob Sie in uns seien, sondern wir waren in Ihnen. Ich freute mich um so mehr, als ich sah, daß der Herr all unsere Armseligkeit vergißt und wir in Ihm leben. Ich konnte die ganze Welt übersehen und besonders deutlich wurden mir die Liebesbundmitglieder gezeigt. Ich sah, wie der Herr Seine Freude ausgoß über alle, die gläubig annehmen, was in den Schriften niedergelegt ist, und wie Er all die kleinen Fehler und Unvollkommenheiten vergißt und hinwegnimmt.

Und der Herr zeigte mir die Seelen; sie waren so rein und ohne jedes Fleckchen, daß ich mich auf das höchste mit Ihm freute. Ich wurde inne, daß die ganze Heiligste Dreifaltigkeit, mit dem Göttlichen Sohne vereinigt, Sich freut an diesen reinen Seelen, um derentwillen die ganze Welt noch verschont wird. Und der Herr sagte:

Jesus: „Sage N., nicht der Stengel soll er sein von Kleeblättchen, sondern ein Pfeiler, ein starker Pfeiler, der eine schwere Last zu tragen fähig ist und sich nicht nach links und rechts hinbeugt bei jedem Sturmwindchen. Er soll eine Säule werden, auf der ein großes Gebäude ruhen und auf die viele sich stützen sollen, und er soll nicht ängstlich sein, sondern das alles bekämpfen, was ihn beunruhigt. (Und ich sah N. stehen wie einen Felsen und viele bei ihm Schutz suchen.)

Vereine werden verfallen und sich auflösen, wie sie gekommen, weil ihre Mitglieder zu viel Weltliebe haben, aber der Liebesbund wird fortbestehen, weil seine Mitglieder die Verachtung der Welt und Verleugnung ihrer selbst sich an die Stirne geschrieben. Durch den Liebesbund, durch die einzelnen Seelen, die überall stehen, auf die Ich noch bauen kann, weil sie nichts Irdisches suchen, wird Mir noch viel Ersatz geleistet. Bei all den Vereinen, womit man nur das Volk zusammenhalten und zusammenscharen will, ist noch so viel Armseligkeit, daß mit dem ersten Ruck, wenn ein Strafgericht kommt, sie in sich zerfallen und zerstieben; alsdann hat jeder mit sich zu tun. Wenn Ich auch noch schone und zurückhalte, so ist doch die ganze Weltlage dazu angetan, daß Ich Meinen Zorn über die Völker ausgießen muß.

Darum ist jetzt nichts so wichtig und nötig, als daß es viele Liebesbundmitglieder gibt, die sich selbst vergessen, und das sind meist die jungfräulichen Seelen. Das kann Ich nur von Jungfrauen in der Welt und Priester und Ordensleute verlangen.“

Barbara: „O Herr, ist es möglich, daß Du all unsere Unvollkommenheiten vergessen kannst?“

Jesus: „Das ist alles wiedergutgemacht mit jeder Beichte und jedem guten Werk, das ihr verrichtet, damit sind die Fehler wieder gebüßt. Laßt euch nicht irremachen. Geht ruhig weiter. Du brauchst nicht ängstlich zu sein. Wo ihr nur ein gutes Keimchen findet und solche Seelen, da helfet voran. Die zwei Studenten geben noch würdige Priester, und für die anderen sorge Ich, daß sie der Welt nicht zum Spott sind. Alles Irdische ist nicht der Mühe wert, daß man es aufhebt. Es ist eine Last, womit sich der Mensch oftmals die ewige Seligkeit verscherzt. Du sollst nie einen Armen abstoßend behandeln, weil darunter noch viele reine Seelen sind.

Es ist sehr gefährlich mit dem Reichtum. Ich will es allen zu wissen tun, was das für eine Gnade ist, arm auf die Welt zu kommen und nicht viel zu besitzen. Die Armen haben vieles denen voraus, die Ich mit irdischen Gütern gesegnet habe. Wer recht in den Reichtum hineingesetzt ist, für den ist es oft eine Strafe und eine Last, denn wer es nicht versteht, den Reichtum zu dem zu gebrauchen, weswegen Ich ihm denselben gegeben, hat eine große Gefahr zu bestehen, daß es mit seiner Glückseligkeit auf dieser Welt abgemacht ist und er in der anderen Welt nichts zu erwarten hat. Denn auch derjenige Reiche, der nur die goldene Mittelstraße einhalten und nicht mehr tun will, wie ein gewöhnlicher Christ tun muß und auch tut, hat bei all seinem guten Willen und Streben nur so viel erreicht, daß er in den allergeringsten Grad der Seligkeit gelangt, den auch der Arme erreicht, der nur ganz gewöhnlich lebt und nur mit Ach und Krach die Gebote gehalten hat, weil der Arme Mein Nachfolger in der Armut ist und weil er all seine Fehler auf dieser Welt damit abbüßt.

Ein Reicher, der die goldene Mittelstraße geht, erreicht nicht mehr als ein Armer, der mit knapper Not die Christenpflichten hält. Aber erst der Reiche, der nichts tut, der sein Geld nur aufhäuft und immer wieder aufhäuft, um sich und seinen Kindern ein vergnügtes Leben zu machen, auf diesen nehme Ich keine Rücksicht in der anderen Welt. Das sind die Armen drüben und werden von Mir hören: Ihr habt euren Lohn dahin!“

Barbara: Ich genoß eine Freude und eine Glückseligkeit im Geiste, nicht wie anfangs teilte es sich dem Gefühle mit, alles ist wie geistig, und das Gefühl tritt ganz zurück, das aber nicht zu beschreiben ist.

„O Herr, wenn Du es zulässest, daß Meine Vorgesetzten so verfolgt werden wie Pater Ludwig, so soll es mir das Zeichen sein, nicht mehr auf die innere Stimme zu hören.“

Jesus: „Dann haben andere und auch Du das Verdienst nicht. Ist der Knecht mehr als der Meister? Wer ist glücklicher, der Christ, der glauben kann, oder derjenige, der nicht glaubt, daß Ich so gut bin?“

Barbara am Pfingstmontag: Bei der heiligen Wandlung sah ich den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube, und es ergoß sich das Licht über die ganze Stadt, weil gerade Firmung war.

Jesus: „Sage N., Mein Geist ist es, der das alles in euch wirkt. Woher hättet ihr es? Seht die ganze Welt und seht in euch hinein, was ihr sucht, und laßt euch von niemand beirren.“

Barbara: Dienstag früh, als ich um Erleuchtung bat, um die Briefe an meine Oberen zu schreiben, sagte der Herr:

Jesus: „Schreibe, Ich will deine Hand führen.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

937 Mittwoch nach Pfingsten am 2. Juni 1909

„Jeder Atemzug Meines Herzens ist ein Erguß Meiner Liebe für die Menschen, und nur wenige erkennen dies.“

Barbara: Auf unserem Wallfahrtsgang nach Marienthal bot ich dem Herrn in der Kirche nach der heiligen Kommunion die Herzen all der guten, treuen Seelen an, die sich Mühe geben, Ihm in diesem Monat Ersatz und Sühne zu leisten für den Undank und die Gleichgültigkeit so vieler Menschen. Besonders übergab ich Ihm die Herzen all derer, die mit uns bei der großen Hitze die Wallfahrt machen wollten, und der Herr gab mir zu verstehen, daß Er dieses Opfer wohlgefällig aufnehme.

Als wir, sechs Personen, später, recht innig gesammelt, betend die Landstraße dahinzogen und die gute Meinung gemacht hatten, mit allen lebenden und leblosen Geschöpfen Ihm Dank zu sagen für die Wohltaten, die Er stündlich allen Menschen erweist und wofür Ihm so wenige danken, wurde ich plötzlich wie durch ein leichtes Säuseln ermahnt, meine Seele auf eine große Gnade vorzubereiten.

Nachdem ich dies getan, wurde meine Seele in ein so unbeschreibliches Glück versetzt, daß ich innehalten mußte. Ich wußte und fühlte, daß Gott in unserer Mitte war. Meine Seele brach in einen solchen Jubel aus, daß die Freude alle meine Sinne beherrschte und voll Jubel unter einem Strom von Tränen den Lobgesang anstimmte: „Kommt her, ihr Kreaturen all ...“

Zugleich gesellte sich zu uns eine Schar himmlischer Geister, unsere himmlischen Freunde, Pater Ludwig an der Spitze, der jubelnd mit tiefer Baßstimme unseren Gesang begleitete. Wie nicht mehr auf der Welt, zogen wir betend und singend weiter, denn alle, die dabei waren, fühlten das unsagbare Glück und ahnten, was meinem Geist enthüllt wurde. Voraus zog der Herr, Sein Angesicht war liebend gegen die kleine Schar gewandt. Er schien wie jemand, der einer Ohnmacht nahe ist. Sein Herz war weit geöffnet wie ein tiefer Abgrund, und so wie wir Menschen atmen, war es, als atme der Herr auch, aber bei jedem Atemzug brach eine rötliche Flüssigkeit aus diesem Abgrund und ergoß sich auf die Erde. Ich weinte und flehte:

„O Herr, sag mir doch, was verlangst Du von uns, und was bedeutet Deine Ohnmacht und diese ausströmende Flüssigkeit?“

Jesus: „Ach, es ist Meine Liebe, die Sich für die Menschen verzehrt, und jeder Atemzug Meines Herzens ist ein Erguß Meiner Liebe für die Menschen, und nur wenige erkennen dies. Siehe, so fließt Tag für Tag Mein kostbares Blut auf die fluchbeladene Erde im Opfer der heiligen Messe, und wie viele zertreten es. Darum verlangt Mein Herz nach Seelen, die durch Gegenliebe Liebe um Liebe vergelten.“

Barbara: So kamen wir am Gnadenaltar an. Alles, was die Liebe uns nur eingab, brachten wir als Opfergabe und legten es gläubig zu Seinen Füßen nieder. Da zeigte Sich der Herr aber nicht mehr wie auf dem Wege. Hier zeigte Er Sich wie ein gewaltiger Herrscher auf einem kostbaren Thron. Sein Herz erstrahlte wie eine herrliche Sonne und ein jeder dieser Strahlen war beschrieben mit den Bitten, die wir Ihm vortrugen, und wie ein Pfeil sah ich sie hinschießen auf jene, denen unsere Bitten galten.

„O Herr, erbarme Dich doch N.N., und laß ihr nichts entgelten, wir verzeihen ihr alles.“

Jesus: „Sie hat sich im Leben von euch abgewendet, so soll sie auch jetzt keinen Anteil haben an euren Gebeten und guten Werken.“

Barbara: „O Herr, so nimm diese meine Freundinnen, Frau N. und Frau N., die doch so gläubige Christen waren, zu Dir.“

Jesus: „Es gibt andere, die noch würdiger sind als diese: Die Armen, denen Ich im Leben nur das Nötigste gab, diese muß Ich vorziehen!“

Barbara: „O Herr, so schenke mir Mutter A. von R., die eine gute Seele war.“

Jesus: „Diese sollst du heute haben!“

Barbara: „O Herr, erhöre doch die Bitte von N. und schenke ihr die Bekehrung ihres Gatten.“

Jesus: „Ihr Sohn muß Mir ihren Gatten zuführen. An dem Tag, wo er sein erstes heiliges Meßopfer feiert, wird ihr Gatte seine erste heilige Kommunion feiern.“

Barbara: „O Herr, erfülle doch den Wunsch Deiner treuen Dienerinnen und sage ihnen, wo sie sich hinflüchten sollen.“

Jesus: „Nach Lourdes, nach Lourdes, nach Lourdes!“

Barbara: „O Herr, Dein Röhrlein ist doch die allerstandhafteste und beharrlichste in ihren Bitten, sie schreit Dir und uns nach.“

Jesus: „Sie wird auch noch den Lohn ihrer Standhaftigkeit von Mir empfangen. Ich allein weiß, wann es Zeit ist.“

Barbara: „O Herr, laß doch all unsere Freunde in N. und N. und N. teilnehmen an all diesen Gnaden.“

Jesus: „Sie alle sollen teilhaben an der Freude und den Gaben des Heiligen Geistes, die Ich über euch ausgieße. Wie sind all die guten, treuen, mit euch vereinigten Seelen so gereinigt und geläutert und verklärt durch die mit euch in der Fastenzeit so still ertragenen Leiden. Wie viele Gnaden haben sie sich verdient!“

Barbara: Ich sehe am Herzen der lieben Mutter Gottes ein Licht wie eine Sonne und darin den Heiligen Geist, und es gehen die Strahlen davon aus in die ganze Welt, wie ein Strom sich ergießt nach allen Seiten, wo nur ein treues Liebesbundmitglied steht, und sie alle sollen hineingeführt werden in die Liebe des göttlichen Herzens.

Jesus: „O liebt Mich doch für diejenigen, welche Mich nicht lieben, wenn ihr auch nicht die Gefühle der Liebe empfindet, bringt Mir nur lebendigen Glauben entgegen!“

Barbara: „O laß doch auch Pater Ludwig und N. und N. und die verstorbenen Liebesbundmitglieder teilnehmen.“

Jesus: „Diese ganze himmlische Gesellschaft umschwebt euch den ganzen Tag.“

Barbara: „Wir alle stehen in diesem Kreis und nichts ist zwischen uns als das dunkle Tor des Todes.“

Jesus: „N.N. soll Mir sehr dankbar sein, denn sie hat dem Gebet der Liebesbundmitglieder viel zu verdanken, daß sie so erleichtert ist. Sie soll alle Zweifel fallen lassen und sich Mir ganz überlassen und nur Meine Ehre suchen. N.N. soll sich an den Präsidenten wenden, sich ihm persönlich vorstellen, und sie wird in ihren Sorgen sehr erleichtert, wenn sie den heiligen Josef mitnimmt.“

Barbara: „O Herr, belohne Deinen Diener N.“

Jesus: „Wenn Ich nur viele solcher gläubigen Priester hätte wie diesen, dann würde sich das Reich Meiner Liebe entfalten, denn ein gläubiger Priester kann mehr wirken als viele andere. Er wird stehen wie ein Fels und Mein Werk standhaft verteidigen und viele, viele wird er Meinem Herzen zuführen. Sagt ihm einen herzlichen Gruß.

Ausgemerzt müssen werden aus Meiner Kirche die Schäden. Man will nicht mehr glauben, daß Ich mit treuen Seelen verkehre, und doch wird es nicht anders, bis man wieder glaubt, was man seit zweitausend Jahren gelehrt und geglaubt hat. Im Alten Bund sprach Ich direkt, und wenn der Prophet sagte: ‚Gott hat gesprochen‘, wagte niemand zu sagen, daß es anders sei. Jetzt spreche Ich indirekt, weil die Seele durch den Priester geleitet sein muß. Denn die Verheißung, die Ich im Alten Bund durch die Väter gab, ist jetzt in Erfüllung gegangen. Meine Kirche steht in herrlicher Blüte.“

Barbara: Ich bitte Dich für den Priester N.

Jesus: „Sage ihm einen herzlichen Gruß und seiner Schwester. Ich habe große Freude an seinem Eifer.“

Barbara: Ich bitte Dich für die Seele N.

Jesus: „Um zur vollkommenen Vereinigung mit Gott zu gelangen, muß man alles abschütteln, alles, auch die kleinsten Fädchen, mit denen man noch an Verwandten und Bekannten hängt, auch die Anhänglichkeit an den Beichtvater, und sich selbst ganz vergessen, und nur Meine Ehre suchen. Sie ist bestimmt zu einer hohen Glorie. Deshalb muß sie alles von sich werfen, alles Sinnliche muß entfernt werden.“

Barbara: Ich bitte Dich für die Seele N.N.

Jesus: „Es sind noch einige Wolken am Himmel ihres Herzens. Die müssen erst noch entfernt werden, ehe die Sonne der göttlichen Liebe durchdringen kann. Sie soll sich enger anschließen, alle Hindernisse aus ihrem Herzen entfernen.“

Barbara: Ich bitte Dich für den Missionar N.

Jesus: „Das ist ein liebeglühender Diener Meines Herzens. Die Glut seiner Liebe wird Mir noch viele Seelen gewinnen; er wird eine große Wirksamkeit entfalten. Sage ihm einen herzlichen Gruß und all den lieben Seelen, die er herbeigeführt. Wie sind sie alle geläutert und gereinigt von allen Schlacken durch die überstandenen Leiden. Er wird noch Großes wirken.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

938 Fronleichnamsfest am 10. Juni 1909

„Siehe, das ist die Wut der Hölle, weil sie sieht, daß all ihre Macht zuschanden wird, und daß es nicht wahr ist, daß sie siegen kann auf der Welt.“

Barbara: Innig gesammelt ging ich in die Ignatius-Kirche, um mich nach dem Hochamt der Prozession anzuschließen. Ich hatte eine solche Freude, daß ich mich lange nicht der Tränen erwehren konnte. Bei der Prozession bis hinauf in die Schöfferstraße, wo wir lange Zeit standen, bis eine andere Prozession vorübergezogen war, betete und sang ich mit. Auf einmal war es, als wenn ich angestoßen würde, und meine Seele fühlte die Nähe Gottes. Sogleich hörte ich eine Stimme, die mir zurief: „Komme jetzt, Meine Tochter!“ In dem Augenblick setzte sich die Prozession in Bewegung, und wir zogen am Dom vorbei.

Als wir gegen die Quintin-Kirche zogen, war es, wie wenn der Herr mit meiner Seele fortschwebte und als wenn ein Schleier sich lüftete und eine neue Welt aufginge. Das muß um die Zeit gewesen sein, wo das Allerheiligste aus dem Dom zog. Jetzt schaute ich über der irdischen Prozession eine andere Prozession. Statt des Himmels, worunter das Allerheiligste getragen wird, sah ich in der überirdischen Prozession einen Thron aufgerichtet, unbeschreiblich schön, der ganz wie mit himmelblauer Seide und Silber und Gold ausgeschlagen schien, so kostbar, daß es nicht beschrieben werden kann. Was ich sagen kann, ist nur ein Stammeln.

Die erste Anbeterin war die liebe Mutter Gottes in demselben Hofstaat und Farbenpracht, wie das war, was ich in dem Thron schaute, worin das Lamm getragen wurde. Hinter Ihr war eine Schar Jungfrauen in demselben kostbaren Geschmeide wie die liebe Mutter Gottes und der Thron es waren. Die Kirchenfürsten waren schon vor dem Thronhimmel vorübergezogen. Dieser hatte nur vorn eine Öffnung, und doch konnte man von allen Seiten hindurchschauen. Hinter dem Thronhimmel kamen die Jungfrauen. Ich fragte, warum die Jungfrauen so bevorzugt wären und so eigenartig gekleidet wie alles, was im Thron war.

Jesus: „Weil die Jungfrauen Mir am meisten ähnlich sind und Meinen heiligsten Fronleichnam am meisten verherrlichen, nämlich die Priester, Ordensleute und in der Welt lebenden Jungfrauen, weil sie ihren Leib nicht befleckten mit dem Fleisch eines anderen und ihr Blut nicht vermengt haben. Deshalb haben diese am allernächsten Anteil an Meinem mystischen Leib und Mein Blut strömt am reinsten in sie über. Deswegen tragen sie am meisten zur Verherrlichung Meines heiligsten Fronleichnams bei, und Ich muß sie darum am meisten ehren.“

Barbara: „O Herr, weshalb darf ich denn dieses Jahr so vieles schauen? Sind denn die Mainzer frömmer geworden?“

Jesus: „Der ganze Himmel freut sich deshalb so sehr, weil in diesem Jahr in Deutschland Mein allerheiligster Fronleichnam am meisten geehrt wird und Meinem heiligsten Fronleichnam einmal die Ihm gebührende Ehre zukommt. Deshalb freut sich jetzt schon der ganze Himmel mit. Alle, die mithelfen zur Feier dieses Festes, Priester wie Laien, haben alle großes Verdienst und alle, die sich daran beteiligen. Denn durch nichts kann die Hölle mehr ergrimmen und die katholische Kirche den Sieg der Kirche mehr beschleunigen als durch solche feierlichen Umzüge, wobei der Christ seinen Glauben so frei und offen und freudig vor aller Welt bekennt. Deshalb soll sich jeder, der kann, beteiligen, und nicht wie Judas denken, daß das dazu verausgabte Geld Verschwendung sei und hinausgeworfen wäre.

Wie der Himmel sich freut, so knirscht aber auch die Hölle. Mit nichts kann die Kirche den Sieg mehr beschleunigen, als wenn sie diese feierlichen Umzüge vermehrt und vergrößert. Je feierlicher die Kirche die Umzüge gestaltet, desto machtloser müssen die Feinde und ihre Gegner wutschnaubend ihnen gegenüberstehen; sie können nichts machen. Sie können dem Geist und der Allgewalt, die aus einem tiefgläubigen Herzen heraussprudelt, nicht widerstehen. Deswegen ist die Hölle so wutschnaubend.“

Der Herr zog den Schleier weg, und ich konnte die ganze Welt überschauen. Überall, in allen Ländern, Städten, Dörfern, dieselbe feierliche Prozession, und über der irdischen Prozession die himmlische Prozession all der Himmelsbewohner, die dort gestorben sind, ein jeder sich an dem Ort beteiligend, wo er sich geheiligt hat.

Auf einmal traten meine verstorbenen Verwandten, Bruder, Schwägerin und Nichte, aus der himmlischen Prozession aus und gingen geraume Zeit neben mir. Meine Nichte Anna ging hinter mir zu meiner noch lebenden Nichte; sie war so gekleidet wie die Jungfrauen, die dem Thronhimmel folgten. Alle drei waren vollendet glücklich, keinem hat etwas gefehlt am Glück. Ich durchschaute, wie glücklich die Familien sind im Himmel, die Verwandte haben, welche auf einem guten Weg sind. Ich sah aber auch viele andere Verwandte von Mainz, deren Nachkommen jetzt nicht mehr glauben, die ungläubig und irrgläubig sind. Diese feierten auch den Zug mit, aber vor lauter Schmerz und Scham hielten sie die Hände vor das Angesicht, weil ihre Verwandten sich nicht beteiligten, und folgten so ihrem Gott. Bei Luise sah ich lange Zeit ihre Mutter und Pater Ludwig.

Barbara: „O Herr, warum sehe ich denn niemand bei Lieschen?“

Jesus: „Weil ihre Verwandten sich dort anschließen, wo sie gestorben sind. Der Himmel ist mit euch eine gemeinsame Kirche, und an solchen Festen vereinigen sich alle und werden die Feste gerade so mitgefeiert im Himmel wie hier auf Erden, und alle nehmen da Anteil, wo sie gelebt haben.“

P. Ludwig (†): „Ich darf hier teilnehmen als euer Seelenführer, und deshalb komme ich, dir einige Ratschläge zu geben: Sage N., er soll sich freuen, und die kleine Schar Kämpfer bis zu seinem Tode weiter führen. Wie ich sie bis jetzt Gott zugeführt, so soll er mit Mut und Entschlossenheit die Kämpferschar leiten, denn alle Liebesbundmitglieder sind Soldaten Jesu Christi. Wenn es auch noch Schwierigkeiten gibt und Unannehmlichkeiten, so soll er bedenken, daß ich mit nichts anderem das Glück hätte erreichen können, welches ich jetzt besitze, mit keiner Würde und keinem Ansehen in der Welt, selbst wenn es die Würde eines Bischofs und Papstes wäre. Diese kann uns keinen Schritt weiterbefördern in unserer ewigen Glückseligkeit, wenn nicht das persönliche Verdienst dabei ist, und persönliches Verdienst hat der Mensch um so mehr, je mehr er gelitten und gekämpft und Verdemütigungen ausgestanden hat um Jesu willen, weil dies der einzige Weg ist, den Er gewandelt ist.

Denn auch Jesus hat kein Ansehen und keine Ehre genossen auf der Welt und keine gesucht und wollte damit allen, die so unbeachtet durchs Leben gehen, obwohl sie vieles für den Himmel tun, zeigen, daß diese Seine Nachfolger sind, nicht jene, denen große Ehrenstellen auf Erden eingeräumt sind. Allen Liebesbundmitgliedern, die er zu leiten hat, und die sich an ihn wenden um Erleichterung in ihrem Kreuzesleiden, soll er sagen, sie möchten bedenken, daß der Liebesbund nur eine Schar mutiger Kämpfer sein soll, nicht eine Schar, die einen bequemen und leichten Weg zum Himmel anstreben können. Darauf kommt es nicht an, wenn auch manches unverständlich bleibt, was ihr nicht begreifen könnt.“

Jesus: „Sage N., wenn sie ein Mitglied des Liebesbundes sein will, so soll sie sich anschließen; sie soll aber nicht denken, daß Ich ihr die Kreuze ersparen kann. Sie soll wissen, daß sie ein treues Mitglied und eines Meines Herzens ist und soll Mir ihre Kinder zuführen, ihr Kreuz mit Geduld tragen, das Ich ihr auferlegt. Das ist der einzige Weg zum Himmel. Sage N. (die betrübt ist, daß sie es im Kloster wegen schwacher Gesundheit nicht aushielt): Wenn eine Seele alles getan hat, was die Kirche wünscht, und ihr die Aufnahme verweigert wird und sie wieder in die Welt zurückkommt, so ist dies der Beweis, daß Ich sie nicht da haben wollte. Eine Jungfrau in der Welt hat dasselbe, was eine Klosterfrau im Orden hat.

Manchmal hat sie einen noch viel härteren Lebensgang als eine Jungfrau im Kloster. Viele haben im Kloster ein viel schöneres Leben, als sie draußen in der Welt gehabt hätten. Eine Jungfrau in der Welt kann viel wirken am Heil der Seelen durch ihr Kreuzesleben, wenn sie die drei Gelübde hält: den Gehorsam gegen die Kirche und Meine Einsprechungen und Gebote, die Keuschheit hält und sich nicht nach der Welt richtet.

Eine solche Jungfrau im wahrsten Sinne des Wortes ist in Meinen Augen dasselbe, was eine Klosterfrau ist. Eine Jungfrau, die Ich ausgestattet mit zeitlichen Gütern, soll ihre Güter zu Gottes Ehre verwenden.

Sage N., das soll er allen denen sagen wie N. und N., daß sie dasselbe Verdienst hätten.

So wie du jetzt die himmlische Beschauung hast und gleichzeitig den Gebrauch deiner äußeren Sinne, so daß du mitbeten und mitsingen kannst nach Belieben, so kann jeder Christ im dicksten Trubel der Geschäfte Mir dienen und hat keine Ausrede. Das Herz kann immer mit Gott vereinigt sein. Deswegen zeige Ich diese Umstände deines Seelenlebens so klar, weil man sagt: ‚Ich muß schaffen, ich habe keine Zeit, ich muß mein Brot verdienen!‘ Darum rafft euch auf und beachtet alles nicht, was um euch her vorgeht. Das alles ist nur ein Durchmarsch zur himmlischen Prozession.“

Barbara: Ich durfte auch die Unterwelt sehen: Es war wie ein gemeinsames Brüllen, Zerreißen, Zerkratzen, wutschnaubende Blicke nach oben schleudernd.

Jesus: „Siehe, das ist die Wut der Hölle, weil sie sieht, daß all ihre Macht zuschanden wird, und daß es nicht wahr ist, daß sie siegen kann auf der Welt. Deswegen drängte Ich seit 1897 auf die feierlichen Prozessionen, und die Christen forderte Ich auf, sich recht zu beteiligen an Wallfahrtsgängen. Durch dieses Zusammenhalten der Gläubigen werden die vier Kennzeichen Meiner Kirche der Welt immer wieder von neuem gezeigt und keiner hat eine Ausrede – wer sich nicht bekehren will – dafür in der Ewigkeit.“

Barbara: Es wurden mir auch gezeigt die Liebesbundmitglieder. Es war zwar ein unendlicher Abstand zwischen den Himmelsbewohnern und ihnen, wie wenn man vom Himmel auf die Welt kommt, aber doch sah ich alle Seelen gereinigt.

Jesus: „Wenn auch jede ihre Charakterfehler noch hat und ihr sündhafte Geschöpfe seid, ist doch die Absicht aller rein, sie streben alle, Gott zu gefallen. Die Hauptsache bei all den Vereinen und Veranstaltungen, welche die Kirche macht, ist die vorherrschende Ruhm- und Ehrsucht, und deshalb wird so wenig zustande gebracht, weil die beteiligten Personen nur auf Ehre und Ansehen erpicht sind. Im Liebesbund fällt das alles weg. Sie alle wollen nur ihre Seele retten und recht viele Seelen Gott zuführen. Das ist der Unterschied.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

939 Am 11. bis 13. Juni 1909

„Mein himmlischer Vater ist so erzürnt über die Welt, daß Er schon seit einigen Jahren beschlossen hat, ein allgemeines Strafgericht über die Welt zu schicken.“

Jesus: „Mein himmlischer Vater ist so erzürnt über die Welt, daß Er schon seit einigen Jahren beschlossen hat, ein allgemeines Strafgericht über die Welt zu schicken. Ich kann zwar den Zorn Meines Vaters besänftigen, aber Ich verlange die Mithilfe treuer Seelen, die Ich dann immer wieder Meinem himmlischen Vater vorführe und Ihm sage: ‚Siehe, wie diese Mich noch ehren und mir Ersatz und Sühne leisten!‘ Wohl hat Mein Vater auch in diesem Jahre einzelnen Gegenden Heimsuchungen zugedacht, aber Meine unendliche Güte ist so groß, daß Ich wieder doppelt segne und so alles überbrückt wird, aber Mein Vater will allgemeine Plagen senden, damit das Volk in sich geht. Darum lege Ich so großen Wert auf die Wallfahrten und sage: Geht über all die Mühseligkeiten hinweg!“

Barbara am 12. Juni 1909: Heute, als ich in einem Sakramentsamt im Dom kniete, hörte ich eine süße Stimme:

Jesus: „Komm, Meine Tochter, laß Mich ausruhen in deinem Herzen!“

Barbara: „O Herr, dann gib mir Dein Herz und nimm Du mein sündhaftes Herz, solange Du in mir ausruhen willst.“

Der Herr nahm den Tausch an, und es war mir, als sei ich ganz eins mit Ihm geworden. Da konnte ich dann mit Ihm reden nach Herzenslust. Ich verwunderte mich aber, daß ich, wie vor zwanzig bis dreißig Jahren, so reichlichen Tränenerguß hatte ohne jegliche Ursache. Die Tränen rannen auf meinen Betstuhl, und doch war es mir, als träufelten sie in Sein Gottesherz und die Glut Seiner Liebe zehrten sie auf. Ich fragte den Herrn, woher es komme, daß Seine Besuche, die mich sehr beglückten, in diesem Jahr häufiger wiederkehren als in den letzten Jahren.

Jesus: „Weil jetzt das Hindernis beseitigt ist, das Mich nach dem Tod von Pater Ludwig zwang, auf die Verhältnisse Rücksicht zu nehmen. Wenn Ich eine Seele Mir erwähle, dann stelle Ich für gewöhnlich den Führer dazwischen. Dieser soll die Seele leiten und acht auf sie haben, damit sie die Anregungen der Gnade treu benutze, nichts von dem Meinigen sich selbst zuschreibe, die sinnlichen Regungen in ihr abzuschneiden suchen, auf daß ihre Liebe eine reine, heilige, auf Mich gerichtete bleibe, und dann ruhig Mich in der Seele gewähren lassen.

Und dies taten deine Vorgesetzten hier in Mainz nicht. Darum lag eine Wolke zwischen deiner Seele und Meinen Gnadenwirkungen, und Ich mußte wieder tun, was Ich dir versprochen: Ich werde sie umgehen und andere herbeiführen! Dieser ist Mein Sohn N.N. Sage ihm, Ich werde seine Großmut zu belohnen wissen, die er übte, als er in den schwierigsten Verhältnissen, wo N.N. – den Meine Mutter dir angab – zurückschreckte und verleugnete aus purer Menschenfurcht, sich anbot, für euch einzuspringen. Meine Mutter, Die er sich zur Braut erkoren, hat ihm die Gnade erfleht, daß auch er wie du Meine Stimme hört und versteht; ferner die Gnade, daß er in den Seelen die Geister unterscheiden kann, was ihm vieles nützen wird in der Seelenleitung. Ein solcher Seelenführer muß, wie Pater Ludwig an deine Vorgesetzten seinerzeit schrieb, für seine Überzeugung und seine Pflicht zu sterben bereit sein.“

Barbara: Es war die Wandlung gekommen und ich schaute N.N. in einem wunderbaren Gesicht. Im Chor schaute mein Geistesauge N.N., umgeben ringsum von vielen Menschen, auch meine zwei Mitschwestern und ich waren unter diesen. Aus allen schlug eine Feuerflamme zum Himmel empor, die sich über dem Haupte von N. zu einer Flamme vereinigte und emporloderte.

Jesus: „Siehe dies Bild hier und vergleiche es mit jenem, das Ich dir voriges Jahr gezeigt habe. Die Flamme heiliger Gottesliebe loderte auch hoch auf in jenem Priesterherzen (von N.), aber der Mut fehlte ihm, im Kampfe und in der Trübsal sich zu bewähren. Deswegen sagte dir Meine Mutter: ‚Du wirst ihn nur einmal sehen!‘ Das heißt, er wird dein Seelenführer nur für einen Augenblick sein. Ich wollte dich aber auch gleich darauf vorbereiten, daß, obgleich sein Herz mit heiliger Gottesliebe erfüllt sei, sie sich mit der deinigen doch nicht vereinigen konnte. Es blieb eine Kluft, und die Feuerflammen blieben getrennt.

Sage N., er habe gut gehandelt an N. Er brauche sich nicht vorzuwerfen, ob er nicht zu strenge gewesen sei. Nein, so muß der kluge Seelenführer handeln, damit keine sinnliche Anhänglichkeit sich einschleiche. Nur soll er wissen, daß er prüfen will, und nicht, wie deine Vorgesetzten hier, die nicht prüfen wollen, sondern aus lauter Furcht vor einem spöttischen Achselzucken nur unterdrücken und verwerfen wollen.

Sage N., er werde nichts verlieren, aber viel gewinnen. Er habe gut gesprochen; so soll er nur tun, wo sich die Gelegenheit bietet. So wie er dort gelehrte Männer verstummen sah und eine Wendung in der Meinung vieler eingetreten ist, so wird und muß durch das entschiedene, offene, freie Bekenntnis Meiner treuen Kinder der Glaube dem Unglauben die Spitze abbrechen und verstummen machen. Darum verlange Ich, daß du nicht ermüdest, Meine Worte anderen zu übermitteln.

Höre auf die Schläge Meines Herzens. Der eine Schlag gilt den Gerechten, der diese fortwährend zu neuer Liebe anspornen soll. Der zweite gilt den armen Sündern, die Tag für Tag Meine Gerechtigkeit herausfordern, und Ich Mich deswegen wieder an Meine treuen Kinder wende, damit Ich die Gerechtigkeit durch barmherzige, mitleidige Liebe überbrücken kann.

Siehe, wie freigebig Ich bin in dieser Oktav. Dafür verlange Ich aber auch von dir und deinen beiden Mitschwestern und allen, die von Meinem Kummer, den Ich dir mitteilte, hören, daß sie, soweit es ihr Stand und Beruf erlaubt, keine Andacht, die diese Woche abgehalten, wobei das Allerheiligste ausgesetzt ist, zu versäumen. Besonders ihr drei, die Ich nicht umsonst zusammengeführt, und denen Ich alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, damit Ich ungestört mit euch verkehren kann, nichts soll euch dieser Tage abhalten, Meine Liebe mit Gegenliebe zu erwidern. Immerdar halte die Augen auf die Meinigen gerichtet, dann wirst du immer gesammelt bleiben. Deine Ohren sollen hören auf die Stimme deines Geliebten, der so einsam und verlassen und mit so großer Sehnsucht ausspäht nach Seelen, die er schon hier auf Erden und ewig, ewig glücklich machen will im Hause Seines Vaters.“

Barbara: Ich hatte keine Antwort mehr als stille heiße Tränen. Von halb sechs bis zehn Uhr blieben wir, meine beiden Freundinnen und ich, in der Kirche. Dann machten wir unsere wöchentliche Wallfahrt nach Marienthal. In meinem Leben war ich aber noch nicht so gesammelt wie heute. Beständig erinnerte ich mich an die flehentliche Bitte des Herrn: „Haltet die Augen immerdar auf die Meinigen gerichtet!“ Der leiseste Gedanke, der sich aufdrängen wollte, war sofort verscheucht, denn ich schaute in den Augen meines Erlösers sofort einen vorwurfsvollen Blick.

„O Herz Jesu, gib uns Seelen, die in heiliger Liebe eine Flamme bilden, daß recht bald die Eisdecke des Unglaubens wegschmelze und Du von allen Menschen geliebt werdest.“

Jesus: „So wie Ich von denjenigen, denen Ich Meine Gewalt übertragen und die Ich als Wächter der Seelen berufen habe, verlangen muß, daß sie zwar die Geister prüfen sollen, aber da, wo die Kennzeichen des Geistes Gottes nicht wegzuleugnen sind, demselben kein Hindernis mehr legen sollen, so verlange Ich auch dankbare Anerkennung von seiten der Seele selbst. Eitle und unnütze Gedanken, zeitliche Sorgen, besonders jede Störung von Eintracht und Liebe unter Gleichgesinnten, ist eine Wolke, welche die Gnadensonne Meiner göttlichen Liebe nicht durchdringen läßt.

Am Fronleichnamsfest teilte Ich dir mit, daß alle Himmelsbewohner auf Deutschland mit Wohlgefallen herabsehen, weil eine große Kundgebung des Glaubens sich in diesem Jahre vollzieht, nicht nur durch den Kongreß in Köln, sondern auch durch die Heiligtumsfahrt in Aachen, weil da so viele Meiner Kinder sich versammeln und die geraubte Ehre Meines Vaters einigermaßen zurückerstattet wird. Da vereinigt sich mit der streitenden die triumphierende Kirche und werden einander wieder näher gerückt. Ja, an solchen öffentlichen Kundgebungen des Glaubens müssen alle Menschen Meine einzig wahre Kirche erkennen, denn da sind die vier Kennzeichen der wahren Kirche, für jeden, der guten Willens ist, zu finden.“

Barbara am 13. Juni 1909: „O Herr, sollen wir denn wirklich nach Aachen gehen?“

Jesus: „Es ist nicht ohne Nutzen, wenn ihr hingeht. Ihr sollt hingehen, weil Ich in jedem von all denen, wo Ich euch hinschicke, das Glaubensleben erneuern will. Die heilige Hildegard ist auch überall hingegangen, wo Ich sie hingeschickt habe. Das Nötigste ist, daß man für seinen Glauben eintritt, seinen Glauben offen bekennt. Eure Gastgeber sollen alles einfach machen. Ihr aber sollt euch keine Gedanken machen. Was Ich euch vorlege, das tut. So schicke Ich euch auch den Besuch, der kommt, und ihr sollt euch mit ihm freuen und sollt tun, wie Ich euch angegeben habe, alles einfach halten, und dann sind jene zufrieden und ihr auch.“

Inhaltsverzeichnis Band 7

 

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Barbara Weigand im Urteil von Bischöfen und Priestern
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Tabernakel-Ehrenwache
Leibgarde Jesu Christi
Gebetsarmee Gottes - Eucharistischer Liebesbund
Tabernakel-Heiligster Ort der Kirche
In der Nachfolge des Kreuzes
Wo bleibe ICH nun, euer HERR und GOTT?
Die Wahrheit -Verteidigungsschrift
Leben für GOTT und sein Reich 2. Aufl.
DER AUFTRAG: Gegen das vergessen

 

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Rundbrief zum 72. Todestag
Rundbrief zum 70. Todestag
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